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Updated: 18.12.2012 15:51
Aktuelle Meldungen im neuen LabourNet Germany

Die Katze aus dem Sack lassen: "Weniger Demokratie wagen" - statt den Märkten die Zügel anzulegen!

Ach, eigentlich wird diese inzwischen so radikal "umgedrehte Welt" der jetzigen Sozialdemokratie unter der Herrschaft der Finanzmärkte nicht triftiger auf den Punkt gebracht, als mit diesem neuen Buch "Weniger Demokratie wagen" (http://www.nachdenkseiten.de/?p=10763#h14 externer Link).

Mei, so kommt dann wieder so ein "TUI" (Bert Brecht) daher, der uns beibringen will (oder muss), dass das Wasser von unten nach oben fließt... Hatte doch schon "unsere" Kanzlerin Angela Merkel es mit dem flotten "marktkonforme Demokratie" in Angriff genommen, uns zu zeigen, wer eigentlich das Sagen in diesem Lande hat - die "Märkte" (www.nachdenkseiten.de/?p=10611 externer Link).

So "lenkt man weiter - geschickt oder gar schon tölpelhaft? - von den Ursachen der Krise ab (www.nachdenkseiten.de/?p=10753#h02 externer Link) - um es in eine "Marktreligiosität" zu transzendieren. Da kann doch der Bürger dann bloß noch in die Knie gehen und kuschen - wie es von oben "vorgedacht" wird.

Wenn wir aber einen Blick zurück werfen, auf die letzte "große Wirtschafts- und Finanzkrise" - z.B. 1931 - dann dürfen wir als Ergebnis doch "freudestrahlend" (na, wenn wir schon den Märkten gehorchen "müssen", dann tun wir das doch mit der nötigen Freude - oder?) zur Kenntnis nehmen "Großbanken gerettet, Demokratie verloren !" (www.nachdenkseiten.de/?p=10763#h09 externer Link)

Und unsere - weingstens bisher - favorisierten Parteien stehen schon zum Sprung bereit für den "Pakt mit den Reichen" (www.nachdenkseiten.de/?p=10763#h01 externer Link) - weiter auf dem Weg in die Plutokratie! Oder sollten sie es sich in der letzten Minute doch noch anders überlegen? Und es gibt aber doch noch Ausnahmen im "Medienzirkus", die sich der Anstrengung unterziehen, die Krise im Ganzen verstehen zu wollen. Und so gab sich Ulrike Herrmann am Samstag in der TAZ (http://www.taz.de/Kommentar-Euro-Krise/!78265/ externer Link) die Mühe, die Krise - zum besseren Verständnis für den ökonomischen Laien - in drei Einzelteile zu zerlegen:

Eurokrise I: Die Länder, die - wie Griechenland u.a. - ohne eine dem Euro- Regime entsprechende Wirtschaftskraft unter die gemeinsame Währung "gesteckt" wurden.

Eurokrise II: Eine Währung, aber 17 verschiedene Staatsanleihen, mit denen die "Märkte" jetzt wunderbar rumspekulieren können - und Länder mit überbordenden Zinslasten in den "Ruin" treiben können. Dies kann kein Rettungsschirm verhindern, sondern nur immer wieder mit "Notpflastern" versehen.

Gegen die Märkte hilft allein eine gemeinsame europäische Staatsanleihe - die Eurobonds, die aber Deutschland nicht will, wegen dem tiefen Glauben an die Märkte (siehe oben "Marktreligiosität") und daher lieber sein Geld in sog. Rettungsschirmen an die Finanzmärkte "verpulvert".

Eurokrise III: Es kann nicht funktionieren, wenn Deutschland als die größte Wirtschaftsnation der Eurozone darauf besteht, permanent Export- überschüsse (erg.: durch Lohndumping) zu erwirtschaften. (Siehe hierzu auch 2,4 Mio. Deutsche brauchen 2. Job www.nachdenkseiten.de/?p=10753#h09 externer Link)

Denn Überschüssen in dem einen Land bedeuten immer gleichzeitig Defizite in anderen Ländern (eben jene "ökonomischen Ungleichgewichte", die Keynes schon in "Bretton Woods" mit Sanktionen belegen wollte). Ein Fazit von Ulrike Herrmann lautet: Die eigentliche Wahl lautet Eurobond oder Crash. Nicht wenige Deutsche scheinen sich bereits entschieden zu haben. Na ja, es hat den Anschein, dass SPD und Grüne noch eine gute Wegstrecke zurücklegen müssen, um aus dieser Krise für Europa herauszufinden. (Vgl noch einmal "Echternacher Springprozession...." www.labournet.de/diskussion/eu/wipo/krise_bahl11.html)

Kommentierte Presseschau von Volker Bahl vom 20.9.2011


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