Home > Branchen > DC > Stuttgart > Protestmarsch
Updated: 18.12.2012 16:09

Protestmarsch auf der B10 und die Folgen

updated = updated  externer Link = externer Link  pdf-Datei = pdf-Datei

Zoff im Südwestennew

IG-Metall-Bezirksleitung kritisiert Funktionäre im Daimler-Werk Mettingen für erfolgreiche Aktionen und droht mit Maßnahmen gegen »Spalter«. Artikel von Daniel Behruzi in junge Welt vom 28.09.2004 externer Link

„Standortauseinandersetzungen“

Brief der Bevollmächtigten IGM Esslingen pdf-Datei an die Delegierten von DC Mettingen vom 28.7.04
Aus dem Text: „… Dass es bei uns in Mettingen eine Gruppe Betriebsräte und Vertrauensleute gibt, die diese Vereinbarung als „faulen Kompromiss“ bezeichnen, schwächt nicht nur die örtlichen Interessenvertretungen, sondern auch die IG Metall. (…) Wir erwarten, dass der innergewerkschaftliche Streit nicht in der Öffentlichkeit ausgetragen wird. Ebenso wie wir erwarten, dass es keine Alleingänge einzelner Funktionäre gibt, sondern Aktionen in den gewerkschaftlichen Gremien beraten und beschlossen werden…“

„Betr.: Euer Brief an die ordentlichen und stv. Delegierten von DC Mettingen vom 28.7.2004“

Antwort von Mettinger Delegierten und Vertrauensleuten auf diesen Brief pdf-Datei (Unterzeichner werden weiterhin gesammelt, der aktuelle Stand: ca. 70 VL, davon 20 Delegierte und stv. Delegierte)
Aus dem Text: „… Dass die Mettinger B10-Demo bei ihrem Einmarsch auf dem Karl-Benz-Platz nicht einmal begrüßt wurde, empfinden wir und die rund 2000 Kolleginnen und Kollegen als beschämend für die Kollegen auf dem Podium. Landauf landab ist unsere Aktion in der Bevölkerung und in den Betrieben nämlich mit großer Sympathie aufgenommen worden. Wir hätten vorher wenigstens augenzwinkernde Unterstützung und hinterher ein kleines bisschen Anerkennung erwarten können. (…) Anders als Ihr behauptet, hat es bei uns im Betrieb kein „demokratisches Ringen um die richtigen Lösungen“ gegeben, nicht vor dem Beginn der Verhandlungen, nicht während, nicht danach. Die Verzichtsangebote an den Vorstand waren vom GBR bereits gemacht, bevor irgendeine Diskussion im Vertrauenskörper überhaupt begonnen hatte. Von den Mitgliedern gar nicht zu reden. Die einzige Vollversammlung, die es gab, hatte keine Chance mehr, Einfluss zu nehmen. Deshalb habt ihr auch überhaupt keinerlei Berechtigung, auf Vertrauensleuten und Betriebsräten herumzuhacken, die den Abschluss kritisieren. Die IG Metall schwächt, wer von oben nach unten seine Politik durchdrückt, nicht diejenigen, die das kritisieren. Die Gewerkschaftsbewegung ist stark geworden gerade mit offener und kontroverser Diskussion und mit kämpferischen Aktionen, wie wir Mettinger sie gemacht haben. Dies als „Alleingänge“ zu verurteilen, finden wir reichlich abwegig. Wenn es für die Entwicklung gewerkschaftlicher Gegenmacht nötig und sinnvoll ist, werden wir dies immer wieder tun – für eine starke, durchsetzungsfähige, kämpferische IG Metall!“

Brief von Bezirksleiter Jörg Hofmann pdf-Datei an den Esslinger IGM-Ortsvorstand vom 5.8.04

Bezug: Der Demonstrationszug von rund 2000 Mettinger DC-Kollegen über die Hauptverkehrsader B10 zur Kundgebung in Untertürkheim. Die Staatsanwaltschaft hat gegen Tom Adler Untersuchungen eingeleitet wegen Verdacht auf Verstoss gegen Versammlungsgesetz, Eingriff in den Strassenverkehr und Nötigung. Aus dem Schreiben: „… Ich bitte den Ortsvorstand Esslingen, diese Vorwürfe zu prüfen, ggf. die Veranstwortlichen zu benennen und sollten diese Funktionen in der IG Metall begleiten, zu prüfen, ob ihr Verhalten die Ausübung dieser Funktion zulässt. (…) Es ist selbstverständlich, dass Funktionäre und Mitglieder, die gegen Absprachen handeln und damit die Solidarität des gemeinsamen Hendelns verlassen, sich selbst der Solidarität der IG Metall entziehen, sollte es zu strafrechtlichen oder arbeitsrechtlichen Konsequenzen kommen…“ Der Ortsvorstand der IG Metall Esslingen hat dennoch den Rechtsschutz für Tom Adler beschlossen.

Auf dieses Schreiben hin gab es solidarische Unterstützung:

Schreiben der IG Metall-Vertrauenskörperleitung von Alcatel SEL Stuttgart pdf-Datei an den Ortsvorstand der IG Metall Esslingen vom 7.9.04

Aus dem Text: „… Nun hören wir, dass die Bezirksleitung den Ortsvorstand wegen dieser Aktion zu Ermittlungen einschlisslich der Benennung von Verantwortlichen aufgefordert hat. Ziel sollen offensichtlich organisationsdisziplinarische Maßnahmen sein. Offen wird den Mettingern bereits jetzt der selbstverständliche Schutz und die gewerkschaftliche Solidarität bei straf- und arbeitsrechtlichen Konsequenzen entzogen, wohlgemerkt für Aktivitäten, die für die Verteidigung der DC-Belegschaften und der Organisation erfolgten. (…) Wir fordern Euch deshalb auf, im Interesse der Handlungsfähigkeit unserer Organisation keine Ermittlungen oder gar Maßnahmen gegen die aktiven KollegInnen aus Mettingen in Erwägung zu ziehen und ihnen erforderlichenfalls mit Rechtsschutz zur Seite zu stehen…“

Schreiben der IG Metall-Vertrauenskörperleitung von Bosch Feuerbach pdf-Datei an den Ortsvorstand der IG Metall Esslingen vom 13.9.04

Aus dem Text: „…. Wir sehen in der Aktion auf der B10 einen wirksamen Protest (…) Wir fordern Euch deshalb auf, auf Ermittlungen oder Maßnahmen gegen die Kollegen aus Mettingen zu verzichten und ihnen die volle gewerkschaftliche Solidarität bei straf- oder arbeitsrechtlicher Verfolgung zur Verfügung zu stellen

Soli-Adresse von der Montagsdemonstration

„Solidaritätserklärung an die IGM Esslingen zur Weiterleitung an den BR und VK von DC in Mettingen mit der Bitte um Weiterleitung an die Betroffenen: Die Teilnehmer der Montagsdemonstration in Braunschweig am 6. September 2004 verurteilen den Versuch der Staatsanwaltschaft, Kollegen zu kriminalisieren, die am Aktionstag von Daimler – Chrysler im Juli 2004 von ihrem Recht auf Widerstand gegen die Kürzungspläne des Konzerns gebrauch machten. Die Ermittlungen gegen Einzelne Teilnehmer des Marsches auf der B10 können nur den Sinn haben, sie strafrechtlich wegen Landfriedensbruch anzuklagen und so andere Belegschaften einzuschüchtern. Wir dürfen uns nicht spalten lassen! Wer einen angreift, greift alle an! Wir werden auch weiter auf der Straße für unser Recht demonstrieren. Last euch nicht einschüchtern!
Mit solidarischen Grüßen aus Braunschweig !
Diese Erklärung wurde verlesen und ihr wurde durch starken Beifall von ca. 150 Teilnehmern zugestimmt.“

 

Die Mär von den Geheimverhandlungen – Uwe Meinhard (IG Metall Stuttgart) greift Tom Adler an

Spaltung der Belegschaft gelungen, Sparziel erreicht. Steinkühler-Pause bleibt – und ist weg… Übersicht zum "Kompromiss" vom 23.7.04

Aktionstag gegen Erpressung bei Daimler am 15. Juli 2004

Protest gegen drohende 40-Stundenverträge bei DC und die Erpressung


Home | Impressum | Über uns | Kontakt | Fördermitgliedschaft | Newsletter | Volltextsuche
Branchennachrichten | Diskussion | Internationales | Solidarität gefragt!
Termine und Veranstaltungen | Kriege | Galerie | Kooperationspartner
AK Internationalismus IG Metall Berlin | express | Initiative zur Vernetzung der Gewerkschaftslinken
zum Seitenanfang
Aktuelle Meldungen im neuen LabourNet Germany