Rundbrief gegen Demontage des Gesundheitswesens

5.4.2001

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Das Krankenhaus Moabit in Berlin soll geschlossen werden Dieses KH wurde 1998 privatisiert, zur gGmbH, gehört der Diakonie und dem Bezirk Tiergarten Berlin , und soll jetzt entgültig auf brutale Weise geschlossen werden. Seitdem der Berliner Senat die NET-GE geplant und gegründet hat, die (noch)landeseigene Klinikgesellschaft, soll Moabit geschlossen werden. 1400 Beschäftigte werden dann  arbeitslos, obwohl ihnen versprochen  wurde, durch die Privatisierung seien die Arbeitsplätze gesichert. Gegen die Schließungspläne des Senats und der Krankenkassen gibt es schon des längeren erbitterten Widerstand seitens der Beschäftigten und auch aus der Bevölkerung.

•  Da sich die Auseinandersetzungen um die Schließung des Krankenhauses Moabit  in  Berlin sehr zuspitzen, sollten wir umgehend eine bundesweite Solidaritätskampagne  auf die Beine stellen.
•  Die  Kolleginnen und Kollegen des KH brauchen dringend jedwede  Unterstützung per email, FAX  oder Brief.
• Es  sollte jeder, der im Gesundheitswesen arbeitet (und nicht nur dort) die Geschichte der Privatisierung dieses KH´s in Berlin kennen
• Wir  sollten von der ver.di /ötv die Unterstützung der  Beschäftigten einfordern und den Forderungen  nach einer bundesweiten Konferenz  gegen Privatisierung, Stellenabbau und zur Verteidigung der Flächentarifverträge im Gesundheitswesen Nachdruck verleihen.
• Privatisierungen im Gesundheitswesen bedeuten Arbeitsplatzvernichtung, schlechtere Arbeitsbedingungen und Verschlechterung der Leistungen für die Bevölkerung bis zum kompletten Entzug durch Schließung von Kliniken, das Beispiel des KH Moabit beweist dies ganz deutlich.

Wir wenden uns bewußt auch an alle Gewerkschafter und Gewerkschafterinnen außerhalb des Gesundheitsbereichs, da die Auswirkungen der gegenwärtig vollzogenen Gesundheitspolitik alle betreffen.

Die Erfahrungen mit der Rentenreform, die Diskussionen über den Umbau und weitergehenden Privatisierung der gesetzlichen Krankenversicherung  sollten uns alle wachsam machen. Eine Niederlage der Beschäftigten des KH Moabit ermutigt die neoliberalen Gesundheitspolitiker nur zu weiteren Angriffen auf Beschäftigte und Patienten.

Bitte sendet Solidaritätsadressen für das KH Moabit. (Wir können die Zusendungen direkt an die Betriebsräte weiterleiten)

Bitte setzt euch mit uns in Verbindung, wenn ihr bereit seid, euch an einer gemeinsamen Kampagne für das KH Moabit zu beteiligen d_muehling@gmx.de

Aus der Fülle der Unterlagen und Dokumente wollen im folgenden einige dokumentieren, die sowohl die Umstände der drohenden Schließung als auch den beharrlichen Widerstandswillen der Berliner Beschäftigten gut widerspiegeln.

Weitere Dokumente unter http://www.km-berlin.de

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