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Die GoG ist eine parteiunabhängige Gruppe bei GM/Opel Bochum
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Klar, bei angeblich einer Milliarde DM Verlust auch in diesem Jahr, haben die Opel-Herren allen Grund zum öffentlichen Stöhnen. Wir sollten nicht darauf hereinfallen.
1. Generell gilt: Die Unternehmer bestimmen, was und wieviel und wie produziert wird. Sie nennen das "freie Marktwirtschaft" und verteidigen ihre Macht mit allen Mitteln. Bei Krisenentwicklungen jammern sie uns um "Hilfe" an, ihre "Wettbewerbsfähigkeit" zu verbessern... Wir können noch soviel verzichten, noch härter, schneller, noch flexibler arbeiten und Verbesserungsvorschläge ohne Ende machen: garantieren können uns die Unternehmer nur eines, dass dann ihr Profit wächst. Die Hoffnung, bei steigendem Profit würden unsere Arbeitsplätze sicherer, ist dösig.
2. Wer über Opel-Verluste redet, ohne über GM-Profite zu informieren, verbreitet Nebel.
General Motors als größter Autokonzern der Welt besitzt die A.Opel AG bekanntlich zu 100% und diktiert demnach nicht nur, wo was gebaut und investiert wird, sondern auch, wo und wie Gewinne und Verluste bilanziert werden...
Denn IGM-Chef Zwickel hat 34000 DM/Monat. (Klasse Zwickel)
Zu dieser offiziellen IGM-Forderung ist es nur gekommen, weil diesmal die Basis ihre Forderungen von 200 Euro (Opel Bochum) bis 10,5% (Daimler/Chrysler), vehement veröffentlicht haben. Gut so!
Wegen dieser "explosiven Stimmung an der Basis" (so Zwickel) wurden
alle anderen Überlegungen fallengelassen. Z.B. die Anbindung eines Teils
der Lohnerhöhung an den jeweiligen Betriebserfolg.
Wieder mal viel Rauch um nichts?
"Zwickel erinnerte daran, dass die IGM sich seit Jahren mit Tarifverträgen bescheidet, die sich nach dem wirtschaftlichen Stand der Gesamtentwicklung orientierten." (FR 16.5.01)
Auf Grund all unserer Erfahrungen in den letzten Jahren, befürchten wir,
insbesondere wegen dem aktuellen Krisengejammer und Rücksicht auf die bevorstehenden
Schröderwahlen:
Trillerpfeife in den Mund, Mütze auf, ½ Stunde Warnstreik und fertig ist
die hochgerechnete 3 vor dem Komma.?
Nach einer Untersuchung des amerikanischen Gewerkschaftsdachverbandes AFL/CIO "stiegen die Gehälter, Prämien und langfristigen Abfindungen der Vorstandschefs der 30 Unternehmen, die die meisten Entlassungen ankündigten, um 67,3 %." GM-Boss John Smith, der für den Abbau von 82.000 Stellen verantwortlich war, erhielt 1997 eine Extra-Prämie von 2,54 Millionen Dollar. Warum? "Ohne die saftigen Prämien hätten die Konzernleiter keinen wirtschaftlichen Anreiz, sich schwierigen Managemententscheidungen wie zum Beispiel Entlassungen zu stellen." Das berichtet die Bestseller-Autorin Naomi Klein in ihrem Buch über die brutale Politik multinationaler Konzerne "No Logo" (S.267) .
Opel-Boss Forster will mit "Olympia" den GM-Aktionären "mindestens 2 Milliarden Euro Erlös- und Kostenverbesserungen innerhalb der kommenden 2 Jahre" bescheren (laut FAZ 16.8.01). Schafft er das, ist ihm eine satte Extra-Prämie wohl sicher... Forster in der letzten "Opel-Post spezial" vom 7.11.01: "Es wird sich lohnen, Opfer zu bringen und mit aller Kraft gemeinsam das ganze Unternehmen umzukrempeln." Verarschung hoch drei: die Belegschaften sollen Opfer bringen. Um so mehr wird sich das für die Aktionäre und ihre Manager lohnen...
Am 22.11.01 verordnete die Geschäftsleitung mit der Zustimmung von 19 BR-Mitgliedern einem großen Teil der Belegschaft Vorholschichten am 1.Dez. und 8.Dez., dem anderen Teil Anrechnung von Freischichten ua. Das Gleiche für den 2., 3., und 4. Januar. Begründung für beide Fälle: Wir brauchen jeden Zafira, wenn wir den nicht bauen, wird er in Thailand gebaut und Volumen was weg ist - ist weg.
Diese "Logik" sahen wir nicht ein, denn seit Wochen war der Zafira auf der Astralinie gestrichen worden, obwohl kurz vorher noch eine Vereinbarung über Pausendurchlauf erpresst worden war, um auf der Astralinie noch mehr Zafira bauen zu können.
Wären die ca. 70 Zafira/Schicht auf der Astralinie weitergebaut worden, wäre das Volumen für die zwei Vorholschichten und für den 2. bis 4. Jan. erreicht worden und alle KollegInnen hätten gleichermaßen zumindest die drei Tage im Januar zuhause bleiben können. Deshalb haben wir gegen diese BV gestimmt.
Bis 28.11.01 war eigentlich jedem klar, dass am 20. und 21.12. gearbeitet wird! Dann erschien ein Flugblatt vom BR-Vorsitzenden, wo behauptet wurde, dass auf Initiative des Betriebsrats "die Weihnachtsferien" verlängert wurden und alle am 20. und 21.12. zuhause bleiben können. Von dieser Initiative wusste mehr als die Hälfte des BR-Gremiums überhaupt nichts. Wäre dies vor der Entscheidung für die Vorholschichten bekannt gewesen, die Abstimmung hätte anders ausgesehen.
Wir haben vorgeschlagen, die Vorholschichten abzusagen, bzw. statt dem 20.und 21.12. dann für alle den 2. bis 4. Jan. freizumachen. Die Diskussion darüber wurde abgeblockt.
Damit war auch klar, diese Sache wird zum Wahlkampfpolitikum auf Kosten der Belegschaft. Davon haben wir uns nicht leiten lassen. Eine ganze Reihe von KollegInnen wird nun gezwungen sein, im Dezember ins FS-Minus zu fahren bzw. unbezahlten SU, TU, ZA, sofern vorhanden, zu nehmen. Wer krank wird, kann im schlechtesten Fall 7 FS abgezogen kriegen.
Wir haben bei beiden Abstimmungen mit Nein gestimmt.
Um Opel´s Bilanz zu schönen sind wir nicht angetreten, dafür hat die Firma hochbezahlte Finanzmanager. Wir haben die Bilanz der Belegschaft zugrunde gelegt. Mit einem gemeinsamen Vorgehen des Betriebsrats von Anfang an, wäre es machbar gewesen den 2. bis 4. Januar für alle freizumachen. Gleichbehandlung nicht nur im Munde führen, sondern danach handeln.
Um systematisch durch öffentliche Meinungsmache Angst zu schüren und die Belegschaften wie auch die Bevölkerung in den Städten und Regionen samt ihren politischen Vertretern für ihre Kostenspar- sprich Profitpläne zu gewinnen, hat die Geschäftsleitung sogar ein Münchener Institut beauftragt:
"Geschickt bereitet Opel-Chef Forster sowohl Mitarbeiter, Lieferanten und Händler als auch die Öffentlichkeit auf die Sanierung vor. Im Hintergrund zieht sein PR-Berater die Fäden:
Professor Peter Engelmeier, Kommunikations- und Medienstratege aus München. Das Duo will jede Überraschung vermeiden - kommt es am Ende nicht ganz so schlimm wie befürchtet, ist sogar Erleichterung angesagt." (Capital 18/2001)
Ohne seinen Berater befragt zu haben, wird Forster auch kein einziges Gespräch mit den Spitzenleuten im Betriebsrat führen. Mit Erfolg, wenn man sieht, was diese Betriebsräte mit Forster und Co vereinbart haben: "Das Hauptziel der Unternehmensleitung und der Arbeitnehmervertretung besteht in der Unterstützung der Ziele des Olympia-Projektes und der Umsetzung von Lösungen, die die Profitabilität von GM-Europa ... sicherstellen" usw. (siehe Flugblatt der IGM-Bochum 21.8.01)
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