express, Zeitschrift für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, 11-12/01

editorial

 

Geneigte Leserinnen und Leser dieser Postille,

Auf die letzte Ausgabe des express gab es einige irritierte Reaktionen in Bezug auf die Berichterstattung über die G-Linken-Konferenz in Stuttgart. Anfragen, ob sich der express damit vom Projekt verabschiedet habe, verneinen wir an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich. Vielmehr verfolgen wir die Absicht, auch in Zukunft in einigen Arbeitsgruppen mitzuarbeiten und diese publizistisch zu begleiten. Für besonders wichtig halten wir dabei im Moment die Debatte um die geplante Gesundheitsreform, zu der die AG Tarif- und die AG Sozialpolitik im Sommer eine Konferenz veranstalten werden. In Vorbereitung auf diesen Arbeitsschwerpunkt werden wir uns den verschiedenen Dimensionen dieses Vorhabens in den nächsten Ausgaben ausgiebiger widmen: Der Text von Andreas Wulf in dieser Ausgabe soll einen ersten Einstieg in dieses Thema verschaffen, gefolgt von einem Interview mit dem Medizinsoziologen Hans-Ulrich Deppe zum Thema "Gesundheit als Ware" im nächsten express sowie Analysen zur Privatisierung und Individualisierung von Gesundheitsrisiken im Zusammenhang mit einer "Biologisierung des Sozialen" u.v.a.m.

Ankündigen möchten wir an dieser Stelle auch gewisse sukzessive und vorsichtige Änderungen im Erscheinungsbild des express, mit dem wir das gute, alte Stück Geschichte würdig in sein vierzigstes Jahr begleiten wollen.

Dazu gehört auch die fallweise Wiederentdeckung und -veröffentlichung von wichtigen Texten aus der Geschichte des express, die vor dem Hintergrund aktueller Debatten neu zu lesen sich lohnt.

Verabschieden wollen wir Euch und uns allenfalls aus diesem – im Großen und Ganzen doch wieder einmal recht unerfreulichen – politischen Jahr und wünschen Euch trotzdem alles Gute fürs nächste.

In guter Tradition möchten wir an dieser Stelle darum bitten – anstatt die vorweihnachtliche Konsumnachfrage anzukurbeln – die Weltrevolution in Form einer steuerabzugsfähigen Gesinnungszuwendung an den express zu unterstützen, die wir mit einer entsprechenden Bestätigung und unserer unermüdlichen Weiterarbeit honorieren.

Bedanken möchten wir uns an dieser Stelle ganz herzlich bei dem neuen Redaktionsmitglied Nadja Rakowitz, die ihren heutigen Geburtstag ganz in den Dienst der Produktion dieser Jahresendzeitnummer gestellt hat: Glückwunsch zum 35.!

Erratum:
Die Grafik "Ich bin ver.diener" aus der letzten Ausgabe des express wurde versehentlich nicht namentlich gekennzeichnet. Christian Wiesner-Stippel besorgte diese, wir entschuldigen uns hiermit für diese Auslassung.