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"Gegenwehr ist entscheidend!"

Uns allen ist bekannt, dass die Betriebsleitung in den nächsten 4 Jahren über 500 Stellen abbauen will. Gleichzeitig soll eine Stückzahlreduzierung von 400.000 stattfinden. Das lang erwartete Nachfolgemodell NFR wird es nicht geben. Das bedeutet das Aus für die Abteilungen 081, 082, 083. Gleichzeitig wird auch die Vorfertigung und die Trommelfertigung abgewickelt.

Mit dieser Entscheidung des Arbeitgebers ist der Standort Berlin in Frage gestellt. Natürlich werden sie uns immer wieder erzählen, dass er sicher ist - wenn wir nachgeben!

Aber diese Lügen haben wir schon gehört, als sie 1996 das neue Werk in Nauen aufgebaut haben. Statt der damals angekündigten 1,5 Millionen Stück speist man uns heute mit 800.000 ab.

Arbeitgebertaktik: Teile und herrsche !

Der Arbeitgeber plant ab dem 1. 6. 2001, alle 150 befristet eingestellten Kollegen zu entlassen. Dabei wird es mit Sicherheit nicht bleiben, da allein bis Ende des Jahres insgesamt 290 Kollegen entlassen werden sollen.

Denjenigen unter uns, die Teilzeitverträge haben, wird höchstwahrscheinlich mit betriebsbedingten Kündigungen gedroht. Gleichzeitig wird BSH versuchen, ältere Kollegen und solche mit geschützten Arbeitsplätzen mit Abfindungsangeboten rauszukanten. Diese Taktik kennen wir bereits aus den Jahren 1996 bis 1998. Damals hofften viele KollegInnen, dass sie mit der Abfindung eine bessere Zukunft haben könnten. Am Ende aber stand oft genug der Gang zum Sozialamt.

Für die KollegInnen mit befristeten Arbeitsverträgen, die als nächste betroffen sind, warten draußen Langzeitarbeitslosigkeit oder wiederum nur befristete Verträge.

Wer glaubt, dass er einen längerfristigen Arbeitsvertrag hat, wird spätestens 2004 feststellen, dass auch sein Vertrag sehr stark gefährdet ist.

Diese Taktik der Arbeitsplatzvernichtung kennen wir vom Kabelwerk nebenan, wo von 1100 ArbeitnehmerInnen 1990 heute noch 150 einen Job haben. Auch diese KollegInnen glaubten den Argumenten, dass mit einigen hundert Entlassungen ihr eigener Arbeitsplatz wirtschaftlich gesichert werden könnte. Und außerdem denkt man immer, warum sollte es gerade mich treffen ? Lasst Euch davon nicht einschläfern:

Es geht um den Arbeitsplatz jedes Einzelnen von uns, egal ob Teilzeit, befristetes oder unbefristetes Arbeitsverhältnis!

Was tun ?

Klar ist, dass allein "Eurowäscher" keine Zukunft für Berlin bietet, da sie schon in Nauen und in Polen gebaut werden. Das heißt, wir müssen um unsere Arbeitsplätze kämpfen !

Der Betriebsrat und die IG Metall führen bereits Gespräche mit der Konzernspitze in Berlin. Aber alle KollegInnen müssen jetzt auch den Arbeitgebern zeigen, dass sie bereit sind, mit Streikmaßnahmen oder auch Betriebsbesetzungen öffentlichen Druck zu erzeugen.

Deshalb müssen wir miteinander diskutieren, ob wir nicht schon in den nächsten Wochen vor dem Werktor eine Kundgebung abhalten sollten.

Die KollegInnen, die auf Abfindungen angesprochen werden, sollten ernsthaft überlegen, ob das die richtige Entscheidung für ihre Zukunft ist. Die KollegInnen mit befristeten Verträgen sollten solidarisch mit den übrigen um ihre Arbeitsplätze kämpfen. Und die mit festen Arbeitsverträgen müssen sich noch mehr als bisher mit denen in einer schwächeren Position solidarisieren. Gemeinsam können wir gewinnen !

Mit einer fünfwöchigen Betriebsbesetzung zeigten die 500 KollegInnen von Alcatel in Berlin einem internationalen Konzern die Stirn. Auch dank einer wachsenden Solidaritätsbewegung konnten sie wichtige Erfolge erzielen. Unsere Belegschaft hat seit Jahren bewiesen, dass sie in der Lage ist, ihre Ziele solidarisch durchzusetzen.

Kommt alle zu Betriebsversammlung am Dienstag, den 13. März 2001. Lasst uns die notwendigen Schritte beraten.

Gegenwind, Zeitung von KollegInnen für KollegInnen", 12.03.2001


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