LabourNet Germany Dies ist das LabourNet Archiv!!! Aktuelle Meldungen im neuen LabourNet Germany

Home Über uns Suchen Termine

 

Neue Fax- und Mailaktion - Tarifkonflikt in Rhein-Sieg-Klinik eskaliert

Jetzt bundesweite Solidarität mit streikenden TherapeutInnen

 

Liebe Kollegin, lieber Kollege,

der bisher längste Streik im Gesundheitswesen ist eskaliert. Die Geschäftsführung der Klinik-Service-Gesellschaft in der Rhein-Sieg-Klinik Nümbrecht hat dem Betriebsratsvorsitzenden sowie einem Betriebsratsmitglied, das auch Mitglied im Gesamtbetriebsrat der Dr. Becker-Klinikgesellschaft ist, ohne Begründung die fristlose Kündigung ausgesprochen.

Bereits vorher wurde allen ver.di Mitgliedern pauschal ein Hausverbot erteilt. Die Geschäftsführung des zur Dr. Becker-Klinikgesellschaft (Köln) gehörenden Unternehmens hat auch dem gewählten Betriebsrat, der ein gesetzliches Zugangsrecht zur Klinik hat, des Hauses verwiesen. Hausverbot erteilt wurde darüber hinaus dem amtierenden Wahlvorstand, der auf gesetzlicher Grundlage die Wahl des neuen Betriebsrates durchführen wollte. Zeitweise ließ das Unternehmen die Nümbrechter Klinik von "Schwarzen Sheriffs" bewachen.

Als ver.di-Mitglieder und Funktionäre wollen wir auf diesen dreisten Einschüchterungsversuch unter anderem mit einer Fax- und Mailaktion antworten. Die Dr. Becker-Klinikgesellschaft soll wissen, dass wir die Machenschaften in ihrer Klinik nicht als gottgegeben hinnehmen, sondern bundesweit verbreiten.

Deshalb unsere Bitte: schick ein Fax und/oder eine Mail (siehe unten!) an die Verantwortlichen. Und wenn mal besetzt ist, versuche es später noch einmal. Der Tag und die Nacht sind lang. Verteil die Mail- und Faxvordrucke weiter. Es soll eine Schneeballaktion werden.

Danke für deine Solidarität. Wir wussten ja: auf ver.di-Mitglieder ist Verlass.

Freundliche und kollegiale Grüße
gez. Günter Isemeyer
Abteilungsleiter Kommunikation NRW

PS: Neues zum Streik im Internet unter www.drbeckerstreik.de

Übrigens:

Folgende Reha-Kliniken gehören zur Dr. Becker Unternehmensgruppe:

 

Zum Hintergrund folgende Informationen:

Seit über drei Monaten streiken in der Rhein-Sieg-Klinik in Nürmbrecht 24 Therapeutinnnen und 8 Therapeuten für den Erhalt ihres Tarifvertrages. Arbeitgeber ist die KSG Klinik-Service-Gesellschaft mbH, hinter der sich die Dr. Becker Klinikgesellschaft in Köln verbirgt. Das Unternehmen betreibt acht Kliniken in deutschland.

Nachdem Beschäftigten kurzerhand Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld und auch vermögenswirksame Leistungen gestrichen und andere Vereinbarungen nicht eingehalten wurden, setzten unsere Kolleginnen und Kollegen einen Tarifvertrag durch.

Jetzt versucht die Dr. becker Klinikgesellschaft, die Mindestbedingungen zu kappen. Der Trick. die Therapeutinnen und Therapeuten wurden in die Firma KSG eingegliedert. Und dort gibt es keinen Tarifvertrag. Dagegen streiken die Kolleginnnen und Kollegen.

KSG und Dr. becker Klinikgeselllschaft haben sich auch nach über drei monaten Streik nicht bewegt. Obwohl über 50 Prozent der Betroffenen sich am Streik beteiligen, ist die Klinik voll belegt. Die Patientinnen und Patienten werden zum Teil von angekarrten Streibrechern behandelt. Mit ihrem aktuellen Vorgehen hat der Konzern die Eskalation nochmals verschärft.

Ich bitte Euch, nach der Methode des "Schneeball"-Prinzips diese Informationen weiterzugeben und die Aktion zu unterstützen.

Mit freundlichem Gruß


M a i l an info@dbkg.de

Sehr geehrte Geschäftsleitung,

es ist nun wirklich höchste Zeit für Sie als Betreiber der Rhein-Sieg-Klinik, auf die Leitung ihres Tochterunternehmens "Klinik-Service-Gesellschaft mbH" (KSG) mäßigenden Einfluß zu nehmen. In der bundesdeutschen Öffentlichkeit ist ja inzwischen bekannt, mit welchen Praktiken die "Klinik-Service-Gesellschaft" versucht, ihren Arbeitnehmern bisher gültige Mindestarbeitsbedingungen vorzuenthalten.

Mit den von Ihnen als Alleingesellschafter offenbar nicht verhinderten gesetzeswidrigen Maßnahmen der KSG-Geschäftsführung haben sie klar gemacht, welchen Stellenwert Gesetze unseres demokratischen Staates für sie haben.

Es ist schon ein Witz, den bundesweit fast drei Millionen ver.di-Mitgliedern pauschal "Hausverbot" zu erteilen. Wenn Sie dies ernst nehmen, müssen Sie etliche Ihrer Patienten noch heute aus der Klinik verweisen. Offenen Rechtsbruch betreibt Ihre KSG aber, wenn sie das gesetzliche Zugangsrecht von Betriebsräten zu Ihrer Klinik untersagt. Auch die Tatsache, dass gewählten Wahlvorständen Hausverbot erteilt wird, zeigt, wie Ihr Unternehmen mit demokratischen Institutionen umzugehen gedenkt.

Die fristlose Kündigung ohne Angabe von Gründen des Betriebsratsvorsitzenden sowie einer Betriebsrätin, die auch noch dem Gesamtbetriebsrat ihres Unternehmens angehört, ist in unseren Augen der verzweifelte Versuch, aufrechten InteressenvertreterInnen die Existenz zu zerstören. Sie werden von den deutschen Gerichten eines Besseren belehrt werden.

Üben Sie Ihre Macht als Klinikbetreiber doch einmal aus, um die menschlich brutalen Methoden der KSG-Geschäftsführung zu stoppen. Lassen Sie Ihre ideologischen Scheuklappen fallen und setzen Sie Sich dafür ein, dass die unrechtmäßigen Kündigungen und Hausverbote zurückgenommen werden.

In meinem Bekanntenkreis werde ich über die Praktiken in Ihrem Unternehmen berichten. Ich hoffe sehr, dass Sie weitere Proteste bekommen.

Mit freundlichem Gruß


Home
LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
LabourNet Germany: Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The virtual meeting place of the left in the unions and in the workplace
Datei:
Datum: