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Sind sie mehr oder weniger frei ? Geht es ihnen den abhängigen Arbeitern in der Ära der Flexibilität besser oder schlechter ? Die Antworten sind im Einklang mit der herrschenden Kultur fast immer auf ideologische Weise optimistisch. Eine Untersuchung der CGIL Turin kehrt diese Formulierungen um, indem sie über den Filter der Beziehung zwischen Arbeit und Gesundheit die Bedingungen der Arbeiter abbildet.
Die 1 600 gesammelten Fragebögen spiegeln die Zusammensetzung der verarbeitenden Industrie Turins (die 30% der Arbeitskräfte beschäftigt) mit einem Übergewicht der Metallarbeiter wider, während die Abbildung der Situation bei den Dienstleistungen noch unscharf ist. Was die tarifvertragliche Einordnung anbelangt, überwiegen die unbefristet beschäftigten Arbeiter, während die "Atypischen" (die zu treffen die Gewerkschaft Mühe hat) unter den Befragten nur sehr spärlich vertreten sind.
Aber trotz dieser Parteilichkeiten scheint diese Untersuchung mit den Füßen fest auf dem Boden zu stehen und offenbart viele Dinge. Das erste ist ein klarer Widerspruch zwischen der Stabilität des Arbeitsverhältnisses und der großen Mobilität innerhalb der Produktionsstätten. Bei mehr als 1 500 Antworten von unbefristet Beschäftigten verzeichnet man 1 100, die unter wechselnden Bedingungen arbeiten und 44,9% auf verschiedenen Arbeitsplätzen oder Arbeitsstellen rotieren. Mit anderen Worten: Den juristischen Garantien des Arbeitsverhältnisses entspricht keine Statik, sondern man wechselt von einem Arbeitsplatz zum anderen. Folge dieser Mobilität ist die sehr geringe Autonomie bei der Arbeit (nur 12% verneinen, daß es andere sind, die darüber entscheiden was gemacht wird und wie), die einen Rahmen von großer Unterordnung bestätigt. Und von den Arbeitern wird auch eine hohe Anpassungsfähigkeit bei den Leistungen gefordert, d.h. sich mit der konkreten Ausgestaltung der Ordnungen zu arrangieren. Trotz dieser Kunst des Sich-Arrangierens herrscht die Langeweile souverän, eine Konsequenz der Eintönigkeit (die in 70% der Fälle beklagt wird).
Das alles geht zu Lasten der Gesundheit. 51% derjenigen, die den Fragebogen ausgefüllt haben, hat im letzten Jahr wegen Krankheit mehr als eine Woche gefehlt (41% zwischen einer Woche und einem Monat) und 55% behaupten, daß ihre Gesundheit schlechter geworden ist seit sie angefangen haben zu arbeiten (22% sind der Auffassung sich eine Krankheit aufgrund der Arbeit eingehandelt zu haben). Unter den häufigsten Befunden sind die Rückenschmerzen (695 Fälle), Gelenkschmerzen (528 Fälle), Kopfschmerzen (462 Fälle) sowie Sehstörungen (355 Fälle). 16% der Frauen vermelden Störungen bei der Menstruation. Was die Krankheitsursachen anbelangt, sind die hauptsächlich verantwortlich gemachten "Materialien" Staub (68% der Antworten); Rauch, Dampf und Gas (53%) sowie der Lärm (52%). Von Bedeutung sind auch die mit der Organisation der Produktion verbundenen Ursachen: 49% beklagen die Monotonie der Arbeit und 43% die exzessiven Geschwindigkeiten allessamt Ursachen, die einen Streß hervorrufen, der auch mit den weitverbreiteten Überstunden und Sonderschichten zusammenhängt (die faktische Arbeitszeit liegt oftmals über 50 Wochenstunden). Die Gesamtsituation vergrößert die Unfallgefahren (42% behaupten, mindestens einen Unfall gehabt zu haben), unter denen die Quetschungen, die Schnittverletzungen und die Verrenkungen / Zerrungen überwiegen.
Schließlich offenbart die turiner Untersuchung wie stark die Fälle von Gewalt am Arbeitsplatz zunehmen: In 88% der Fälle handelt es sich um psychologische Gewalt (zumeist durch Vorgesetzte), aber es gibt auch 5% physischer Gewalt und fast 10% sexuelle Belästigung. Wenn dies die Schilderung ist, ist die Antwort auf die Eingangsfrage sehr einfach: Den abhängig Beschäftigten <unter den Bedingungen /d.Ü.> der Flexibilität geht es schlechter als den "Fordistischen" und sie sind weniger frei.
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