Toyota Philippinen: Zehn Jahre Kampf für Wiedereinstellung
"Vom 27. September bis 1. Oktober führt die Toyota-Gewerkschaft auf den Philippinen (TMPCWA) gemeinsam mit einer weltweiten Solidaritätsbewegung eine internationale Aktionswoche für die Wiedereinstellung der vor zehn Jahren gekündigten Arbeiter durch. Damals waren über 300 Arbeiter wegen der Gründung einer unabhängigen Gewerkschaft entlassen worden. Toyota weigert sich trotz Aufforderung durch die Internationale Arbeitsorganisation (ILO), den internationalen Metallgewerkschaftsbund (IMF) und durch das Arbeitsministerium der Philippinen, mit der Gewerkschaft auch nur zu verhandeln. Statt dessen wurden im August dieses Jahres erneut vier Mitglieder der Toyota-Gewerkschaft gekündigt. Das ist ein neuer negativer Höhepunkt der Unterdrückung der Toyota-Kollegen. In den letzten Jahren wurden im Zuge des so genannten "Antiterror"-Programms "Freedom Watch II" bzw. "Oplan Bantay Laya II" Militäreinheiten direkt in Fabriken oder Farmen stationiert zur Einschüchterung und Indoktrinierung der Arbeiter - und zwar gezielt dort, wo kämpferische und revolutionäre Kräfte starken Einfluss haben." Bericht bei den Rote-Fahne-News vom 25.09.10 . Siehe dazu auch:
- Toyota Motor Philippines Corporation Workers Association (TMPCWA)
Homepage der Toyota-Gewerkschaft auf den Philippinen
Gewerkschafter von den Philippinen rufen zu einer weltweiten "Anti-Toyota-Kampagne" auf
„Philippinische Automobilarbeiter von Toyota kämpfen beharrlich seit Jahren für ihre Rechte gegen den Konzern und die Regierung. Ausgangspunkt waren Entlassungen als Antwort des Betriebs auf einen Lohnkampf im Jahr 2001. Seitdem weigert sich Toyota, die Entlassungen zurückzunehmen und ihre Gewerkschaft anzuerkennen. Trotz Bedrohungen von Leib und Leben führen sie bis heute ihren unbeugsamen Kampf und haben bereits drei Kampagnen mit wachsender Resonanz in inzwischen 45 Ländern durchgeführt…“ Artikel bei Rote-Fahne-News vom 03.09.09 . Siehe dazu auch:
- Protest Toyota -Online Unterschriftenkampagne
Das Schreiben von Ed Cubelo Gewerkschaftsvorsitzender von TMPCWA auf der Seite der „Deutsch Philippinische Freunde e.V.“ mit der Möglichkeit eine Protest-E-Mail zu versenden.
Toyota will US-Arbeiter loswerden
"Angesichts der Absatzkrise will der weltgrößte Autobauer Toyota seine Personalkosten in Nordamerika massiv senken. Der japanische Konzern kündigte am Freitag Abfindungsangebote für 18.000 Mitarbeiter in den USA an. In den dortigen Werken solle zudem im April die Produktion an weiteren Tagen ruhen. Manager-Gehälter würden gekürzt und Boni gestrichen. Ziel sei es, möglichst viele der 30.000 Stellen in Nordamerika zu erhalten, sagte Vize-Präsident Jim Wiseman. Die Abfindungen werden in zwei Werken, in denen es Gewerkschaften gebe, nicht angeboten, sagte ein Sprecher. Ohnehin gehe man angesichts der schlechten Konjunktur nicht davon aus, dass viele Arbeiter das Angebot annehmen würden. Der Großteil der Kosteneinsparungen werde vielmehr mit den Gehalts- und Bonuskürzungen im Management, dem Einfrieren von Gehältern und den Arbeitszeitsenkungen erreicht." Agenturmeldung in der Financial Times Deutschland vom 13.02.2009
Kaizen und Karoshi: Toyota will in Japan nun auch einige der "freiwillig geleisteten Überstunden" entlohnen
"In der letzten Woche gab Toyota bekannt, Fließbandarbeiter in seinen japanischen Automobilfabriken besser für unbezahlte Mehrarbeit zu entschädigen. Dabei geht der Automobilkonzern allerdings nach dem Minimax-Prinzip vor: minimaler Entschädigungsaufwand für maximale PR-Wirkung. Entschädigt werden soll nämlich nur ein relativ kleiner Teil der "freiwillig geleisteten Überstunden" - die Kaizen-Sitzungen, die außerhalb der offiziellen Arbeitszeiten liegen." Artikel von Peter Mühlbauer auf telepolis vom 26.05.2008
Weltweite Anti-Toyota-Kampagne 2007 im September
"Im Juli 2007 erreichte die Deutsch-Philippinischen Freunde e.V. ein Aufruf der Toyota Motor Philippine -Arbeiter-Vereinigung (TMPCWA) aus den Philippinen. Sie bitten um Unterstützung und Teilnahme bei ihrer weltweiten Anti-Toyota Kampagne 2007, die im September startet. "Sechs Jahre sind vergangen, seit 233 Mitglieder der TMPCWA entlassen wurden im Kampf für ihre Rechte und für einen Tarifvertrag. Während das Leben jedes Einzelnen schwierig ist, setzen die entlassenen Arbeiter ihren Kampf gemeinsam mit ihren Familien fort in Solidarität mit den Arbeitern, die noch bei Toyota arbeiten." Presseerklärung der Deutsch-Philippinischen Freunde e.V.zur weltweiten Anti-Toyota-Kampagne vom 28.08.2007. Siehe dazu auch:
- DPF - Deutsch-Philippinische Freunde
Die Homepage mit aktuellen Infos zur Kampagne der Toyota-ArbeiterInnen
- Toyota Motor Philippines Corporation Workers Association (TMPCWA)
Die Homepage der TMPCWA
Erfolg für Toyota-Arbeiter in Venezuela: Eingliederung der Beschäftigten von Subunternehmen in Kernbelegschaft erreicht
„Nach tagelangen Protesten vor den Werkstoren in Cumaná, Bundesstaat Sucre, haben sich die Arbeiter von Toyota de Venezuela gegen die Konzernführung durchsetzen können. Die Produktion stand still, obwohl offiziell kein Streik ausgerufen worden war. In der Auseinandersetzung, die trotz eines geltenden Tarifvertrages eskaliert war, ging es vor allem um eine angemessene Beteiligung an den hohen Gewinnen des Automobilkonzerns in dem südamerikanischen Land. Zugleich waren die Lage der bei Subunternehmen beschäftigten Kollegen, die auf viele der unmittelbar im Werk Beschäftigte vereinbarten Leistungen verzichten mußten, und die hohe Zahl von Arbeitsunfällen Thema…“ Artikel von André Scheer in der jungen Welt vom 14.08.2007
Weltweiter Aktionstag bei Toyota am 12. September 2006
Weltweit werden heute ArbeiterInnen aus Australien bis Indien bis zur Ukraine gegen die Behandlung der philipinischen Toyota-ArbeiterInnen demonstrieren, welche zu Unrecht entlassen, verhaftet oder in der Ausübung ihrer gewerkschaftlichen Grundrechte gehindert werden. Siehe dazu den Aufruf der International Metalworkers' Federation (IMF): "IMF affiliates plan mass mobilizations for September 12" mit weiteren Informationen und den Gewerkschaften, die sich angeschlossen haben. Ganz unten auf der Seite befindet sich ein Link zu der Sonderseite "Reinstate them now!"
Toyota Philippinen: Verhaftungen, Prügel und Schüsse auf Demonstranten
21 Mitglieder der Toyota Motor Philippines Corporation Workers Association (TMPCWA) sind am 16.08.2006 während einer Demonstration vor Arbeitsministerium festgenommen worden. Sie wollten für eine Anerkennung ihrer Gewerkschaft bei den Tarifveranstaltungen demonstrieren. Dabei kam es zu heftigsten Auseinandersetzungen, in deren Verlauf der Sicherheitsdienst auch Schusswaffen einsetzte. Es wurde keiner der Demonstranten getötet, einige durch den Prügeleinsatz jedoch verletzt. 21 Demonstranten wurden verhaftet, sind mittlerweile jedoch wieder frei. Siehe dazu
Indien: 1.300 Toyota-Arbeiter in Haft
1.300 Arbeiter der Toyota-Kirloscar Motor (TKM) in Indien wurden am Samstag kurzfristig festgenommen, nachdem sie sich vor dem "State Labour Secretary Office" versammelt hatten. Sie wurden später am Tage wieder freigelassen. Hintergrund sind Entlassungen von 3 Kollegen die der "undisziplinierten Gewerkschaftsaktivität" verdächtigt wurden. Es folgten Streiks und Aussperrungen. Der Konflikt begann am 8. Januar, es folgten 12 Tage Aussperrung. Siehe dazu die (englische) Meldung auf libcom.org news vom 22.01.2006
ILO-Empfehlungen
für Anerkennung der TMPCWA
Im (englischen) "Newsletter" Nummer 8 vom
30.Oktober 2004 berichtet die Protest Toyota Campaign einerseits
über den positiven Inhalt einer Grundsatzentscheidung der Internationalen
Arbeitsorganisation (ILO) über die Einhaltung der internationalen
Kernarbeitsnormen, den sie selbst und die von Toyota nach wie vor
nicht anerkannte "Toyota Motor Philippines Corporation Workers
Association" beantragt hatten - ein Bescheid, der dem Unternehmen
die Anerkennung der Gewerkschaft und die Wiedereinstellung der Entlassenen
nahelegt. Andrerseits wird von einer Frankreich-Reise berichtet
mit Kontakten zur CGT im Toyota-Werk Valenciennes. Siehe den
Newsletter im LabourNet UK
»Oberste Priorität«
Mike
Parker zur strategischen Bedeutung der Organisierung bei Toyota.
Artikel aus Labor Notes vom September 2004, erschienen im express,
Zeitschrift für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit,
10-11/04
Suicide and Worker Depression at the World's
Most Profitable Manufacturer
Ein ausführlicher (englischer) Beitrag
von Kamata Satoshi im Zmag USA vom 24.Oktober 2004
über die zwei Seiten der Medaille: Rekordprofiteur Toyota (samt
der gleichnamigen Familie) und die Lage der Beschäftigten.
Diese lesenswerte Schilderung beginnt so: "Toyota is the
most profitable company in Japan. Its net profit for fiscal 2004
was reported at 1.16 trillion yen ($10.5 billion). This is after-tax,
clear profit, the first time in the history of Japanese capitalism
that a company has passed one trillion yen in profits…."
Der Vorsitzende der Toyota-Gewerkschaft TMPCWA
schreibt einen Protestbrief an den Internationalen Metallarbeiterbund
Der Grund für den Protest: Im Oktober fand in
Thailand die Asiatisch-Pazifische Autokonferenz des IMB statt. Dort
wurden die Toyota-Arbeiter der Philippinen von einem Mann vertreten,
der seit Jahren - Hand in Hand mit der Geschäftsleitung - gegen
die legitime Gewerkschaft der Belegschaft kämpft... Wir dokumentieren
den Brief in deutscher
Zusammenfassung und englischem Original |