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Vereinigte-Alternativen-Zeitungfür die Düsseldorfer Lenkungsbauer20. Ausgabe Januar 2002Auflage 1.500 Stück (Achtung: nicht vollständige Ausgabe!) |
Ups und hoppela, was soll man davon halten? Da laufen am 16.01.2002, Dutzende von Kollegen durch das Werk , brabbeln alle durcheinander, "däm Siggi Rupschas, dä hant se rausjekegelt und dä Macaluso uch." Man redet von Palastrevolution, Königsmord und Bauernopfer. Aber, aber ist doch alles gar nicht so schlimm, die anderen sind doch alle noch da. Zwei oder drei Konfliktscheue mehr oder weniger, was macht das schon. Es waren doch immer schon genug Nachrücker vorhanden, die auf den Betriebsratssitzungen immer alles mit abgenickt haben. Da hilft auch der so schön klingende Schlachtruf: "Mach alles Neu, Mann!" Nix. So im nachhinein mal nachgedacht, sieht das eher wie ein Revolutiönchen aus, nix halbes und nix ganzes! Hätte unser Geschäftsführer Fülling gewußt, dass noch so viele übrig bleiben, wäre er vielleicht nicht in Rente gegangen, oder?
Also Freunde, keine Panik, ihr könnt euch bei der Betriebsratswahl immer noch für eine Kopfnicker- Liste entscheiden!
Aber Spaß beiseite, zwei Schwalben machen noch keinen Sommer, ob das alles so bleibt, oder sich nach Redaktionsschluß schon geändert hat, wer weiß das schon. Warten wir einfach mal ab.
Auf der letzten Betriebsversammlung, waren die sich noch, so, so einig, Personenwahl muß her! Aber wie sagte Adenauer schon: "Was stört mich, mein dummes Geschwätz von gestern!" Mehr als eine verpuffende Wahltaktik war's dann, doch wohl nicht.
Personenwahl ist in der Belegschaft hoch angesehen und wer diese durchführen
will, macht sich natürlich beliebt, aber gerade die Betriebsräte,
die doch so arg laut, nach einer Personenwahl rufen, scheuen diese, wie der
Teufel das Weihwasser, Wahltaktik eben.
Personenwahl ist ein Gespenst, das vor jeder Wahl auftaucht, aber das Gesetz
schreibt in erster Linie eine Verhältniswahl (Listenwahl) vor. Nur wenn
es einen einzigen Wahlvorschlag gibt, ja, dann erst ist eine Mehrheitswahl vorgesehen
( §14 Betriebsverfassungsgesetz).
Eine gemeinsame Liste hat man den Kollegen Specht und Kuhnke vorgeschlagen, von und mit den anderen hat man nicht geredet. Die ganzen Jahre hat man alles versucht, den Vereinigten Alternativen das Leben schwer zu machen, um sie dann ganz, ganz lieb zu haben. Das mit der Kündigung von Klaus Specht, das war doch alles nicht so gemeint und auch nicht so schlimm, isser doch wieder da, der Klaus. Das die Betriebsratsmehrheit dieser fristlosen Kündigung auch noch zustimmte, will heute natürlich keiner mehr wissen. Die diversen Betriebsvereinbarungen, na ja, die sind schlimm, aber die wollten wir doch auch nicht, man hat uns einfach überrollt.
Mal ganz ehrlich liebe Kolleginnen und Kollegen wer kann so etwas akzeptieren. Ihr habt es in der Hand die Verhältnisse im Betriebsrat zurechtzurücken. Wenn es eine Listenwahl geben sollte und das ist ja nun auch anzunehmen, dann werden die Vereinigten Alternativen gerüstet sein.
Wir wollen so einiges anders machen und versprechen nichts, was wir nicht auch halten können. Sollten sich die Mehrheitsverhältnisse im Betriebsrat, durch eure Entscheidung ändern, dann haben wir auch die Möglichkeiten. Wir wollen die Abschaffung der für die Belegschaft unerträglichen 16./17. Schichten. Sollte der Prozeß am 07.02.2002 im Saal 004 um 11:30 Uhr, vor dem Düsseldorfer Arbeitsgericht verloren gehen, werden wir, sofern es möglich ist in die zweite Instanz ziehen. Einer eventuellen Vereinigten Alternativen Mehrheit, stehen allerdings noch andere Möglichkeiten offen, die von der jetzigen Mehrheit nicht genutzt werden, weil sie es einfach nicht will.
Gesetze werden von Menschen gemacht. Niemand macht ein Gesetz gegen sich selbst. Wer nicht reicher ist als die anderen, kommt nicht auf den Gedanken zu sagen "Du sollst nicht stehlen". Erst macht der Reiche durch seinen Besitz den Dieb, dann macht er ein Gesetz gegen Diebe. Erst wer die anderen bestohlen hat, fürchtet den Diebstahl. Wer Macht hat, Spielregeln aufzustellen, stellt Spielregeln auf, die ihn gewinnen lassen. Es ist nicht zu erwarten, dass er Spielregeln aufstellt, die ihn verlieren lassen.
Solange wir Angst vorm Reden haben, werden die anderen immer mehr zu sagen haben. Solange der kleine Mann, kleiner Mann heißt, wird es stets Große geben die ihn beherrschen. Aber wenn wir irgend-wann nicht mehr kleine Leute heißen und wir reden können ohne Angst, dann haben wir denen die uns klein gehalten haben und stumm, die Macht genommen.
Noch vor ca. 20 Jahren, war das Verhältnis von direkten zu indirekten Beschäftigten in nahezu allen Industrie - aber auch Handwerksbetrieben 4 zu 1. Das heißt von 100 Beschäftigten waren 80 direkt an der Produktion beteiligt, zumeist im Leistungslohn (Akkord). Die restlichen 20 Beschäftigten verrichteten die klassischen Angestelltentätigkeiten (kaufmännische und Verwaltungstätigkeiten) und auf Arbeiterseite Produktionsinstand-haltungstätigkeiten mit Logistik. Heute ist das Verhältnis 1 zu 1 mit weiter steigender Tendenz zu Ungunsten der direkten Arbeiter. Diese übrig gebliebenen direkten Kollegen, sollen jetzt bei jenem sogenannten gerechteren "neuen Entgeltsystem" immer mehr indirekte Kollegen bei Laune halten, indem immer weniger Kollegen in immer kürzeren Arbeitszyklen immer höhere Stückzahlen fertigen. Man nennt das heut zu Tage "die Produktivitätskennzahl erhöhen". Vor 1984 haben die einzelnen Kostenstellen für jeden direkten Mitarbeiter Stundenzettel in Prozenten abgerechnet (quasi Einzel-stückakkord). Es waren also für jede Fertigung feste Vorgabezeiten mit dem Betriebsrat abgestimmt, die dann mit den effektiven Istzeiten ins Verhältnis gesetzt wurden und so ein Leistungsgrad von zum Beispiel 143 % herauskam. Dann wurde 1984 für den gesamten Düsseldorfer Standort der Daimler-Benz Standardlohn von 102 % eingeführt. 100 % Daimler-Benz Standardlohn entsprachen 125 % Akkordlohn und 108 % Daimler-Benz Standardlohn entsprachen 135 % Akkordlohn. Durch das jahrelange "Anrechnen" von Lohnerhöhungen wurde bei uns diese Lohnstruktur zerstört ohne dass der BR seine
Möglichkeiten der Mitbestimmung bei Leistungslöhnern nutzte. Tatsächlich wird auch in den übrigen Daimler-Werken nicht mehr effektiv in voller Höhe die Lohnerhöhungen vollzogen, sondern nur noch zu einem jeweils ausgehandelten Faktor. Bei uns führte die "Anrechnung" zu einem unvergleichlichem schwererem Abbau des Lebensstandards. Dafür kann man sich heute noch bei Herrn Fülling bedanken.
Hinzu kommt noch eine zusätzliche Betriebsvereinbarung, die zwei Jahre lang 1 % von den damaligen Tariferhöhungen für den Aufbau des Werkes Rastatt verwendet wurden, aber die Nachfolgelenkung der dortgebauten A - Klasse dürfen wir nicht mehr bauen. Also ist man vor ca. 3 Jahren auf die Idee mit dem P-Zahl gestützten neuen Entgeltsystem gekommen, um Gerechtigkeit beim Verdienst und Leistungsanreize zu schaffen.
Tatsächlich werden nur unternehmerische Risiken damit durch die Höhe der Löhne und Gehälter ausgeglichen und das Verhältnis von Lohn zu Leistung verändert sich permanent zu Ungunsten der abhängig Beschäftigten. Es hetzt nur Kollegen gegeneinander auf. Um die Akzeptanz für dieses Lohnsystem in der Belegschaft zu erhöhen, wurden Ende letzten Jahres 4 Workshops eingerichtet. Von den jeweils ca. 12 Teilnehmern waren aber Komischerweise nur ein oder zwei direkte Arbeiter dabei. Also, diejenigen, die von diesem Entgeltsystem nur profitierten, mußten noch zur Akzeptanz überredet werden, denn vielen war und ist es einfach peinlich Geld für etwas zu bekommen, was durch den zusätzlichen Einsatz anderer Kollegen erwirtschaftet wird. Was die Belegschaft braucht ist eine regelmäßige effektive Teilnahme bei Tariferhöhungen.
Ein Rückblick zur letzten Betriebsversammlung vom 19. und 20. Dezember 2001 zeigt uns die gleiche Situation der Auflösung und Zersetzung eines Betriebsrates, wie wir sie im neuen Jahr noch verstärkt erleben. Erstmals seit Bestehen dieser Firma gibt es nämlich zum Beispiel keinerlei Betriebsvereinbarungen zu Rosenmontag und zum Ablauf der Urlaubsplanung. In den Versammlungen im Dezember war deutlich geworden, dass die Betriebsratsmehrheit ohne eigene Initiative den Karren weiter rollen lassen will und dass die Geschäftsleitung auf der Versammlung weder größere Probleme anstoßen wollte aber auch nicht noch einmal Hilfestellung für eine hilflos und glücklos rudernde Interessenvertretung geben mochte. Andererseits zeigte eine lebendige Diskussion, an der sich viele Kollegen beteiligten und die öfters zu Zuhörerreaktionen führten, dass es ungelöste und drückende Probleme genug gibt. Immer wieder wurde deutlich,
In der Diskussion wurde auch klar, dass die Belegschaft weniger am Austausch von einzelnen Personen im Betriebsrat als an einer grundsätzlichen Änderung der katastrophalen Betriebsratspolitik der ganzen letzten acht Jahre interessiert ist. P-Zahl-Lohn, unbezahlte Mehrarbeit an den Wochenenden, völlig unzureichende Information durch die Betriebsratsmehrheit, der Plan zur Abschaffung von gewählten Gruppensprechern, Leistungsverdichtung ohne Widerstand des Betriebsrates, Nachtschicht-Versammlungen zu unvernünftigen Zeiten, geduldete Verstöße gegen die Tarifverträge - das waren offensichtlich anerkannte Meßpunkte der Belegschaft dafür, wer sie zukünftig vertreten soll. Der an den sozialen Verheerungen seit 1995 nicht unschuldige und auch nicht mehr kandidierende Jens Andersen, warnte die Nachtschicht vor den bösen Vereinigten Alternativen, das war ein hübsches Schlußwort und ein belustigender, netter Übergang in die Weihnachtsferien.
Durch einen Betriebsratsbeschluss vom 16. Januar 2002 ist das Stundenkonto für direkte Arbeiter ab sofort für einen Minusbetrag bis 110 Stunden geöffnet. (Befristet bis zum 31.03.2002) Für Kollegen, die täglich sieben ein viertel Stunden arbeiten und damit pro Tag 15 Minuten aufbauen, bedeutet das, dass sie dann über zwei Jahre keine positives Zeitguthaben erreichen würden. Die Vereinigten Alternativen lehnen eine solche Regelung ab, sie forderten vielmehr eine weitaus geringere minus Stundenzahl und erklärten, dass es besser sei die betroffenen Kolleginnen und Kollegen zu Qualifizieren. Qualifikation ist übrigens auch eine Forderung des Arbeitsamtes, bevor man überhaupt eine Kurzarbeit in Erwägung zieht. Der Arbeitgeber soll für eine Beschäftigung sorgen und nicht die Belegschaft für seine Planungsfehler bluten lassen. Hintergrund des entsprechenden Geschäftsführungswunsches ist die konjunkturelle Unsicherheit. Die Arbeitgeber gehen Kurzarbeitsregelungen lieber aus dem Weg, da sie sich durch die Arbeitsverwaltung nicht gern kontrollieren lassen. Auch die Betriebsratsmehrheit äußerte sich ablehnend zu Kurzarbeit, die ,mit einer der üblichen Ausgleichszahlungsregelungen seitens des Arbeitgebers Einkommensverluste nahezu ausschließen könnte. Offenbar traut sich die Betriebsratsmehrheit ein entsprechendes erfolgreiches Verhandlungsergebnis nicht zu!
Obwohl jetzt Betriebsratswahlkampf ist, darf sich keiner scheuen über unangenehme Dinge zu diskutieren. Für die Belegschaft sollte die günstigste Variante ausgelotet werden und zwar mit den möglicherweise Betroffenen.
Für die beiden Baureihen W 221 und W 204 (Nachfolge C- und S-Klasse) gibt es bereits Absichtserklärungen, dass bei ihnen noch keine Elektrolenkung eingebaut werden soll und somit die Ventilfertigung noch eine längere Laufzeit haben wird.
Bei der Baureihe W 216 (neues S-Klasse/Coupé) soll erstmalig ein Mix aus EPAS und steer-by-wire-Technik in ein Serienfahrzeug eingebaut werden.
Seit Jahresbeginn hat Herr Pauss die Aufgaben von Herrn Humpert übernommen. Er ist 44 Jahre alt und kennt nach eigenen Angaben 50% aller Automobilbetriebe in Europa. Seine Ausbildung: Abitur, Kfz-Schlosser, Karosseriebauer; Studienfächer: Maschinenbau, Germanistik, Pädagogik. Bisherige industrielle Stationen: Kabelwerke Rheinshagen, die dann übernommen wurden von Packard und schließlich von Delphi, dem weltweit größten Zulieferer der Autoindustrie und der zum Konzern General Motors gehört; Er war dann Werkleiter in Bochum und hat die Produktion des Zweigwerkes Mülheim (Kabelstränge) nach Osteuropa verlagert. Er hat in den letzten 3 1/2 Jahren die beiden Firmen BMB und Chas-Tech/Schönebeck aufgebaut.
Also: reichhaltige Erfahrung im Schließen, Verlagern und Neuaufbau von Standorten. Ob er die bei uns anwenden kann?
Heute legen wir, die Vereinigten Alternativen der Belegschaft der MB-Lenk die zwanzigste Nummer der VAZ (zuzüglich sechs Sonderausgaben) vor. Wir haben in den letzten vier Jahren versucht alle uns zugänglichen Informationen allen in der Belegschaft zugänglich zu machen. Am 16. oder 23. März wollen wir diese Tatsache mit Euch feiern. Näheres werden in der nächsten Nummer unseres selbstfinanzierten Blättchens, das jedem zur Meinungsäußerung offen steht, bekannt gegeben.
Die voraussichtlichen Termine für die nächsten Betriebsversammlungen:
Immer Mittwochs am 17. April / 19. Juni / 25. September / und 11. Dezember, für die Nachtschicht um 22:00 Uhr an den gleichen Tagen.
Ralf Müller soll ab dem 01.02.2002 die Kost. 119/7 und die Kost. 120/7 von Uwe Schittek übernehmen. Lutz Fasbender soll die S-Klassen Montage übernehmen, Carsten Strömer übernimmt zusätzlich die E-Klassen Montage. Andreas Babnigg soll Klaus Ratzing in der Meisterschaft um die Wrangler-Lenkung, zur Seite stehen.
Wie man hört, sollen die Ausdrucke der Persönlichen Mitarbeiterdaten, mit den Lohnabrechnungen für März an alle Mitarbeiter/innen verteilt werden.
Der Betriebsrat läßt sich inzwischen bei nahezu allen Problemen vom Arbeitgeber auf der Nase rumtanzen. Jüngstes Beispiel: Den Kollegen der Kostenstellen 171 und 174 wurde am 22. Januar vom Vorgesetzten verkündet, am 23., 24. und 25.01. sollten sie zu Hause bleiben, da keine Arbeit für sie da sei. Alle gesetzlich vorgeschriebenen Beteiligungsrechte des Betriebsrates wurden dabei außer acht gelassen. Keinerlei Vereinbarung lag dieser unverschämten Blitzanweisung zu Grunde. Aber der dickste Hammer kam am nächsten Tag. Als die Personalabteilung für Samstag, 26. 01., für eben diese Kostenstellen Überstunden beim BR beantragte, wurde diesen ohne Federlesen zugestimmt. Der Protest des Kollegen Specht gegen solche unzumutbaren Arbeitszeitregelungen ließ die Mehrheit gleichgültig.
Die Erkenntnis, dass die am meisten belasteten Kollegen auch am schlechtesten behandelt werden, ließ sich leider seit Jahren gerade an den Nachtarbeitern bei uns leicht gewinnen. Aber die Schikane mit der jetzt zu Weihnachten auf diesen Kollegen losgegangen wurde, sucht ihresgleichen bisher vergeblich. Während allen Arbeitnehmern unabhängig vom Schichtsystem für die betrieblichen Ruhetage an Heilig Abend und Sylvester insgesamt nur ein Tag Urlaub oder Glaz oder FA abgezogen wird, hat man den Nachtarbeitern zwei Tage berechnet. Gerade Nachtarbeiter sollten viele freie Tage haben. Jetzt wird ihnen ihr Urlaub abkassiert ohne, dass mit ihnen darüber auch nur ein Wort gesprochen wurde. Hier wird gegen jahrzehntelange betriebliche Übung und den Gleichheitsgrundsatz verstoßen. Bei der gegenwärtigen Gemütslage der Betriebsratsmehrheit, werden die Betroffenen sich ihr Recht mit Hilfe von Rechtsanwälten suchen müssen. Die volle Unterstützung der Vereinigten Alternativen werden sie dabei haben!
Liberalität und Meinungsfreiheit haben manchmal an den Werksgrenzen von Daimler Sperrbezirk. Als Im Werk 65 auf der Betriebsversammlung im September 2001 das Attentat auf die New Yorker Hochhäuser diskutiert wurde, erklärte ein junger Kollege, dass er dies entschieden verurteile, aber nicht bereit sei sich mit den Aktivitäten der USA zu solidarisieren. Er bekam daraufhin eine Abmahnung mit Androhung der Kündigung. Der Betriebsrat stimmte dieser Ungeheuerlichkeit zu.
Die diesjährigen Lohnforderungen der IG Metall heben sich angenehm von denen der letzten Jahre ab: 5 bis 7% würden endlich das Absinken des Lebensstandards bremsen. Leider wurden die Festgeldforderungen, wie sie in nicht wenigen Metallbetrieben erhoben wurden, nicht in Erwägung gezogen. Gerade Kollegen aus Betrieben, die mit dem "Anrechnen" auf sogenannte übertarifliche Leistungen genauso verschaukelt wurden wie wir in der Lenkung, haben sich für feste Beträge stark gemacht. Das würde auch verhindern, das die schlechter Verdienenden auch immer die niedrigsten Zuwächse haben. Kämpfen werden wir so oder so müssen. Denn Erhöhungen werden wir nur bekommen, wenn sich die Lenkungsbauer durch selbstbewußte Aktionen Respekt beim neuen Geschäftsführer verschaffen, der sich lange Lieferstockungen an die Muttergesellschaft nicht als Einstieg erlauben kann.
Chipkarten erfreuen die Menschen nicht nur bei Mercedes.
Wer seinen Werksausweis für den Einkauf in der Kantine und für das
Mittagessen im Speisesaal sperren lassen will, kann das vom Werksschutz erledigen
lassen.
Das nächste Fußballturnier der Mercedes-Benz Lenkungen GmbH findet am 16.03.2002 am gleichen Ort wie letztes Jahr statt. Meldeschluß für Mannschaften ist der 15.02.2002.
In einer Zeit des Umbruchs, als sich die Wölfe auf der Erde mühen mußten, ihre Herrschaft über die Schafe neu zu festigen, faßten sie nach langer Beratung einen gar klugen Plan. "Wir müssen", hatte einer vorgeschlagen, "etwas tun, um den Nachteil, auszugleichen, dass es so viele Schafe, aber so wenige Wölfe gibt. Trotz unserer Reißzähne erdrücken sie uns sonst mit ihrer Mehrheit.
Laßt uns daher versuchen, so vielen Schafen wie eben möglich einzureden, sie wären Halbwölfe und könnten vielleicht im Laufe der Zeit sogar ganz zu Wölfen werden, wenn sie sich nur entsprechend verhielten ..Wenn sie uns das glauben, werden sie sicher nicht mehr das Geschäft der Schafe besorgen, sondern das unsere ."
Und so ward denn auch beschlossen.
In den Herden fing man dann bald an, Schafe zu Viertelwölfen, Halbwölfen und Dreiviertelwölfen zu ernennen. Und siehe da, die beförderten Schafe veränderten ihr Verhalten auf gar wunderbare Art und Weise. Das fing schon äußerlich an. Beim Laufen reckten sie ihre Schnauzen hoch, benutzten ihre Nasen nach Wolfsart zum Schnüffeln und versuchten mit allen möglichen Mitteln ihre Schlappohren nach Wolfssitte aufzustellen. Sie fingen an, die anderen Schafe zu beißen - so, wie es Wölfe zu tun pflegen.
Die Wölfe waren über diesen ersten Erfolg sehr erfreut und sie taten alles, um ihn dauerhaft zu gestalten. So gaben sie, wenn sie ein Schaf zerrissen hatten, den Viertel - und Halbwölfen ein paar weiche Stücke von den Eingeweiden ihrer Opfer und den Dreiviertelwölfen etwas vom Hirn. Die mahlten dann mit ihren stumpfen Schafszähnen darauf herum und schluckten brav, was man ihnen gab. Dass es ihnen weder schmeckte noch bekam, verdrängten sie mit Erfolg, und bald erschien ihnen das innere von Schafen als die begehrenswerteste Nahrung der Welt. Wenn eines mal merkte, dass es ihm doch nicht so schmeckte, dann schob er das darauf, dass er eben doch noch kein ganzer Wolf war - und schämte sich....
So gelang es denn, dass die Wölfe ihre Herrschaft über die Erde mit Hilfe vieler Schafe mehr und mehr festigten. Und wenn irgendwo Schafe aufstanden und behaupteten, auf der Welt gäbe es nur zwei Arten, nämlich Schafe und Wölfe, dann - das hatten die Wölfe schon in ihren Schulungen vermittelt - empfanden das alle Viertel -Halb -und Dreiviertelwölfe als persönliche Beleidigung. Sie begannen, alle Schafe, die derartiges äußerten, zu verfolgen und sie den Wölfe zum zerreißen zuzutreiben. Manchmal gerieten sie über jene sogar so in Zorn, dass sie eines der aufmüpfigen Schafe selbst zertrampelten, dann mit ihren Schafschnauzen in seinen blutigen Eingeweiden herumwühlten und dabei versuchten wie Wölfe zu knurren.
Darob erhob sich unter den übrigen Schafen große Angst. Sie fingen von sich aus jeden zu meiden oder ihn gar bei den Viertelwölfen anzuzeigen, der weiterhin zu behaupten wagte, auf der Welt gäbe es nur Wölfe und Schafe und nicht dazwischen.
Die Wölfe sahen all dies mit großem Wohlgefallen. Sie beschlossen das die Welt so gut war, und das künftig keiner mehr Straflos an dieser Ordnung zweifeln dürfte.
Herausgeber: Sympathie Zirkel der Vereinigten Alternativen
Adresse s.u.
Layout: Friedhelm Knotz
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