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5000 x 5000

Quo Vadis ( Wohin gehst du), IG Metall ?

Die Entscheidung trotz eines Neins vom IGM-Vorsitzenden Klaus Zwickel, die Verhandlungen bei VW über neue Arbeitszeiten (42,5 Std.) und entsprechenden Lohn (5000 DM) weiter zu führen, sind für alle Beschäftigten in der Deutschen Autoindustrie, sowie für jeden aufrechten Gewerkschafter unerträglich.

Was treibt den GBR-Vorsitzenden von VW, Volkers, wohl wissend was er damit anrichtet, die Verhandlungen mit VW einseitig ohne IGM wieder aufzunehmen. Dies ist ein schäbiges Spiel. Egal aus welchen Gründen auch immer, das kann und darf nicht sein!

Selbstverständlich hat er Verantwortung.

In erster Linie gegenüber den Beschäftigten von VW, von denen er schließlich gewählt wurde.

In zweiter Linie hat er jedoch auch Verantwortung für die Beschäftigten in der ganzen Automobilindustrie in Deutschland. Und die beschränkt sich nicht auf 5000 Arbeitlose, so hart dieses auch vordergründig klingt, sondern betroffen sind Millionen von Beschäftigten in der Autoindustrie.

Dieses Projekt 5000 x 5000 wird Pilotcharakter haben und die Folgen für andere Branchen werden offensichtlich gravierend sein.

Es werden nicht nur Arbeitsplätze geschaffen, sondern es werden, bedingt durch die längeren Arbeitszeiten zu weniger Lohn (-40 %), schleichend massenweise Arbeitsplätze vernichtet.

Auf das Werk Kassel bezogen könnte dies heißen, der Neuanlauf der NCV3-Achse wird nur zu diesen Bedingungen in Kassel stattfinden. Oder in Stuttgart zum Beispiel bei einem neuen Pkw-Modell und, und, und......

Das dies die Globalisierung zwangsweise mit sich bringen würde, ist totaler Unsinn, denn die Maßstäbe die hier in Deutschland gesetzt werden, gelten auch in Brasilien, Südafrika, Tschechien, Spanien oder sonst wo.

Das heißt nichts anderes, daß diesen Kollegen ebenfalls permanent erzählt wird, ihre Arbeitskraft sei zu teuer.

Des weiteren wäre mit solch einem Modell wie 5000 x 5000 das langsame Sterben der Gewerkschaften eingeläutet, wenn sie Konkurrenzbedingungen gegen die eigenen Mitglieder schafft und damit eine Abwärtsspirale bei Lohn- und Arbeitsbedingungen in Gang setzen würde. Daß kann nicht in unserem Sinn sein!

Aus diesem Grund werden die verantwortlichen Gewerkschaftsführer in und außerhalb der Betriebe aufgefordert, Flagge zu zeigen und dies mit den Belegschaften der Autoindustrie zu verhindern.

Bei allem Verständnis für die Arbeitslosen, auch in unserer Region, es kann nicht in deren und unserem Sinn sein, was dort in Wolfsburg passiert.

Verzicht schafft keine Arbeitsplätze sondern bewirkt auf Dauer das Gegenteil!

In dieser Sache müssen wir voll hinter dem Kollegen Klaus Zwickel stehen und den Abbruch der Verhandlungen 5000 x 5000, ohne wenn und aber, fordern. Kompromisse in dieser Sache sind keinesfalls zu akzeptieren. Opfer sind in den letzten 10 Jahren schon genug erbracht. Es reicht!!!

 

Gastkommentar

Michael Renner VK–Leiter Bereich IV

Erschienen in der Betriebszeitung "Nachrichten vom Mercedesplatz" (DC Kassel) vom Juli 2001


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