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Protestbrief an VW, unterschrieben von 33 TeilnehmerInnen der Soli-Veranstaltung in Mannheim am 1. März 2001, organisiert von dem Arbeitskreis "Internationale Solidarität" im DGB Kreis Mannheim, der Gewerkschaft HBV Mannheim, dem Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt – Industrie- und Sozialpfarramt Nordbaden und dem Zukunftsforum Gewerkschaften Rhein Neckar

 

Mannheim 1. März 2001

An das VW Werk in Wolfsburg
An die Konzernleitung
Zur Kenntnisnahme an den Betriebsratsvorsitzenden, die Landesregierung von Niedersachsen und IGMetall Hauptvorstand

Sehr geehrte Herren.

Wir haben heute in einer öffentlichen Veranstaltung in Mannheim, organisiert von dem Arbeitskreis "Internationale Solidarität" im DGB Kreis Mannheim, der Gewerkschaft HBV Mannheim, dem Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt – Industrie- und Sozialpfarramt Nordbaden und dem Zukunftsforum Gewerkschaften Rhein Neckar, über die Vorgänge bei VW in Südafrika im Laufe des letzten Jahres und in den letzten Wochen gehört.

Im Februar 2000 wurden 1 300 Mitarbeiter entlassen, weil sie zur Unterstützung von unrechtmäßig suspendierten Shop Stewards an einem Streik teilgenommen hatten.

Im Januar dieses Jahres befand ein staatliches Schiedsgericht, daß diese Entlassung nicht rechtmäßig war und die Kollegen zum 5. Februar wieder eingestellt werden müßten.

Obwohl VW ursprünglich zugesagt hatte, das Urteil dieser Schiedsstelle anzuerkennen, ging die Werkleitung in Berufung vor ein Arbeitsgericht. Das Ergebnis der ersten Verhandlung am 23. Februar ist uns noch nicht bekannt. Wohl aber die Aussage von VW, daß man bei der harten Haltung bleiben werde, auch wenn dieses Gericht zugunsten der entlassenen Arbeiter entscheiden werde.

Mit der Unterschrift unter diesen Brief drücken wir unsere tiefe Entrüstung über das Verhalten des Konzerns und aller Verbündeten in dieser Sache aus und protestieren dagegen aufs schärfste. Gerade im Zeitalter des globalen Wettbewerbs kann es sich kein Konzern mehr leisten, die Ansprüche der Belegschaften auf menschliche Arbeitsbedingungen mit Füßen zu treten. Das schlechte Beispiel, das VW in Südafrika setzt, schlägt auf den Konzern insgesamt zurück. Und was soll man von einem Unternehmen halten, das sich über das Urteil von anerkannten gerichtlichen Instanzen glatt hinwegsetzt?

Unsere Solidarität gilt den betroffenen Kollegen und ihren Familien, die nun schon seit über einem Jahr ohne Arbeit und Brot sind. Sie müssen wieder eingestellt werden.


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