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Köln, den 18.7. 2001
Pressemitteilung

Deutsche Post AG: Shareholder Value contra Universaldienstleistungsverpflichtung

 

Zum von der Deutschen Post AG angekündigten Abbau von 3.000 Arbeitsplätzen im Zustellbereich erklärt Ulla Lötzer, Mitglied im Wirtschaftsausschuss des Deutschen Bundestages:

Die Proteste von ver.di gegen den geplanten Stellenabbau und Arbeitszeitverlängerung bei den jetzt schon überlasteten Briefzustellern der Deutschen Post AG sind berechtigt und finden meine volle Unterstützung.

Bereits auf der Hauptversammlung der Post AG am 27. Juni in Köln hatte die Auseinandersetzung um Sozialdumping und Arbeitsbedingungen eine große Rolle gespielt. Gemeinsam mit dem Dachverband kritischer Aktionärinnen und Aktionäre hatte ich dort mit breiter Zustimmung insbesondere aus den Reihen der 165.000 Belegschaftsaktionäre davor gewarnt, dass eine Unternehmenspolitik, die die Mitarbeiter als bloße Kostenfaktoren behandelt, Dienstleistungsqualität, Ansehen und langfristige Unternehmensentwicklung der POST AG gefährdet.

Mit der angekündigten Vergrößerung der Zustellbezirke, die den heute schon überlasteten Briefträgerinnen und Briefträgern noch mehr Arbeit aufbürdet, setzen Zumwinkel und Co. diesen Crashkurs im Kernbereich Briefzustellung fort. Dagegen unterstütze ich die Forderungen von ver.di nach einer Ist-Erfassung der Arbeitszeit und begrüße auch die angekündigte Verweigerung von Überstunden.

Nicht nur als Mehrheitsaktionär der Deutschen Post AG ist die Bundesregierung aufgefordert, ihrer politischen Verantwortung für eine nachhaltige und beschäftigungsorientierte Unternehmenspolitik nachzukommen:
Die tägliche Briefzustellung in der gesamten Bundesrepublik darf den Renditeerwartungen nicht zum Opfer allen. Mit den angekündigten Maßnahmen setzen Zumwinkel und Co. jedoch in diesem Kernbereich die Fähigkeit der Post aufs Spiel, die ihr auferlegte Universaldienstleistungsverpflichtung zu erfüllen.

Dabei darf die Bundesregierung nicht tatenlos zusehen.


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