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Werksschließung folgt Fusion bei DyStar

Im letzten Jahr hat sich die BASF-Textilfarbensparte dem schon bestehenden Gemeinschaftsunternehmen von Bayer und Hoechst, DyStar, angeschlossen. Damit waren Teile der alten IG Farben-Betriebe wieder vereint. Das hatte gleich negative Auswirkungen; in Japan und Brasilien sollen Werke geschlossen werden.

In Jacareí, Brasilien bedeutet die Fusion das Aus für 270 Beschäftigte zum 31. März. Die örtliche Chemiegewerkschaft schrieb dazu in ihrer Zeitung Boca no Trombone:

Wir stehen vor einem durch die Globalisierung verursachten Desaster. 270 Beschäftigte von ex-BASF, jetzt DyStar, sollen entlassen werden ... Damit erleben wir ein weiteres Mal die Folgen der Globalisierung: multinationale Konzerne, die nur an ihre Gewinnsteigerungen denken, nutzen die Vorteile in den Ländern, in denen sie sich niederlassen, indem sie die billige Arbeitskraft und lokale Reichtümer ausbeuten....

Zuerst wollte BASF nicht einmal über einen Sozialplan reden. Sie vertrat die ganze Zeit über die Auffassung, dass DyStar das Werk ja schließen wolle, und sie damit nichts zu tun habe. Erst nach anhaltenden Protesten in Brasilien und Unterstützung aus Deutschland bequemte sich das Unternehmen, mit der Gewerkschaft über Abfindungen, Versetzungen in andere Werke etc. zu verhandeln. Leider ist das Ergebnis völlig unzureichend. Der Hit u.a. ist der Lebensmittelkorb im Werte von 60 DM, den die Entlassenen erhalten sollen. Erst raubt man den Leuten die Existenzgrundlage und dann gibt man ihnen als Pflästerchen für 2 Tage was zu essen. Auch in der Frage der Belegschaftsvertreter und Arbeitsschutzbeauftragten bleibt die BASF stur, obwohl diese Kollegen Kündigungsschutz haben. Da wurde mal wieder bewiesen, was Responsible Care ist.

Vertrauensleute der BASF in Ludwigshafen und der Chemiekreis (Zusammenschluss kritischer ChemiekollegInnen) haben den Betroffenen ihre Solidarität versichert.


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