letzte Änderung am 11. November 2003 | |
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Die Unternehmen haben in den letzten Jahren große Gewinne eingefahren. Der Anteil der Löhne und Gehälter am Volkseinkommen ist auf das Niveau der 50er Jahre zurückgegangen und die Vermögensverteilung wird immer ungerechter: Die Reichen werden immer reicher, die Armen ärmer und zahlreicher. Seit 1998 verharrt der Anteil der Lohn- und Gehaltsempfänger am Volkseinkommen auf einem historischen Tief.
Unsere Forderung von 250 € (70 € für Auszubildende) Festgeld für alle Tarifgruppen beruht auf einer ca. 10-prozentigen Gehaltserhöhung auf der Basis des Durchschnittseinkommens.
Wir sind überzeugt, dass die Forderungshöhe nach Jahren des Reallohnverlusts in der Tarifrunde 2004 für die Glaubwürdigkeit der Gewerkschaften hohe symbolische Bedeutung hat. Dies besonders auch - nach dem verloren gegebenen Streik um die Einführung der 35-Stunden-Woche - in den Betrieben im Osten Deutschlands.
Zudem muss eine Kompensation der Kaufkraftverluste aufgrund der Maßnahmen aus der Agenda 2010, der Gesundheitsreform sowie der Steuerpolitik erreicht werden. Allein für das kommende Jahr addieren sich diese Verluste auf ca. 10 15 Prozent. Die Agenda 2010, die Gesundheitsreform sowie die Steuerpolitik der letzten Jahre resultieren zu einem guten Teil auf Forderungen des Arbeitgeberlagers. Es ist daher gerechtfertigt, einen Ausgleich über die Tarifregelungen zu erlangen.
Eine längere Laufzeit als 12 Monate muss strikt abgelehnt werden, da die oben angesprochenen Maßnahmen nach Aussagen ihrer Befürworter "nur der Anfang sein können". Die IG Metall muss flexibel bleiben, um den künftigen Herausforderungen begegnen zu können!
(Einstimmig beschlossen auf einem Wochenendseminar am 06.-08. November 2003 der Vertrauensleute von SBS und SINITEC).
Frankfurt, den 08.11.2003
Lieber Kollege Peters,
mit Betroffenheit mussten wir feststellen, dass wichtige Eckpunkte der Forderungen für die kommende Tarifrunde bereits vor den Beschlüssen der Delegiertenversammlungen und der Tarifkommissionen in den Medien platziert wurden.
Wir fordern den Vorstand auf, für eine demokratische innergewerkschaftliche Meinungsbildung über Höhe und Struktur der Tarifforderungen zu sorgen.
Wir lehnen eine top-down Politik der Vorstandsebene ab und fordern einen breiten Diskussionsprozess in der Gesamtorganisation zu den tarifpolitischen Zielen der IG Metall. Dessen Ergebnis muss sich dann auch im Handeln der Tarifkommissionen und Verhandlungsführer widerspiegeln.
Wir erwarten nach den Erfahrungen der letzten Tarifrunde und den unsäglichen Vorkommnissen des Sommers in dieser Tarifrunde Mitgliederbeteiligung statt Medien-Instrumentalisierung von oben!
Mehr denn je ist die Mitgliederbeteiligung für den Fortbestand der IG Metall von großer Bedeutung.
Mit solidarischen Grüßen
Die Vertrauenskörper bei SBS und SINITEC
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