Barmer Block fast weg. BesetzerInnen nicht.
Der Abriss des Barmer Blocks in Köln-Deutz ist in vollem Gange. Die letzten Mieter werden drangsaliert. Die ehemaligen BesetzerInnen suchen ein neues Gebäude. Artikel von anita wolf vom 22.07.2006 bei indymedia
Köln: »Barmer Block« besetzt. Das Gefühl eines großen Potenzials.
"Im »Barmer Block« hat drei Monate lang ein ungewöhnliches Besetzungsexperiment stattgefunden. Ungewöhnlich nicht nur wegen Dauer und Größe, sondern vor allem wegen der sozialen Mischung. Der Raum, den ein paar Linke aufgemacht hatten, wurde von »der Straße« übernommen. So entstand ein explosives Gemisch, das einerseits der Stadt schwer zu schaffen machte, andererseits aber auch nach innen für heftige Konflikte sorgte. Die Linke erwies sich dabei größtenteils als unfähig oder unwillig, mit den Widersprüchen wirklicher sozialer Bewegungen umzugehen. (.) Der Barmer Block ist am 1. Juni geräumt worden. Der Staat hatte offensichtlich ebenfalls Angst vor dem Mix. Hunderte von Bullen waren im Einsatz, und als erstes stürmte morgens um vier Uhr das SEK mit gezogenen Waffen die Häuser. Angesichts dieser Übermacht versuchte niemand sinnlosen Widerstand. Aber noch am selben Tag wurde neben dem Block mit Planen und Zelten das Camp der »Barmer Ersatz Gruppe« eingerichtet. Von der Stadt wurde gefordert, den Menschen, die sie obdachlos gemacht hat, Wohnraum zur Verfügung zu stellen, und zwar als Gruppe. Nach der kurzen Besetzung eines anderen Hauses rückte die Stadt pünktlich zum Beginn der WM zwei Etagen in einem Hochhaus raus, das im September abgerissen werden soll. Als Übergangslösung ist das akzeptabel. Aber die Aktionen gehen weiter, und wenn die Stadt nicht bald eine Bleibe auf Dauer rausrückt, werden weitere Besetzungen folgen. Arrgh!" Artikel von alix in der Wildcat Nr. 77 vom Sommer 2006
Polizei als Putztruppe - Die Stadt Köln lässt das besetzte Barmer Viertel räumen. Die Wohnungen sollen bis Monatsende abgerissen werden, obwohl es immer noch keinen Investor für das Gelände neben der Messe gibt
".Rund drei Monate waren die Häuser neben der Kölner Messe besetzt. Gestern Morgen um 4 Uhr kam dann die Polizei mit mehreren hundert Beamten und umstellte das Viertel. Die Stadt will die Häuser abreißen lassen, um Platz für Bürobauten sowie einen neuen Eingang zur Kölner Messe zu machen. Nach und nach durchkämmte die Polizei die 260 Wohnungen. Rund 35 Menschen wurden dabei festgenommen, nach Angaben der Polizei ohne Gegenwehr. "Wenn nichts gegen sie vorliegt, werden sie wieder entlassen", versicherte Polizeisprecher Jürgen Laggies." Artikel von Dirk Eckert in der taz-NRW vom 02.06.2006. Siehe dazu:
- Barmer Viertel wird geräumt. Die Gewalt siegt über den politischen Dialog.
Die Pressemitteilung zur Räumung von der Initiative Barmer Viertel vom 01.06.2006
- Köln: Wie aus Opfern Täter gemacht werden
"Da stehen sie. Für rund 5 Euro Stundenlohn stehen die Wachleute der Sicherheitsfirma Kötter vor den Eingängen des Barmer Blockes. Verschanzt hinter einem doppelten und diagonal verstrebten Bauzaun. Darum herum patrouilliert die Polizei. Die Angst ist groß, dass die ehemaligen und nun teils obdachlosen Besetzer des Barmer Blockes in Köln-Deutz einen Versuch starten könnten erneut in die einst denkmalgeschützten Gebäude einzuziehen. Jetzt müssen Menschen für einen Hungerlohn Tag und Nacht dafür sorgen, dass noch ärmere, nicht in ihre Unterkünfte kommen." Kommentar von Heinz Peter Fischer in Linkezeitung vom 02.06.2006
Stadt will Barmer Viertel bis Ende Juni "dem Erdboden gleich machen". Initiative kündigt Widerstand an
"Anfang nächster Woche wollen Erbbauverein und Stadt mit der Polizei über die Räumung sprechen." - Dies sei, freut sich die Kölnische Rundschau aus dem Hause M.DuMont Schauberg, das Ergebnis von Verhandlungen zwischen Stadt Köln und Erbbauverein über den geplanten Abriss des Barmer Viertels, das möglichst "bis zum 30. Juni dem Erdboden gleich zu machen" sei. Die Initiative Barmer Viertel hat dagegen zum gewaltfreien Protest aufgerufen." Artikel von Peter Kleinert als Aktueller Online-Flyer Nr. 39 vom 12. April 2006 von NRhZ-Online - Neue Rheinische Zeitung Köln: Wohnen in Zeiten von HartzIV
"Seit dem 4. März halten mittlerweile über 80 Leute die Häuser des Barmer Blocks in Köln Deutz samt großflächigem Innenhof besetzt, um den plan- und sinnlosen Abbruch zu verhindern. Der Zulauf wächst stetig. Neben einem Sozialen Zentrum beherbergt der Barmer Block nun auch einen Möbelladen der Sozialistischen Selbsthilfe Köln (SSK), Cafe und Veranstaltungsräume." Text der initiative agenturschluss zu Wohnen in Zeiten von HartzIV, Zwangsumzügen und einigen Widerstandsformen, gepostet bei indymedia am 31.03.2006 "Die Hausbesetzer" - Teil 1-5
RTL-Redakteur Stefan Efferth hat eine Woche lang die Hausbesetzer im Barmer Viertel in Köln-Deutz begleitet. Dabei entstanden fünf Videos, die vom 13. bis 17. März unter dem Titel "Die Hausbesetzer" in der Sendung "Guten Abend RTL" ausgestrahlt wurden. Sie sehen - mit Genehmigung von RTL die vollständige Serie im Online-Flyer Nummer 36 der NRhZ-Online - Neue Rheinische Zeitung Erste Erfolge im Barmer Viertel. Am 4. April wird nicht nur über den Abriss entschieden
Artikel von Peter Kleinert im Online-Flyer Nummer 36 der NRhZ-Online - Neue Rheinische Zeitung Besuch im Barmer Viertel
Bericht und Fotogalerie von Gunnar und Peter im Online-Flyer Nummer 36 der NRhZ-Online - Neue Rheinische Zeitung Köln-Deutz: Barmer Viertel besetzt
"Seit heute Nachmittag 17:15 Uhr sind mehrere Häuser im Barmer Viertel besetzt. Mit ihrem Einzug wehren sich die BesetzerInnen gegen die unsinnige Zerstörung von 381 völlig intakten Wohnungen." Bericht von BesetzerIn gegen Wohnraumzerstörung vom 04.03.2006 bei indymedia Barmerviertel weiterhin besetzt
Erster Teil der Fotodokumentation des besetzten Barmerviertels vom 8. März 2006
"Noch immer sind mehrere Häuser im Barmerviertel am Kölner Bahnhof Deutz besetzt. Die neuen BewohnerInnen wollen die Zerstörung von 381 intakten Wohnungen verhindern. Die Medienresonanz ist groß, eine Räumung wird vermutlich unmittelbar vor dem geplanten Abriss in diesem Monat erfolgen. Viel Kraft und solidarische Grüße den BesetzerInnen in Köln, Karlsruhe und überall!..." Bericht und Fotos von xmalcolmx vom 08.03.2006 bei indymedia |