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Die GoG ist eine parteiunabhängige Gruppe bei GM/Opel Bochum
Treff: dienstags 17.00 Uhr
Kulturbahnhof Langendr. Raum 6
visdp: W. Hajek, co: soz.-kult. Zentrum, Wallbaumweg 108

Gegenwehr ohne Grenzen
Nr. 12 - August 2001

 

Eine Handvoll Top-Manager bringt europaweit rund 88.000 Opel/GM- Beschäftigte in Angst und Schrecken?

Die Absicht der hochbezahlten Bosse ist klar: wir alle sollen zittern und auf das Abnicken weitestgehender Verschlechterungen bei Lohn und Arbeitsbedingungen vorbereitet werden. "Deutlich über 2 Milliarden Euro an Einsparungen" sollen den GM-Aktionären zugeschoben werden. Allein im Fertigungsbereich wollen Forster und Co. " in einem kleinen einstelligen Tausenderbereich" (das geht bis zu 9.999!) Arbeitsplätze wegrasieren.

Das Management hat aber auch Angst! Vor allem die Bochumer Opel-Belegschaft soll gelähmt werden. Hier wird zur Zeit noch die meiste Knete für die GM-Aktionäre rausgeholt. Dass die Drohung, das Bochumer Werk zu schließen, aktuell ein blöder Bluff ist, merken hier auch die Vorgesetzten. Daher heißt die Angstmache eher :"Wenn Ihr jetzt nicht schön brav seid, dann wird Bochum bei der künftigen Vergabe der Produktion nicht berücksichtigt!" Dafür bieten sie allerdings null Garantien an und sind dazu auch gar nicht in der Lage, weder was Anzahl von Jobs, noch Lohn, Arbeitszeiten usw anbetrifft.

5 Schichten Streik letztes Jahr im Juni. Am 21.6.01 Produktionsstop 30 Min. in der Achse Werk II wegen gemeinsamem Informationsbedarf der KollegInnen. - Am 22.6.01 in Werk III: Hunderte informieren sich beim Werksleiter, ca 40 Min Produktionsstop. – Diese Woche Mittwoch, am 15.8.01: Werk II steht über eine Stunde wegen gemeinsamer Teilnahme aller an der Info-Stunde. Das Management ist gewarnt! Die Bochumer Belegschaft läßt sich nicht mehr so leicht verarschen!

Bereiten wir uns auf einen harten Fight vor!

Der GM/Opel – Euro-Betriebsrat hat im Namen aller 88.000 einige wichtige Forderungen erhoben:

- Keine Werksschließungen! – Keine betriebsbedingten Kündigungen! - Keine weiteren Belastungen für die Mitarbeiter!

WIE ist das zu erreichen ? "Wir werden in Europa eine Sprache sprechen und uns nicht spalten lassen", so der Euro-BR-Vorsitzende Klaus Franz (FR 16.8.01) – Hört sich alles gut an. Aber wird hier ein gemeinsamer Kampf aller Opel/GM-Beschäftigten organisiert ? Mit Einbeziehung weiterer Belegschaften durch die IGMetall ? Organisierung einer breiten öffentlichen Solidarität europaweit gegen die geplanten General Motors Angriffe ?

Wachsamkeit ist geboten! Unsere führenden Leute in Betriebsrat und Gewerkschaft verstehen sich als Co-Manager, wollen die Wettbewerbsfähigkeit von Opel/GM verbessern. Sie fordern auch : Gleichmäßige Verteilung der Lasten auf alle europäischen Werke" Also sollen wir doch alle bluten? Und: "Unumgängliche Personalmaßnahmen nur sozialverträglich!" –Was bedeutet das? Abfindungspläne? Die sind für den einzelnen eventuell "verträglich", aber "sozial", also für die ganze Gesellschaft? Die Arbeitsplätze sind dann futsch...

Unserer Erfahrung nach wird von gewerkschafts- und betriebsratsoffizieller Seite eher die "friedliche", am Ende doch wieder mit Verzichtserpressungen durchsetzte Verhandlungsregelung gesucht, vielleicht noch mit einer kleinen euroweiten 30-Minuten Protestaktion, die aber die GM/Opel-Profite nicht sehr belasten darf...

Wir brauchen sofort klare Zusagen!
Belegschaftsversammlung jetzt, im Werk, denn wir müssen uns jetzt auf unsere Forderungen und unser Vorgehen einigen!!
Vorbereitung euroweiter Aktionstage!
Kein Verzicht mehr, Gegenwehr!

Und nie vergessen: "Ein Streik in unserem Hause würde innerhalb eines oder von 2 Tagen unsere 17 europäischen Werke stillegen!"
so Ex-Opel-Boss Strinz (am 13.1.00 in Phoenix-TV)
Nach wie vor: Gute Idee, Herr Strinz!

Nicht vergessen:

GM-Chef Richard Wagoner rechnet bei Motoren/Getrieben wegen des Fiat-Joint-Ventures "mit jährlich 2,5 Mrd DM weniger Kosten bis 2003. Anschließend soll die Ersparnis auf 4 Mrd DM steigen." (siehe Capital 15/01)

 

Debatte!

These 1: Die Schließung einer Fabrik muss nicht Not und Elend für Tausende bedeuten. Werden zuviele Produkte hergestellt oder die Produkte wegen technischer Fortschritte in immer kürzerer Zeit erarbeitet, könnte die Schließung einer Fabrik zur Umverteilung der Arbeit genutzt werden, indem alle eben weniger Arbeiten. 6-Stunden-Tag bei vollem Lohn ist möglich, widerspricht natürlich total dem Profitinteresse der Unternehmer.

Für unsre Interessen gemeinsam zu kämpfen, dafür sind die meisten in der Gewerkschaft. Die Führung von DGB. IG Metall usw will die "Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmer" verbessern helfen. Das heißt: sie wollen nicht, dass wir gemeinsam gegen die Unternehmer vorgehen.

These 2: Die Schließung einer Fabrik kann auch sinnvoll sein. Zum Beispiel wenn bei Bayer ein Medikament hergestellt wird, das sich als tödliches Gift entpuppt. Auch dann zittern Tausende um ihren Job, um ihre Existenzgrundlage... So pervers ist Kapitalismus. Sind Produkte unnötig, ungesund oder gar gefährlich, müsste man wieder mit Einstellung dieser Produktion und Arbeitsumverteilung, Arbeitszeitverkürzung reagieren ...

These 3: Fahrgemeinschaften machen Sinn. Zur Arbeit und zurück braucht nicht jeder in seiner Blechkiste zu sitzen. Viele von uns sparen so viel Geld, und ihr Auto hält langer. Fahrgemeinschaften sind auch Busse und Bahnen, für viele Transportzwecke viel sinnvoller.... – Doch dann bleibt das Auto oft stehen oder wird nur noch zu speziellen Zwecken, Lustreisen benutzt. Sinnvoll, aber dann werden noch weniger Autos gebraucht, und wieder sind Arbeitsplätze überflüssig. Reaktion: Arbeitszeitverkürzung ist möglich, wenn auch nicht einfach. Siehe oben.


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