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Updated: 18.12.2012 15:51
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Brief Post Freiburg: Ca. 100 Arbeitsplätze futsch?

Ver.di: Längere Arbeitszeiten kosten Jobs bei der gelben Post! Beschäftigte wehren sich mit Entschließung!

Freiburg: Die rund 3000 Beschäftigten der Briefniederlassung Freiburgs haben mit großer Empörung die Spar- Ankündigungen des neuen Postchefs Appel aufgenommen. Allein die Erhöhung der Arbeitszeit um eine Stunde würde in der Niederlassung Freiburg etwa 60 Vollarbeitsplätze kosten, was einschließlich Teilzeitkräfte rund 100 Arbeitsplätze bedeutet. Insbesondere die Drohung mit Fremdvergabe und Kündigungen, falls die Beschäftigten und ver.di keine Arbeitszeitverlängerung hinnehmen, löste Unmut bei den Betroffenen aus. „In der Zustellung als auch in den Verteilzentren herrscht schon jetzt ein ungeheuerer Leistungsdruck“, betont die Gewerkschaft.

Nach Berechnungen von ver.di führt Arbeitszeitverlängerungen für Vollkräfte automatisch zu einer Lohnkürzung für Teilzeitkräfte. Eine Stunde länger Arbeiten kostet 3%.

Bei ständig steigenden Lebenshaltungskosten ist das für die Beschäftigten nicht hinnehmbar, hieß es bei den Betroffenen.

Ärger wurde erneut über die 20 Millionen Euro Pensionszahlungen an Dr. Zumwinkel laut.

Die Beschäftigten sprachen sich aus für:

  • den Erhalt der 38,5 Stunden Woche

  • die vereinbarten Lohnerhöhungen; die nächste Tarifrunde wird aktiv vorbereitet

  • den Ausschluss von Änderungskündigungen, wenn die neuen Maschinen in die Briefzentren kommen

  • den Ausschluss der Fremdvergabe in der Zustellung

  • Keine weitere Fremdvergabe im Fahrdienst

Von den politisch Verantwortlichen erwarten ver.di, dass endlich die vereinbarten Mindestlohnregelungen in Kraft treten. Denn von einem fairen Wettbewerb sind wir Lichtjahre entfernt, solange Zustelldienste mit Lohn- und Sozialdumping am Markt agieren dürfen.

Die Postversorgung muss für das ganze Land sichergestellt werden und nicht nur in profitablen Regionen. Dafür tragen auch die Politiker die Verantwortung, die mit ihrem neoliberalen Privatisierung, die Post in diese Lage brachten.

Freiburg, 14.05.2009


Entschließung der Jahres-Haupt-Versammlung Betriebsgruppe Brief Freiburg am 11.05.09

Mit großer Empörung haben die Beschäftigten unserer Niederlassung die Ankündigungen der Herren Appel und Gerdes aufgenommen.

Insbesondere die Drohung mit Fremdvergabe und Kündigungen, falls die Be-schäftigten und ver.di keine Arbeitszeitverlängerung hinnehmen. Dies führt zu großem Unmut unter den Kolleginnen und Kollegen, da sowohl in der Zustellung als auch in den Verteilzentren schon jetzt ein ungeheuerer Leistungsdruck herrscht.

Allein die Erhöhung der Arbeitszeit um eine Stunde würde in unserer Niederlassung etwa 60 Vollarbeitsplätze kosten. Da aber Arbeitszeitverlängerungen für Vollkräfte automatisch eine Lohnkürzung bei Teilzeitkräften bedeuten würde, käme dies einer Lohnsenkung von 3% gleich.

Bei ständig steigenden Lebenshaltungskosten ist das für die Beschäftigten nicht hinnehmbar.

Wir sehen nicht ein, dass ein Vorstand der:

  • 10 Milliarden Euro in den USA begräbt

  • 60 Cent pro Aktie Dividende zahlt

  • Mit vielen Mrd. Euro Firmen kauft, die seit Jahren rote Zahlen schreiben

  • 11 Millionen Euro Bonuszahlungen an den Postbankvorstand zahlt

  • 20 Millionen Euro Pensionszahlungen an Dr. Zumwinkel leistet

nun von den Beschäftigten verlangt, dass sie die Zeche für diese Fehlentscheidungen zahlen sollen.

Wir fordern nachdrücklich und sind notfalls auch bereit, mit allen gewerkschaftlichen Mitteln zu kämpfen für:

  • den Erhalt der 38,5 Stunden Woche

  • die vereinbarten Lohnerhöhungen; die nächste Tarifrunde wird aktiv vorbereitet

  • den Ausschluss von Änderungskündigungen, wenn die neuen Maschinen in die Briefzentren kommen

  • die Vereinbarung von Eckpunkten für die „gepackte Tasche“

  • den Ausschluss der Fremdvergabe in der Zustellung

  • Keine weitere Fremdvergabe im Fahrdienst.

Von den politisch Verantwortlichen erwarten wir, dass endlich die vereinbarten Mindestlohnregelungen in Kraft treten. Denn von einem fairen Wettbewerb sind wir Lichtjahre entfernt, solange Zustelldienste mit Lohn- und Sozialdumping am Markt agieren dürfen.

Die Postversorgung muss für das ganze Land sichergestellt werden und nicht nur in profitablen Regionen. Dafür tragen auch die Politiker die Verantwortung, die mit ihrem neoliberalen Privatisierungswahn, die Post in diese Lage brachten.

Wir rufen alle Kolleginnen und Kollegen, die noch nicht Mitglied in ver.di sind auf, Mitglied in ver.di zu werden.

Wann, wenn nicht jetzt!

Einstimmig beschlossen.


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