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Der Streik gegen die Privatisierung der Stromversorgung endet vorläufig (?) mit einem Debakel

Nach 38 Tagen ging der Streik gegen die Privatisierung der Stromversorgung mit einem Debakel zu Ende. Der von der KCTU-Führung ausgehandelte Kompromiss sieht vor, bei Tarifverhandlungen nicht über die Frage von Privatisierung zu reden und die Streikenden sollen nicht so bestraft werden, wie normalerweise der Fall wäre.

Viele StromarbeiterInnen beschwerten sich über diesen Kompromiß. Sie nennen ihn "ein Kapitulationsdokument".

Der Unmut unter den Streikenden ist so groß, daß die KCTU schon erklären mußte, sie würde wieder zum Streik aufrufen, falls die Regierung die Privatisierung der Stromversorgung vorantreibt. Die KCTU-Führung gab zu, daß sie es versäumt hätte, die schon Entlassenen, die von Entlassung gedrohten StromarbeiterInnen, sowie die Streikenden, die noch regreßpflichtig gemacht werden, zu schützen. Die KCTU-Führung bat ihren Rücktritt an. "Die KCTU-Führung hat ein nicht wieder gutzumachendes Unrecht getan, indem sie eine Weisung erteilte, den Streik kurz vor dessen Anfang zu stoppen", so die KCTU-Führung selbst in einer Erklärung, die sie heute, den 4. April 2002, abgab.

Die koreanische Regierung geht davon aus, daß der Verauf der staatlichen Stromkonzernen in der nachsten Wochen beginnen wird. Der ausgehandelte Kompromiß wird von der Regierung so ausgelegt, daß sie nicht mit der Gewerkschaft über die Privatisierung verhandeln muß, sie darf sie einfach umsetzen. Außerdem hat die Regierung bekanntgegeben, daß die 342 entlassenen StromarbeiterInnen, d.h. die Streikführer, nicht wieder eingestellt werden. Die restlichen 2000 StromarbeiterInnen sollen nicht bestrafft werden.

Dave Hollis
LabourNet Germany
4. April 2002

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