"LabourNet Germany besorgt
um die Opfer der Maatwerk-Pleite" - Pressemitteilung und Reaktionen
Reaktionen
- Wer dumm fragt, wird klug gemacht: Die gestrige Pressemitteilung der Redaktion,
„LabourNet Germany besorgt um die Opfer der Maatwerk-Pleite“,
hat schnell zu einer Richtigstellung geführt:
„Natürlich“ wird das Insolvenzgeld nach SGB III vom Arbeitsamt
bezahlt, hat also mit der Konkursmasse nix zu tun… bleibt dennoch die
Frage, warum Langszeitarbeitslose ohne Rücklagen größtenteils
immer noch auf einen Vorschuss auf das Insolvenzgeld warten müssen …
- Eine andere Reaktion aus dem Kreise der Maatwerk-Disponenten lautet:
„Es ist eher so, dass die Arbeitsämter (mit einigen Ausnahmen)
die Rechnungen über die Fallpauschalen nicht bezahlt haben und das seit
Januar. Das ist einer, wenn nicht der Hauptgrund, warum die Januargehälter
nicht bezahlt wurden. Und da geht es tatsächlich um Millionen Euro. Die
Pleite wurde von der Agentur doch zum großen Teil herbeigeführt
und gewollt.“ Aber wenn die Pleite von der Bundesdagentur so gewollt
war, dann ist hier doch erst Recht ein Grund, diese zur Verantwortung zu ziehen:
es kann nicht angehen, dass aus politischen Gründen mit zehntausend Erwerbslosen
gespielt wird… Dies passt zu einem gestrigen Vorschlag für eine
neue Studie: "Arbeitsagentur? Achtung Arbeitsagentur!" …
LabourNet Germany besorgt um die Opfer der Maatwerk-Pleite
„Die Redaktion der LabourNet Germany war aufgrund vieler Meldungen
von Betroffenen der Maatwerk- Personal-Service-Agenturen (PSA) bereits in Dezember
2003 besorgt um das Schicksal der erwerbslosen Menschen, die quasi zwangsweise
zu den PSA „überwiesen wurden“ – sie konnten zum großen
Teil schon damals kaum ihre Mieten bezahlen…
Nun wird im Insolvenzverfahren erst im April entschieden und die betroffenen
Erwerbslosen können nicht vor Mai mit Insolvenzgeld rechnen – wenn
die Konkursmasse das überhaupt hergibt…
LabourNet Germany fragt :
Wo sind die von der Bundesagentur überwiesenen Gelder verblieben? Es handelt
sich hier schließlich um monatlich 14 bis 15 Millionen Euro, von denen
die PSA-ler bezahlt werden sollten. Die betroffene PSA-Angestellten haben ja
zum Teil ab Dezember 2003 kein Gehalt bekommen, während in den Monaten
Dezember 2003, Januar und Februar 2004 mindestens 40 Millionen Euro von der
Bundesagentur für Arbeit an Maatwerk bezahlt worden sind.
Kann es sein, daß die niederländische Muttergesellschaft sich gesund
stößt an der Pleite der deutschen Tochter? Und: Wie haftet die Bundesagentur
für Arbeit gegenüber den Menschen, die sie in die Maatwerk-PSA geschickt
hat?" (Pressemitteilung auch an die Zuständigen der Bundesagentur
für Arbeit vom 18.3.2004)