letzte Änderung am 22. Okt. 2002

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Initiative zur Vernetzung der Gewerkschaftslinken

5. Kongress: Solidarität statt Anpassung ! Aktuelle Herausforderungen der Gewerkschaftslinken nach der Bundestagswahl

Bericht von der Arbeitsgruppe "Hartz-Vorschläge Arbeitsmarktpolitik" durch die Moderatorin Mag Wompel

 

Die mit ca. 60 Personen sehr gut besuchte Arbeitsgruppe begann mit einem einleitenden Vortrag von Christa Cheval-Saur vom Stuttgarter Arbeitslosenzentrum (SALZ).

Sie beschreibt vor dem Hintergrund der langen Geschichte von Abbau und Verschärfungen gegenüber den Erwerbslosen die erneuten Verschlechterungen des Hartz-Konzeptes an den wichtigsten Elementen:

Ihre wichtigsten Forderungen lauten:

Die anschließende Diskussion war sehr rege und aus Zeitgründen konnten sich gar nicht alle daran beteiligen. In der ergänzenden Debatte zum Vortrag wurde v.a. hervorgehoben:

Zeit- und durch die große Teilnehmerzahl bedingt, war es gar nicht möglich, alle der vielfältigen Aspekte des Hartz-Konzeptes zu berücksichtigen.

Hinsichtlich der Diskussion der notwendigen Proteste bestand Konsens:

1) Der bislang größte Angriff auf Rechte und Lebensbedingungen aller Lohnabhängigen bedarf aller möglichen Protestformen

2) daß es nicht möglich ist, die verschiedenen Aufrufe und Unterschriftensammlungen (siehe http://www.labournet.de/diskussion/arbeit/realpolitik/modelle/hartz/proteste.html) auszudiskutieren und einen gemeinsamen zu verabschieden. Jede Betriebs- oder regionale Gruppe möge sich aus den vorhandenen Papieren das geeignete auswählen/anpassen – zumal der Adressat für etwaige Unterschriftensammlungen unterschiedlich ist – Hauptsache, die KollegInnen werden möglichst breit über die Pläne informiert und zu Protesten aufgerufen

3) Hinsichtlich des Drucks auf die Gewerkschaftsführungen, die Unterstützung der Hartz-Pläne zurückzunehmen, sollen alle gewerkschaftlichen Ebenen und Organe genutzt werden – auch hier liegen bereits etliche Beschlüsse als Vorlagen vor

4) Viele Beschäftigte und Erwerbslose sind der Tragweite der geplanten Angriffe noch gar nicht bewußt. Daher wird eine Arbeitsgruppe beauftragt, zur Unterstützung einer Aufklärungskampagne ein Flugblatt zur breiten Verteilung zu entwickeln, das in klarer, leicht verständlicher Sprache die vermeintlich positiven Schlagwörter der Hartz-Kommission entlarvt (z.B. "Selbstverantwortung") und die dahinter stehende Ideologie kritisiert.

5) Für Aufklärung wie Aktionen ist wichtig, den Angriffen eigene Forderungen entgegenzustellen, angesprochen wurde dabei das Motto "Wir statt Ich-AG". Die wichtigsten Forderungen sind dabei radikale Arbeitszeitverkürzung, Anpassung des Arbeitszeitgesetzes sowie einklagbare Recht für Erwerbslose. Es wird betont, daß langfristig eine breite Debatte über die Zukunft wie Sinnhaftigkeit einer Arbeitsgesellschaft notwendig ist.

6) Alle Proteste sollen das Ziel verfolgen, in einem möglichst breiten Bündnis der sozialen Bewegungen stattzufinden, IMMER ist auf Zusammenarbeit von Beschäftigten und Erwerbslosen zu achten. Mögliche Protestformen: Protesttage, Demos auf allen Ebenen – "Auf die Straße!"

Dabei wurden besondere Protestgelegenheiten besonders angesprochen:

Dies stellt eine Zusammenfassung der Diskussion in der Arbeitsgruppe dar. Ergänzungen aus dem TeilnehmerInnenkreis sind willkommen!

Mag Wompel
21.10.2002

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