Ein kleiner Pressespiegel des Wochenendes vom 23.-26.03.2012
- GM setzt auf Billiglöhne
"Die Kluft bei Opel wird immer größer. Das Management der US-Konzern-Mutter General Motors plant offenbar, Autos verstärkt in Niedriglohnländern fertigen zu lassen. Opel-Betriebsrat und IG Metall indes fordern genau das Gegenteil: Um die Werke in Deutschland besser auszulasten, wollen die Arbeitnehmervertreter Produktionseinheiten in die Heimat zurückholen..." Artikel von Peter Dietz in der Frankfurter Rundschau vom 26.03.2012
- General Motors will Produktion zulasten von Bochum ins Ausland verlagern
Neue Details zu den Plänen von General Motors für das Opel-Werk in Bochum: Der Mutterkonzern will seine Produktion einem Medienbericht zufolge zunehmend in Billiglohnländer verschieben. Das soll auf Kosten des Bochumer Werks gehen. Agenturmeldung auf Der Westen vom 25.03.2012 . Aus dem Text: "(.) So wolle der Autokonzern bei steigendem Absatz die zusätzlichen Fahrzeuge zu 80 Prozent in Ländern wie Polen, Russland, China, Indien, Mexiko und Brasilien fertigen, berichtet das Magazin "Der Spiegel" unter Berufung auf ein GM-Strategiepapier mit dem Titel "Global Assembly Footprint". Dem Bericht zufolge könnte so die Kapazität im polnischen Gliwice, wo der Astra montiert wird, um 25 Prozent erhöht werden, während die Fertigung des Zafira in Bochum spätestens 2015 geschlossen werden solle. Den europäischen Markt wolle GM zunehmend mit Einfuhren, etwa aus Mexiko, Korea und China, bedienen."
- Opel-Chef verspricht BILD: Keine Werks-Schließung bis 2014 ... aber Karl-Friedrich Stracke sagt auch, es sei "nichts tabu"
Interview von Kristin Breuer mit Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke in der Bild-Zeitung vom 24.03.2012 . Aus dem Text: "Bild: Garantieren Sie bis 2014 den Bestand des Bochumer Werks?? Stracke: "Wir haben einen Vertrag bis 2014, der eine Standortsicherung vorsieht und diesen Vertrag werden wir einhalten. Trotzdem gibt es Möglichkeiten, das Unternehmen profitabler zu gestalten. Im Moment drehen wir jeden Stein um, um das Unternehmen profitabler auszurichten. Wir brauchen eine gesamtheitliche Strategie für das Unternehmen, die alle möglichen Faktoren und Stellschrauben mit einbezieht, da ist nichts tabu."? Bild: Der Opelaner hat bis Ende 2014 aber seinen Job sicher?? Stracke: "Richtig."
- Sanierungsplan für Opel: Sparen, schließen, schnorren
So ruiniert man ein Traditionsunternehmen: Statt kreativer Ideen regiert bei der Sanierung von Opel der Rotstift. Mutterkonzern GM hat sich von einer Vorwärtsstrategie verabschiedet, nun werden Subventionen abgegriffen und Löhne gedrückt. Artikel von Michael Kröger auf Spiegel-Online vom 23.03.2012
- Nordrhein-Westfalen Opel wird zum Wahlkampfthema
Nordrhein-Westfalens Politiker konkurrieren um die Rettung des Opel-Werks in Bochum. Ihr gemeinsamer Gegner ist der amerikanische Mutterkonzern GM. Die Zeichen stehen auf Sturm. Artikel von Christoph Ruhkamp in der FAZ vom 23.03.2012
- Betriebsratschef Einenkel sieht Schaden für Marke Opel bei Werksschließung
"Das Opel-Management plant offenbar die Schließung von zwei Werken in Europa. Besonders gefährdet ist der Standort in Bochum. Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz (beide SPD) sind empört. Automobil-Experte Dudenhöffer sieht die Chevrolet-Produktion als Zukunfts-Chance für Bochumer Werk." Artikel von Dirk Hautkapp auf DerWesten vom 23.03.2012
- GM will Werke schließen: Niemand braucht Opel
"General Motors droht erneut damit, mindestens ein Werk in Europa zu schließen. Die Opel-Mitarbeiter bekommen zu spüren, dass sie zur Dispositionsmasse bei der Neuausrichtung eines amerikanischen Staatskonzerns werden. Sie arbeiten für einen Hersteller, den keiner mehr braucht - noch nicht einmal der Eigner. (.) Das ist also der nächste Akt im endlosen Drama um die noch 40.000 Arbeitsplätze bei Opel. Es ist ein Autohersteller, den keiner mehr so richtig braucht - nicht einmal sein Eigentümer. General Motors konnte sich im Insolvenzverfahren 2009 von Altlasten befreien und ist nun der weltweit größte Autohersteller. GM macht wieder überall Gewinn, nur in Europa nicht. So kann es nicht weitergehen, das wird jeder einsehen. Folglich kommen die Drohungen aus Detroit unverhohlen. Die neuen GM-Manager sehen Opel als Ballast, den man in jedem Fall loswerden muss. Die bittere Wahrheit für die Arbeiter bei Opel ist: Sie werden zur Dispositionsmasse bei der Neuausrichtung eines amerikanischen Staatskonzerns. GM war noch nie zimperlich, Staaten und Belegschaften an der Lösung seiner Probleme zu beteiligen." Ein Kommentar von Michael Kuntz in der Süddeutschen Zeitung vom 23.03.2012
- Spekulationen um Werksschließungen: Ist Opel noch zu retten?
"Opel bietet für die Mutter General Motors Chancen. Für Lösungen braucht es Zeit. An Kostensenkungen führt aber auch kein Weg mehr vorbei. Klar ist: Für die Opelaner wird es jetzt bitter. Ein Kommentar. (.) An Kostensenkungen durch den Verzicht auf Gehaltserhöhungen und/oder Urlaubs- sowie Weihnachtsgeld führt kein Weg mehr vorbei. Und selbst dann ist noch längst nicht sichergestellt, dass alle Opel-Werke in Europa langfristig erhalten bleiben. Vielleicht muss "nur" eine Fabrik statt der jetzt anvisierten zwei Produktionsstätten dicht gemacht werden. Aber das wäre schon ein Erfolg - angesichts der Überkapazitäten in Europa. Für die Opelaner wird es jetzt bitter, ganz bitter." Kommentar von Frank-Thomas Wenzel in der Farnkfurter Rundschau vom 24.03.2012
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