Eindeutige Mehrheit gegen den Dienstleistungs-Tarifvertrag
"Die Kolleginnen und Kollegen der Dienstleistungsbereiche haben sich in einer Abstimmung mit deutlicher Mehrheit gegen die Anwendung des Dienstleistungs-Tarifvertrages ausgesprochen (.) Wie geht es weiter." Flugblatt von Daimer-Kollegen vom Januar 2006
Abstimmung beendet
Zum Dienstleistungstarifvertrag wurden in der Nacht zum 15.12.05 die letzten Abstimmungen in den betroffenen Bereichen beendet. 7 von 18 Bereichen haben den DLTV abgelehnt, der Rest hat ihn akzeptiert. Diesem Votum hat sich der BR in einer turbulenten Sitzung mehrheitlich angeschlossen. D.h., für 11 Bereiche wurde er nun abgeschlossen. In absoluten Zahlen ist das Ergebnis aber interessanter: Hiernach haben 262 Koll. den DLTV angenommen, 347 - also eine deutliche Mehrheit- haben ihn abgelehnt, 7 haben ungültige Stimmzettel abgegeben.
Sich gegen Globalisierung wehren: Weitere Fremdvergaben stoppen!
"Erst am Montag, den 14.11.2005 konnte nach einer abschliessenden Diskussion, bei der das pro und kontra zum Dienstleistungstarifvertrag ( DLTV ) gründlich erörtert wurde, das Bremer Betriebsratsgremium sich mehrheitlich für die Anwendung dieses Vertrages entscheiden. Eine solche Entscheidung viel den Bremer Betriebsratsmitgliedern nicht leicht. Der DLTV ist schließlich nur eine Auffanglinie um ein abrutschen in Billigsttarife bei Fremdanbietern zu verhindern." Artikel von Jürgen Drieling
Jürgen Drieling: Rede auf der Betriebsversammlung von DaimlerChrysler AG, Werk Bremen, gehalten am 20.09.2005
"Kolleginnen und Kollegen ! Als Gewerkschafter sind wir gegenüber den Wahlen zu den bürgerlichen Parlamenten keinesfalls unabhängig, sondern sehr wohl daran interessiert, günstige Ergebnisse für die Bewegung der Arbeiter und Angestellten mit zu gestalten.
Gerade wir als Mitglieder in der IG Metall waren daher gut beraten unseren Einfluß, auf den Ausgang dieser so wichtigen Bundestagswahl, nicht nur wahr zunehmen, sondern wenn die Möglichkeit bestand, auch kräftig uns mit ein zu mischen. Unser gemeinsam größter Erfolg ist zweifellos die Verhinderung von schwarz / gelb und die Verhinderung des weiteren Sozialabbaus! Schwarz / gelb ist gescheitert, das ist gut so !Als Gewerkschafter können wir aber nur kurz durchatmen!..." Der vollständige Redetext mit einem einführenden Vorwort
So wie es jetzt läuft, darf es nicht weitergehen
"(.) Wir sagen: Ein Betrieb - eine Belegschaft - eine Gewerkschaft - ein Tarifvertrag: Kein Dienstleistungstarifvertrag!..." Unterschriftenliste der Kollegengruppe (mit inzwischen über 300 Unterschriften)
Aktion im Werk Bremen von DaimlerChrysler gegen den Dienstleistungstarifvertrag
Nach mehreren harten Diskussionen im Vertrauenskörper um den Dienstleistungstarifvertrag, sind heute, Donnerstag, 7. Juli 2005, rund zweieinhalbtausend Kollegen zum Verwaltungsgebäude gezogen, um gegen Fremdvergabe und Dienstleistungstarifvertrag zu protestieren. Die Werkleitung hatte für knapp 1600 KollegInnen die Überführung in den DL-TV beantragt, darunter auch die produktionsnahe logistische Versorgung. Ab 9.00 Uhr sammelten sich Gabelstapler, Feuerwehrautos und KollegInnen mit Transparenten und selbst gemalten Tafeln in Nord- und Südwerk, um mit Hupen, Trillerpfeiffen und Fanfaren zum Werkleiter zu marschieren. Losungen waren: "Ein Betrieb - eine Belegschaft - eine Gewerkschaft - Tarifvertrag KEIN DIENSTLEISTUNGSTARIFVERTRAG!"
Oder "Wir sind ein Betrieb - Keine Fremdvergabe"; auf allen Schilder war die klare Ansage "Wir lassen uns nicht spalten - Kein Dienstleistungstarifvertrag". Die Kollegen waren, das zeigte sich in einigen Reden, sehr aufgebracht. U.a. wurde der DL-TV in Zusammenhang gebracht mit den Angriffen des Kapitals auf den Tarifvertrag, speziell in den Punkten Arbeitszeit und Löhne, auf den Facharbeiter (siehe Standardmontage und Schmalspurausbildung), auf die Gesundheit und auf die Gewerkschaften als Ganzes.
Dem Werkleiter wurde garantiert, dass die KollegInnen wieder kommen werden. Im Anschluss an diese Aktion marschierten gut 600 KollegInnen vor das Werkstor, um über die Hochbrücke im Südwerk wieder in den Betrieb zurück zu gehen. Insgesamt dauerte das alles 2 Stunden. Besonders erfreulich war, dass nicht nur die unmittelbar jetzt Betroffenen draußen waren, sonder viele von den Bändern. Erstmals war auch fast das gesamte Kundencenter (Wagenauslieferung) dabei, so dass so mancher Kunde auf sein Auto warten musste. Der Bereich Küche/Kantine war fast komplett da, vom Koch bis zur Verkäuferin. Die Stimmung war hervorragend und jedem ist klar: Das war erst der Anfang.
P.S. Am Morgen haben Kollegen an den Toren einen Nachdruck der Untertürkheimer "Alternative" (Mettinger Rebellen) verteilt, um den KollegInnen zu zeigen, dass sie nicht alleine da stehen.
Bericht von Gerhard Kupfer vom 7. Juli 2005 |