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Updated: 18.12.2012 15:51
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Eurokrise : Der Tod des Euro ist zu teuer

So lässt sich auch die Preisfrage beantworten "überlebt der Euro das Jahr 2011?"

Ein Ausstieg aus dem Euro würde zum ökonomischen Kollaps vieler Länder führen - und auch Deutschland stünde schlechter da.

Weil die Regierungen derzeit - "dank" der Bankenkrise - sehr schnell sehr große Summen benötigen, steigt der Zinssatz der Anleihen. Letztlich sind die Staaten schwach und die Akteure auf den Finanzmärkten sitzen am längeren Hebel. Damit schaffen es die internationalen Banken, Fonds und Investoren (sozusagen die Verursacher der Finanzkrise mit ihren immer noch als "heilig" geltenden Märkten), auf Kosten der Regierungen noch einmal ordentliche Geschäfte zu machen.

Höhere Zinsen für Staatsanleihen spülen Milliarden Euro auf die Konten der Gläubiger - eine gigantische Umverteilung zugunsten derjenigen, die genügend Kapital besitzen, um es zu verleihen. Für die Investoren ist die Eurokrise eine lukrative Angelegenheit. Auch deshalb ist sie noch nicht vorbei!

Es gilt eben weiter noch, was schon bis zur FAZ vorgedrungen ist, dass die Finanzmärkte die Politik weiter fest im Griff haben! (www.nachdenkseiten.de/?p=7415 externer Link)

In dem Maße wie die Krise um sich greift, werden aber auch die europäischen Regierungen weitere Schutzwälle errichten. Würde man dagegen die Eurobonds auflegen, wogegen sich die deutsche Bundesregierung wehrt, würde sofort der Zinssatz - weil er jetzt ein allgemeiner wird - sinken... (siehe dazu die Position des DGB: www.nachdenkseiten.de/?p=7824#h01 externer Link - auch allgemeiner noch mit Heiner Flassbeck www.nachdenkseiten.de/?p=7775 externer Link)(Anmerkung: leider ist mit dem Fraktionsvorsitzenden Steinmeier die SPD immer noch auf "heiligem Finanzmarkt"-Kurs" und unterstützt Merkel bei ihrer Ablehnung der Eurobonds - jedoch ganz anders die SPD im Europa-Parlament)

Bei einem "Verlust" des Euro käme hinzu, dass die deutschen Banken einen guten Teil ihrer Auslandsguthaben verlören... So wird dann um dieses private Geld gejammert, aber wie die gesamtwirtschaftliche Vermögensbilanz - diese weitere Umverteilung von der öffentlichen Hand zu den immer vermögenderen Privaten - Stichwort "Öffentliche Arnut, privater Reichtum" - aussieht kümmert man sich nur in Ausnahmefällen - wie Stefan Bach vom DIW (www.nachdenkseiten.de/?p=7794 externer Link, siehe auch Attac www.nachdenkseiten.de/?p=7767#h08 externer Link)

Letztlich würden die ganzen Kosten eines Euro-"Unterganges" die einer Eurorettung bei Weitem übersteigen...

Wenn die Staaten also den Euro behalten wollen, müssen sie mehr und mehr Kompetenzen nach Brüssel - in der Finanz-, Steuer und Haushaltspolitik - abgeben. Nur so kann man den "Investoren" vermitteln, dass nicht ein Staat schwächer ist als der andere (gerade in der gemeinsamen Eurozone) und somit ein lohnendes Objekt für Spekulationsattacken darstellt. Somit könnte die Euro-Krise als Katalysator dafür wirken, dass aus der Europäischen Union die Vereinigten Staaten von Europa werden. (TAZ: http://www.taz.de/1/archiv/digitaz
/artikel/?ressort=sw&dig=2010%2F12%2F30%2Fa0090&cHash=24704809b5
externer Link)

Etwas mehr "sophisticated" - d.h. nicht so im Klartext schreibend, wozu das Geld "gebraucht" und "verschoben" wird - dagegen meint die "Zeit" mit Geld allein wird man den Euro nicht retten können (www.zeit.de/2010/52/Standpunkt-Euro?page=all externer Link)
P.S.: Etwas differierend zur SPD ist der DGB schon deutlicher auf finanzmarktkritischen Kurs und hat mit dem Ökonomen Stephan Schulmeister schon ein gewisses "Signal" für die Neuorientierung des ökonomischen Diskurses gesetzt: www.labournet.de/diskussion/arbeit/aktionen/2010/finanzkrise_gew_bahl.html)

Jedoch hat Schulmeister schon bei den Thesen für diesen DGB-Kongress darauf hingewiesen, dass die schwierigste Phase der Krise nicht hinter uns liegt, sondern noch vor uns (vgl. These 8 www.einblick.dgb.de/2010/e14/e14s7.htm/ externer Link)

Dabei hat der Staat - wie schon in den 1930-er Jahren die Wahl: die Realwirtschaft kaputtsparen oder durch ein Konjunkturprogramm langfristig unterstützen (anstatt nur "wahnwitzige" Schulden anzuhäufen, um die Finanzmärkte zu "retten".) Dazu gehört es durch eine makroökonomisch effiziente Fiskalpolitik das - auch sehr konzentrierte (siehe hierzu vor allem einmal Peter Bofinger im "Sachverständigenrats-Gutachten 2010" seine "Andere Meinung" auf den Seiten 123 ff. (inbesondere S. 128 f.) www.nachdenkseiten.de/?p=7323 externer Link) - Einkommen von den privaten Haushalten zum Staat umzuverteilen - und zwar so, dass die private Sparquote (der Reichen) sinkt, nicht aber der Konsum (www.monde-diplomatique.de/pm/.dossier/finanzen.id,20100910a0034 externer Link)

Kommentierte Presseschau von Volker Bahl vom 30.12.2010


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