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Updated: 18.12.2012 15:51 |
Presse-Info des Betriebsrates Alstom Power Mannheim / 17.5.2005 Resistance - Widerstand gegen Globalisierung und Arbeitsplatzabbau, so stand auf den Transparenten zu lesen, die Beschäftigte der Alstom Power heute um 14.30 Uhr am traditionellen Tor 1 in der Mannheimer Boveristrasse hochhielten. Etwa 700 Beschäftigte hatten sich dort versammelt, um vom Aufsichtsrat der Alstom Power Holding (Deutschland) Auskunft über die Zukunft ihrer Arbeitsplätze zu erhalten. Eine Delegation des zur Schließung anstehenden Generatorenbaus unterbrach die Sitzung des Gremiums im Konferenzzimmer des Torbaus und verlangte, dass der Aufsichtsrat und der Holdingvorstand den im Hof Versammelten Rede und Antwort steht. Guy Chardon, weltweiter Produktionschef für den Kraftwerksbereich bei Alstom nahm zu den Plänen des Konzerns dann Stellung. Er sprach von einer verschärften Situation auf dem Weltmarkt für Kraftwerke, die zusätzliche Maßnahmen über die 2003 vereinbarte Betriebsvereinbarung zur Standortsicherung hinaus erfordern würde. Darüber wolle man mit dem Betriebsrat in Gespräche eintreten. Chardon bekräftigte, dass die Geschäftsleitung sich an die Vereinbarung halten werde und keine Kündigungen vor Juli 2007 versenden würde. Fragen von Beschäftigten erwiderte er ausweichend oder begründete die Maßnahmen z.B. bei Generatoren mit den "zu hohen Lohnkosten" in Deutschland gegenüber Polen . Udo Belz, Betriebsratsvorsitzender bei Alstom Power Mannheim-Käfertal und Mitglied des Aufsichtsrats, widersprach Guy Chardon heftig und bezeichnete die Frage der angeblich hohen Lohnkosten als ein vorgeschobenes Argument. Belz verwies u.a. auf die am Vormittag ebenfalls stattgefundene Sitzung des Aufsichtsrates der Alstom Power Generation AG ( Mannheim+Bexbach), auf der ein Vorstandsmitglied befragt nach der Wertschöpfung eines deutschen Großauftrages geantwortet hatte, er sehe "keinen Zusammenhang zwischen deutschen Aufträgen und einer Fertigung an deutschen Alstom-Standorten". Belz forderte unter Beifall, dass deutsche Kraftwerksaufträge auch in Mannheim zur Wertschöpfung führen müssten. Allein dieser Auftrag hätte die Produktion in Mannheim ein halbes Jahr ausgelastet, soll aber jetzt nach Frankreich und Polen vergeben werden. Belz informierte die Belegschaft, dass Alstom beim Arbeitsgericht Mannheim eine Klage gegen den Betriebsrat eingereicht hätte, da der Betriebsrat angeblich seine betriebsverfassungsrechtlichen Kompetenzen durch die Durchführung einer 5-tägigen Betriebsversammlung überschritten hätte. Belz wies dies zurück und sieht diese Klage als einen Versuch die Belegschaft in der Öffentlichkeit "in die Ecke von Chaoten zu stellen." Dem Verfahren vor dem Arbeitsgericht würde der Betriebsrat gelassen entgegensehen. Zum Schluss bekräftigte er: "Das Konzept muss vom Tisch, der Widerstand geht weiter." Die Sitzung des Aufsichtsrates dauert noch an. Betriebsrat Alstom Power Mannheim |