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Die GoG ist eine parteiunabhängige Gruppe bei GM/Opel Bochum
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Gegenwehr ohne Grenzen
Nr. 13 - September 2001

Wir sind eine Belegschaft – Wir lassen uns nicht verkaufen!

Nach wie vor tauchen konkrete Informationen (in der Presse) nur bruchstückhaft auf, Betriebsrat wie Vertrauenskörper werden, wie die Belegschaft, nicht informiert über was möglicherweise schon verhandelt wird.

Fest steht: Mit "Olympia" will GM "mindestens zwei Milliarden Euro an Kostenverbesserung innerhalb der kommenden zwei Jahre" erreichen. Bereits in diesem Jahr sollen 100 Millionen eingespart werden. (FAZ 16.8.01)

Mit verschiedenen Horrorszenarien, von Verkäufen ganzer Werksteile, Joint Ventures, Auslagerungen bis zu Kürzung übertariflicher Lohnbestandteile, fein abgestimmt an die Presse gegeben, wurden generalstabsmäßig die ersten Bestandteile der Operation "Olympia" umgesetzt. Der gewagteste Schritt war sicherlich die Meldung der möglichen Schliessung eines ganzen Werkes in Europa, was in Bochum und anderen Standorten zu erheblicher Unruhe führte. Mit dem "Zugeständniss" kein Werk ganz zu schliessen erreichte Forster allerdings die für ihn entscheidente Unterstützung der Betriebsratsspitzen, sowie der IGM, für seinen Rationalisierungsfeldzug unter dem Motto - "die Lasten gleichmäßig verteilen". Die erste Schlacht war für Forster damit schon gewonnen:

Politiker aller Couleur gaben sich die Klinke in die Hand und brachten jedwede Unterstützung mit, von der Autobahntrasse bis zur freien Auswahl sanierter Grundstücke für Service- Kompetenz- und/oder Zulieferparks.

Teile der Belegschaften sind verunsichert, andere mutmaßen, daß man wohl ungeschoren nicht davonkommt, aber hoffen es nicht so schlimm abzukriegen.

Aktionstag und zusätzliche Belegschaftsversammlung wurden sabotiert und verhindert.

Die Diskussion wie die Belegschaften sich wehren können ist allerdings in vollem Gange und wird täglich genährt mit weiteren Meldungen, wie den Verhandlungen über den Verkauf der Achse. Für diejenigen die meinen alles im Griff zu haben, wird es immer schwieriger den Deckel draufzuhalten. Am 15. September auf der Belegschaftsversammlung wird es auch noch nicht anders aussehen, als dass Forster für sein Kostensparprogramm werben wird um die "Marke Opel" wieder nach vorn zu bringen und meint damit nichts anderes wie, dass wir für seine Ziele bluten müssen. Leider wird ihm auch so mancher Gewerkschafter und Betriebsrat wissentlich oder unwissentlich das Wort reden.

"Ich bin nicht angetreten um Arbeitsplätze bei Opel abzubauen, sondern um das Unternehmen erfolgreich zu machen." so Forster am 23.6.01 auf der Belegschaftsversammlung in Rüsselsheim. Heute ist klar, dass er sich mit einzelnen Arbeitsplätzen nicht abgibt, sondern ganze Werksbereiche im Paket verscheuern will.

Wir unterstützen die Forderungen des Eurobetriebsrats - keine Werksschließung, keine betriebsbedingte Entlassungen, - wir sind so frei diese zu ergänzen:

Opel war gezwungen einen Weg zu gehen der für alle den Status des Opel-Beschäftigten mit allen Besitzständen in einer gemeinsamen Belegschaft garantiert.

Einheitlich handelnde Belegschaften in Europa können diesen erneuten Angriff von GM/Opel auf die Arbeitsplätze und auf unsere Lebens- und Arbeitsbedingungen abwehren.

In zwei Standortverträgen haben wir bereits 1,8 Milliarden DM extra in die Firma gebuttert, mehr malocht und dabei in acht Jahren fast 7000 Arbeitsplätze verloren. Sollen wir noch mehr sparen und noch mehr malochen um noch mehr Arbeitsplätze zu verlieren.

Es reicht! Kein Verzicht mehr – Gegenwehr!

 

W ü r d e l o s ....

Mit 20 gegen 15 Stimmen hat der Betriebsrat einer Rahmenabsprache zugestimmt, die uns, unabhängig davon ob sie umgesetzt wird oder nicht, über Jahre hinweg geißeln wird.

Für die wage Möglichkeit, dass ein modernes 6-Ganggetriebe M20/28 in Bochum produziert wird, und wohl ab 2004 oder 2005 einen Teil der zur Zeit in Bochum und Aspern gefertigten F 13-Getriebe ersetzen wird (dessen Produktion bis 2010 im Werk II zugesagt ist), hat man unter anderem zugestimmt:

Auf die Frage nach den Kriterien für die Vergabe der Produktion hieß es: - entscheident ist, dass wir erst mal die Zusage machen müssten 800 000 Getriebe im Jahr produzieren zu können, und da reden wir halt übers Wochenende...

Auf den Hinweis, dass man die 800 000 rein rechnerisch doch auch ohne die Samstagmittagschicht und die Sonntagnachtschicht machen könne, hieß es: -...weiß ich jetzt nicht, da sind andere zuständig.

Auf die Frage, ob denn jemand die zitierten Angebote aus Aspern und aus Italien schon gesehen habe, die ja noch so viel schlimmer und weitergehender sein sollen, oder ob man denn einfach irgendwelchen Managern glaubt die irgendwas von sich geben, hieß es: -Nee, die habe man nicht gesehen, die wären ja auch blöd wenn sie uns das zeigen würden, aber man könne schon davon ausgehen, daß die Betriebsräte da unten sowas machen würden......

Nicht im Ansatz wird versucht gegen die unverschämte Vorgehensweise des Managements grundlegendste gewerkschaftliche Gegenwehrmaßnahmen überhaupt zu überlegen und die Kollegen in Italien und Östereich wenigstens mal abzufragen, wie sie darüber denken.

Offensichtliche Ignoranz ist allerdings wenn jegliche Zusammenhänge mit dem Olympia-Plan geleugnet wird. So oder so kriegen wir das Ding bei jeder Erpressungsrunde um die Ohren gehauen.

Kurios ist, daß im BR kaum einer glaubt, Werk II hätte eine Chance dieses Getriebe zu bauen.

"...zu 70 % geht das Getriebe nach Italien". (BR-Vorsitzender)

Ja sind dann Teile des BR dem Spielfieber verfallen, dass sie einfach mal was setzen und dann sehen was passiert ? Poker? Risiko?

Jedes Verzichtsangebot verschärft doch den Druck auf uns selber.

Sicher ist die Schweinerei auf Seiten des Managements zu suchen, die sagen - lasst mal die Hosen runter und wir kucken uns mal genau an was da so hängt, dann gehen wir in die zweite Runde.....

Muss man das aber mit sich machen lassen ??

Forster über sich selber: ein Sanierer "...muss die Kraft und die Hartnäckigkeit haben, die notwendigen Maßnahmen durchzusetzen."

Die haben wir auch, mein lieber Scholly !


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