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Nein, ich bin nicht in eine feine Gesellschaft geraten. Ich bleibe wesentlich lieber bei der unfeinen, in der ich mich normalerweise bewege. Denn: diese Gesellschaft waere mir zu fein. Oder hiess das Wort anders ? Fies? Seis drum, Marlon Brando find ich gut.
Der Schröder macht den Kombilohn: Ran an die Besen, faules Gesindel. Und seine gutverdienenden Gefolgsleute in den oberen - aber auch weniger gut verdienende in den unteren - Gewerkschaftsetagen muessen schnell die Diktion aendern: Gestern war man noch dagegen.
Der Clement macht den Metrorapid: Lasst uns die Welt 26 Etagen hoch zubetonieren, je idiotischer desto besser, jede Minute schneller ist Milliarden wert. Steuergelder versteht sich, deswegen bleibt ja auch nichts ueber: Modell AKW.
Das sind Angebote von der Art, wie sie einst Marlon Brando im Film machte: Man kann sie nicht ablehnen.
Schartau heisst der Mann, der nun den eingewickelten Fisch von Clement und Schroeder ueberbringt: Geld fuer Arbeitslose solls nur noch geben, wenn die arbeitsscheuen Elemente einen Vertrag mit dem Arbeitsamt unterschreiben, mit dem sie sich sofort verpflichten, alles moegliche zu unternehmen, wieder in Arbeit zu kommen. Zum Vergleich: Die KFZ Versicherung zahlt nur, wenn der Uebeltaeter schwoert, jeden Achsbruch auf die eigene Kappe zu nehmen.
Ich meine: Sie koennen es immer noch nicht so gut, wie ihr Vorbild Pomaden-Tony aus London. Kaum war der, zum Zweck der sozialdemokratischen Friedenspolitik, in Neu Delhi, schon gab es - eine Woche danach - den groessten Ruestungsauftrag der letzten 10 Jahre aus Indien, zufaelligerweise an britische Konzerne. Was Unmengen von Arbeitsplaetzen sichert, nicht nur in England, auch in Indien und Pakistan - Totengraeber, Sanitaeter etc. Nein, so gut koennen sie es noch nicht, aber sie lernen schnell. Weiterhin kein rot-gruenes Jahr ohne deutschen Kriegseinsatz und in ca fuenf Jahren haben sie ihn eingeholt.
Aber: am Wege lagern immerhin koennen sie schon ziemlich gut, und der Kollege Schartau hat alle Chancen, zum Abteilungsleiter Racketing zu werden.
Denn Arbeitsminister in NRW ist ein religioeses Amt und wenn schon von der Arbeitsgesellschaft nur noch die Fassade rotiert, so muss doch jeder dran glauben - und das in jedem Sinne des Wortes. Sonst wird exkommuniziert und das Vermoegen, sprich die eingezahlten Beitraege beschlagnahmt.
Ein Interview im Stern nutzte der Ex Kollege Gewerkschaftsekretaer, um sein Credo zu wiederholen. Muss ja jeder wissen, wo er sich aeussert, aber es passt, denn die Aktien dieser Gazette stehen ungefaehr so, wie die der klassischen Sozialdemokratie: bei Null. Siehe Sparsenator Gysi (aber dem sein Flughafen wird groesser als der in Doartmund, aetsch).
Marlon Brandos Mannschaft waere jetzt auf die Matratzen gegangen, um den grossen Arbeitsbeschaffungskrieg zu fuehren. Als da neben dem Metrorapid zwischen Dortmund und Duesseldorf noch waeren: die eine oder andere Pipeline durch Indianergebiete Ecuadors (und der Indianer als solcher, das wussten schon die Altsozis Cortes und Pizarro, ist ja faul wie Schwarte, also selber schuld), der eine oder andere Staudamm in der Welt (der nicht nur direkt, sondern auch indirekt die Bauwirtschaft saniert, wg neue Doerfer bauen etc pp) und hier im Lande die B1 in den Tunnel, sieben bis acht neue Autobahnen, zwoelf bis vierzehn neue Flughaefen, ein halbes Dutzend UFOs (oops) und von der gengeprueften Mutterschaft zum spassgestylten Teakholzsarg wird alles betriebswirtschaftlich gerechnet.
Eine feine Gesellschaft. Und wie sagte mein Freund Marlon Brando einst zu Richard Wagners Walkuerenritt im kambodschanischen Dschungel? "Wir sind die Guten, wartet bis erst die Boesen kommen". Selbst das kopieren die Herren nun wieder mal schlecht: "Wir sind das Uebel. Aber das kleinere."
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