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Vereinigte-Alternativen-Zeitungfür die Düsseldorfer Lenkungsbauer16. Ausgabe vom April 2001Auflage 1.500 Stück |
Jörn Caplan ist zum 01.04.2001 in den Fahrzeugbau gewechselt, seine Aufgaben wurden auf mehrere Kollegen verteilt. Jürgen Bischoping wechselt in die Planung, als Nachfolger wurde Gerhard Kaczmarek ernannt. Markus Lipperson ist in das Projekt "Iranauftrag" gewechselt.
Zum 01.04.2001 wollte der Arbeitgeber, auch für alle Kollegen die an der Kugelumlauflenkung arbeiten, dass neue Entgeltsystem (P-Zahl) einführen. In den letzten Wochen fanden einige Informationsveranstaltungen für die Kollegen statt. Nachdem Kollegen die Vereinigten Alternativen Betriebsräte gebeten hatten, an diesen Infos teilzunehmen, holte sich auch Herr Brix, der diese Infos abhielt, zu einigen Veranstaltungen Verstärkung und zwar unter anderen die Kollegen Rupschas und Nieswand. Kritikpunkt Nummer eins war nach den Infos von den Kollegen, dass Herr Brix nur unzureichend informiert hat und kritischen Fragen ausgewichen ist, sowie das man mehr Leistung bringen müsse um das selbe Geld zu erhalten. Einstimmige Meinung der Kollegen Brix, Rupschas und Nieswand war, dass neue Entgeltsystem sei gut, keiner bekommt weniger, man kann ja bei den Kollegen der Zahnstangenfertigung und den Kollegen vom Ventil Nachfragen. (Siehe auch Kommentar d.Red. auf Seite 7)
Auf der Betriebsratssitzung am 28.02.2001 wurde die neue Betriebsvereinbarung "Altersteilzeit" mehrheitlich beschlossen. Die Vereinigten Alternativen enthielten sich der Stimme, nicht weil die Betriebsvereinbarung schlecht ist, sondern aus folgenden zwei Gründen:
Argumente der Betriebsratsmehrheit diese Vereinbarung nicht auf der Betriebsversammlung vorzustellen waren unter anderem, man habe Sie gewählt und deshalb entscheiden wir für die Belegschaft. Diese Vereinbarung interessiert sowieso nur ein paar Kollegen, wir wollen die Belegschaft nicht beunruhigen und ihnen auch keine Hoffnungen machen sie könnten noch was ändern.
Erstmals gab der Stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Gerd Konietzko, auf der Nachtschichtversammlung öffentlich zu, dass Teile der Betriebsvereinbarung 16./17. Schicht nicht Tarifvertragskonform seien. (Eine Kurzzusammenfassung der Betriebsversammlungen mit Kommentaren d.Red. könnt Ihr auf Seite 8 Nachlesen.)
Man könnte es auch "Management by Stress" nennen. Dabei wird von allen berechneten Größen jeweils nur 90 % zur Verfügung gestellt. Also, nur 90 % der benötigten Arbeitskräfte, 90 % des zu gekauften benötigten Materials (durch "just in Time" ist man also ständig bemüht die nächste Lieferung schon vorher zu bekommen), 90 % der benötigten Flächen und Transportkapazität etc.
So ungefähr wie der Esel der Möhre hinterher rennt ohne sie zu erreichen. Dies alles erscheint auf den ersten Blick ziemlich idiotisch, macht aber am Ende aus der Sicht des Managements durchaus Sinn. Man erreicht durch die künstliche Verknappung aller benötigten Produktionsmittel nämlich folgendes: Die Beschäftigten gehorchen ihrem inneren Drang die Produktion auch unter diesen Bedingungen am Laufen zu erhalten und machen sich ständig Gedanken, wie sie überall ein bisschen Zeit einsparen können, oder mit welchen Mitteln und Tricks sie die Produktion möglichst störungsfrei aufrecht erhalten können. Haben sie dann eines Tages die geforderten 100 % Stückzahl erreicht oder sind ihr zumindest sehr nahe gekommen, fängt das ganze Spiel wieder von vorne an.
Das Gefährliche an dieser Managementmethode ist aber, dass sie als solche nicht in jedem Fall erkennbar wird. Da schimpfen dann Beschäftigte und Betriebsräte gemeinsam auf unfähige Manager, die solche Mangelerscheinungen verursachen. Da ist dann ein unzuverlässiger Lieferant die Ursache interner Probleme oder die Scheiß-Maschine hat schon wieder unerwartet den Geist aufgegeben. So erscheinen dann Problemlösungen wie Mehrarbeit sachlich als die einzigen denkbaren Lösungen und es gerät sehr schnell aus dem Blickfeld, dass diese Sachzwänge von diesem Unternehmen künstlich produziert worden sind .
Egal wo man genauer hinsieht: Ob in der Montage oder Bearbeitung, ob direkter oder indirekter Bereich: der Grund für Chaos und in astronomischer Höhe gestiegene Mehrarbeit ist immer zuwenig Arbeitskräfte oder zuwenig Material oder zuwenig Maschinenkapazität oder zuwenig Fläche oder zuwenig Wartung oder zuwenig Transportkapazität und meistens ist es nicht einer dieser Gründe allein, sondern ein Mix von mehreren dieser Gründe. Es ist in den letzten Jahren von Betriebsräten, Kolleginnen und Kollegen und Gruppen nicht versäumt worden, immer wieder auf konkrete Missstände hinzuweisen und deren Behebung zu fordern.
Das Ergebnis sehen wir jeden Tag am Arbeitsplatz. Trotz dieser Tatsachen ist es den Betriebsräten anscheinend (leider) nicht möglich die Mehrarbeiten, die scheinbar als die einzigen denkbaren Problemlösungen dastehen einfach abzulehnen. Wir müssen Wege finden, die unsere Solidarität als Beschäftigte in den Hallen und Bereichen stärken. Wir müssen Wege finden, die uns stärken, uns gegen dieses "Management by Stress" zu wehren dabei ist es eigentlich unerheblich, ob die sogenannten Sachzwänge ungewollt aus Fehlern des Managements entstehen oder vom Management gewollt herbeigeführt oder auch nur bewusst "in Kauf genommen" sind.
Am Sonntag, den 13.03.2001 trafen sich ca. 100 Kollegen in der Carl Benz Realschule in Oberkassel. Sie kamen teilweise mit Ihren Frauen und Kindern, um ein firmeninternes Hallenfußballturnier auszutragen. Es war sehr unterhaltsam zu beobachten wie Vorgesetzte und Mitarbeiter hierarchielos gemeinsam mit und natürlich auch gegeneinander im fairen Wettbewerb miteinander dem Ball nachjagten. Vom Auszubildenden bis zum kaufmännischen Leiter hatten alle eine Menge Spaß, trotz einiger seltsamer Schiedsrichterentscheidungen, die aber nicht weiter kommentiert werden müssen. Leider waren eine schwere Verletzung und einige leichtere Blessuren zu beklagen. Aber selbst die Schmerzgeplagten Hobbykicker, die von einem kräftigen Muskelkater am Montag in den Betrieb begleitet wurden , waren sich einig.
Durch solche Veranstaltungen kann ein WIR Gefühl aufkommen, nicht durch gezwungene 16. und 17. Schicht Ableistung. Es wäre zu begrüßen, wenn sich dieses Turnier als eine feste Einrichtung in unserer Firma etablieren würde. Die Amateurfußballer der Sprinter und Vito Lenkungsmontage würden sich ebenfalls freuen, wenn sie ihren Turniersieg noch einmal wiederholen könnten. Vielen Dank an die Initiatoren und nicht zuletzt die ehrenamtlichen Helfer des Turniers und machen sie bitte " das nächste Mal" mehr Werbung für eine solch schöne Veranstaltung.
Jeder Arbeitnehmer/in in Nordrhein Westfalen hat pro Jahr einen Anspruch auf 5 Tage Bildungsurlaub. Es gibt zahlreiche Anbieter und Organisationen die ein mehr oder weniger umfangreiches Angebot für die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen bereit halten. Hat man sich einen Anbieter ausgesucht und ein passendes Seminar gefunden und ist auch noch ein Platz frei, muß man mindestens 6 Wochen vor Beginn des Seminars, seinem Arbeitgeber, seinen Wunsch auf Bildungsurlaub mitteilen. Zeit und Dauer des Seminars sowie der Inhalt sind dem Arbeitgeber ebenfalls anzugeben, gleichfalls ist es wichtig das der Veranstalter nach dem Arbeitnehmer Weiterbildungsgesetz (AWbG) eine Zulassung hat.
Während des Bildungsurlaubs ist der Arbeitgeber verpflichtet für die gesamte Dauer den Lohn fortzuzahlen. Alle anderen Kosten hat der Seminarteilnehmer selbst zu tragen. Gewerkschaften z.B. die IGM und auch die Arbeitnehmervertretung AUB, haben für ihre Mitglieder Sonderkonditionen. Hat man nun an einem Seminar teilgenommen muß, man dem Arbeitgeber eine Teilnahmebestätigung vorweisen.
Dies ist nur ein kleiner Auszug zu dem Thema Bildungsurlaub, weitere Informationen über die richtige Vorgehensweise, geben Euch die Vereinigten Alternativen Betriebsräte gerne, gleichzeitig halten wir für Euch auch Seminarkataloge bereit.
Oh Kaizen vergib uns, dass wir dich jetzt erst entdeckt haben!
Oh Kaizen, lass uns nicht fragen: Waren OGK, und KVP, Tadem Support, TPM, alles für die Katz'?? Nein, Kaizen, lass uns weiterhin alle paar Monate eine neue Sau durch's Dorf reiten!
Oh Kaizen, was wir durch dich sparen, geben wir gerne der gar unzähligen Schar von Unterneh-mensberatern. Speise und tränke sie redlich,wir leiern uns gern noch ein bisschen Ratiopotential aus den Rippen.
Oh Kaizen, schicke uns also viele, viele teure Gurus!! Gerne fahren wir mit personeller Unterdeckung, mit zu wenig Instandhaltern, aber du sollst 12 Trainer um dich scharen.
Oh Kaizen, lass uns morgens bei der Information durch den Meister nicht fragen, ob wir in der Fabrik sind oder im Kindergarten. Wir fragen auch nie: "Muss ich da hin?"
Oh Kaizen, der du kommen wirst mit vielen Work-shops, lass uns noch ein bischen was übrig für Ver-besserungsvorschläge, Und beseitige endlich die vielen Übel, die Betriebsräte, Vertrauensleute und Kollegen schon lange angesprochen haben.
Oh Kaizen, lass uns nicht zweifeln an Bonuslohnsystemen, die mit Dir einhergehen, sondern beglücke uns mit neuen Leistungsbeurteilungen und hilf uns immer zu verstehen; dass einer nur mehr kriegen kann, wenn ein anderer zu opfern bereit ist.
Oh Kaizen, weise die Dämonen schlimmer Arbeitszeiten in die Schranken. Nur wer keinen Raubbau mit seiner Gesundheit treiben muss, kann in deinem Sinne Werte schöpfen.
Oh Kaizen, mach' uns Fliess- und Taktfertigung, kurzzyklische Vorgabezeiten, Standardisierung, Monotonie wieder schmackhaft, denn dein ist die arbeitspolitische Steinzeit und du duldest nur Taylorismus als Götzen neben dir! Doch, Kaizen, verrate uns dann den Sinn von Gruppenarbeit, Qualifizierung und Arbeitsanreicherung!?
Oh Kaizen, schaff endlich die Zwischenpuffer ab - freudig Erregt sind wir immer just-in-time bei dir. Wir verehren dich und deine stressfreie Fabrik, denn in deinem Reich gibt es keine Fehlteile.
Kaizen, lass uns Armut und soziale Ungerechtigkeit vergessen und uns alle in dein Paradies Brasilien pilgern. Dort liegen wir uns weinend in den Armen beim Anblick sauberer Fabriken. Wir haben zwar früher auch unsere Maschinen geputzt und viel mehr Wartung und vorbeugende Instandhaltung gemacht, aber wir waren nicht durch deinen Namen erleuchtet
Du gütiger Kaizen, führe uns nicht in Versuchung,dass wir jedes
Jahr eine sichere Lohnerhöhung wollen, sondern mache uns immer mehr Lohnbestandteile
vom Unternehmensergebnis abhängig
Und befreie uns von unserer Geldgier!!
Oh Kaizen, lass den Kauf von Chrysler keine "Hau-Ruck"-Aktion gewesen sein, sondern wie einst gepredigt "die Hochzeit im Himmel".
Oh, Oh Kaizen, lass bitte Schrempp's Krisenmanagement bei Chrysler und Mitsubishi keine Nacharbeit sein, denn du sagst: Nacharbeit ist des Teufels! Hilf uns täglich bei unseren kleinen Fehlern, auch wenn sie nicht Milliarden kosten. Zum Himmel hoch flog einst auch Fokker Doch, Kaizen, sieh das doch locker: Der Schrempp ist doch kein Börsenzocker!
Oh weh, oh weh, Kaizen so hilf dass beim Null-Fehler-Ziel unser Vorstand nicht kriminell werde! . In deinem Mutterland Japan hat der Mitsubishi-Vorstand jahrelang Tausende von Kundenreklamationen illegal un-terschlagen. So war das Null-Fehler-Ziel erreicht! Bewahre unseren Vorstand vor solch garstigem Tun!!!
Lieber Kaizen, erlöse uns nicht von zu vielen Arbeitsplätzen! Verschwende nicht zuviel von unserer Motivation, da wir, bereit sind Tag für Tag gute Arbeit zu leisten - jetzt und immerdar.
Kaizen, dir helfen alle mit für Aktienkurs und den Profit. Auch Führungskräfte schaffen viel. Meine Herrn, seid nicht so arg verschreckt: Kaizen läuft bis zum nächsten Projekt. Er fällt halt jetzt grad ins Gewicht Drum schnaufet und fürchtet euch nicht!!!
Widerstand gegen Samstagsarbeit, Aktionen gegen Anrechnung von Lohnerhöhungen, wie wehren sich die Kasselaner Mercedes-Kollegen gegen Ausgründungs-Drohungen, Pläne bei Daimler in Bremen die Gruppenarbeit völlig zu pervertieren, oder was ist bei Opel los, oderwas läuft bei den Kollegen in Brasilien - wen solche Themen interessieren, die auch schnell bei uns in der Lenkung zur Einführung anstehen könnten, der findet reichlich Information dazu im Internet: im labournet. Auch unsere Kleine Zeitung. Aktuell, umfassend, wichtig!
Dann Branchen anwählen, Automobilindustrie z.B. Daimler Düsseldorf oder andere Werke und schon kann´s losgehen. Viel Vergnügen!
Noch mitten im Lauf des Pilotprojektes "Neues Entgeltmodell" in zehn Kostenstellen will der Arbeitgeber die Flächendeckung einer Entlohnung, die mit Geld lockt, die Gesundheit hinten anstellt, die anreizt sich selbst und andere Kollegen zu Höchstleistungen anzutreiben und eine unbegrenzte regelmäßige Stückzahl-Steigerung vorprogrammiert.
Wenn die willkürlich festgelegten oberen Grenzen der Bandbreiten überschritten werden, sollen die Mehrverdienste gestrichen werden und neue Obergrenzen festgelegt werden. "Mit dem Betriebsrat!", sagt die Personalabteilung. Aber nach den Erfahrungen der letzten Jahre ist das keineswegs beruhigend eher im Gegenteil.
Ohne jede Berechtigung tauchen schon jetzt bei vielen Kollegen auf den Lohnabrechnungen Minus-Beträge auf. Solche finanziellen Bußen wegen schlechter Produktivität sind nicht zulässig.
Das Bürgerliche Gesetzbuch untersagt solche Abzüge,
genauso wie Urteile des Bundesarbeitsgericht.
Dies Entlohnungsmodell widerspricht in vielen anderen Regelungen unseren gültigen
Tarifverträgen.
Empfehlenswert ist es sich bei den Betriebsratsmitgliedern der Vereinigten Alternativen, bei der IG Metall der AUB oder arbeitsrechtlich versierten Rechtsanwälten, Rat und Unterstützung zu holen.
So ist etwa ein hiermit eingeführter mobiler Leistungsgrad mit den tariflichen Schutzbestimmungen nicht vereinbar, da er einer permanenten Vorgabezeit-Kürzung entspricht. Auch hat kein Arbeitnehmer die Möglichkeit seinen Bonus oder Malus wirklich zu überprüfen oder nachzurechnen. Er kann dem Arbeitgeber nur noch vertrauen.
Das bisher praktizierte Standardlohn-System mit nach oben begrenztem Leistungsgrad ist für Gesundheit, Kollegialität und Sicherheit vor Risiken unternehmerischer Schlampereien und Fehlorganisation einfach optimal.
Die Betriebsversammlungen am 7. März und für die Nachtschicht am Morgen des 08. 03. 2001 zeigten ein weiteres mal, dass von Geschäftsleitung (GL) und Betriebsrat (BR) die Belegschaft nicht als das angesehen wird was sie - und nur sie - ist: unentbehrlich ! Das bewiesen auch die gelungenen vier Diskussionsbeiträge von Kolleg/Innen, die nicht dem BR angehören. Der Bericht der GL kündigte - in Kurzfassung gebracht - den Streß der Zukunft an. Alte Phrasen die wir schon seit Jahren hörten, wiederholten sich: ...Effizienz... Maßnahmen ... Kosten senken ... Qualität ... gestellte Ziele ... erhöhen ... usw. usw. Wie es den Malochern dabei geht, danach wurde nicht gefragt. Dass Jahr für Jahr mit weniger Arbeitern/Innen intensiver und länger am Tag und in der Woche rangeklotzt wird, Kaufkraft und Sozialleistungen dazu noch gesenkt werden und dennoch das Jahresergebnis 2000 negativ sein soll, wirft Fragen auf nach den Fähigkeiten des Managements oder seiner Glaubwürdigkeit. Bekommen jetzt alle Mitarbeiter während der Arbeit Zeit um zu beten, dass Herrn Fülling nicht noch ein weiteres mal der Kooperationspartner davonläuft? Die GL verbreitet also weiter Verunsicherung. Obwohl sich der Personalchef Rüdiger Drewes über das erträgliche Maß des sozial Akzeptablen hinaus für die Unternehmensziele einsetzte, wurde seine Ablösung schlicht bekannt gegeben ohne ein Wort der Anerkennung oder des Dankes der GL das hatte es noch nie gegeben! Das obere Personalkarussel dreht sich also heftig weiter. Herr Fülling gab auch noch bekannt, dass er mit dem Betriebsratsvorsitzenden über eine Geldausschüttung reden möchte. Das soll wohl noch vor den BR-Wahlen über die Bühne gehen. Hoffentlich so reichlich wie es diese Belegschaft verdient hat, mindestens aber soviel, wie es im Fahrzeugbau gegeben hat. Es folgte der Bericht des BR über die schöne neue Betriebswelt und in der Diskussion der Berichte setzten sich Jens Andersen und Rüdiger Etteldorf kritisch mit der Qualitätspredigt des Geschäftsführers auseinander. Dieter Lingscheid legte erneut eine Bilanz aus der Sicht der Werker vor: P-Zahl-Senkung durch Anordnung von Nacharbeit, Minuskonten auf der Lohnabrechnung, statt Samstagsarbeit abzulehnen, fühlt sich der BR für Pressefotos auf der Brücke zuständig, der Wunsch vieler Nachtschichtarbeiter sei es, ihre Betriebsversammlung nicht um 5 Uhr sondern um 22 Uhr abzuhalten. Klaus Specht gab den Alternativen Rechenschaftsbericht aus dem BR. Unter anderem sprach er über die Ärgernisse der 16. und 17. Schicht, die Unausgewogenheit der Altersteilzeit, den Abbau von 62 direkten und 28 indirekten Arbeitern bei gleichzeitiger Aufstockung der Angestellten um 73 und der Leitenden um 6. Er warnte vor Regelsamstag, rollierenden Nachtschichten, der Ausdehnung des P-Zahl-Entgeltsystem auf die Kugelumlauf-Lenkung und wandte sich gegen Verhandlungen des BR mit der GL hinter dem Rücken der Belegschaft.
In Nachtarbeit bereitete die Geschäftsführung für die Versammlung am nächsten Morgen eine Antwort auf Klaus Spechts Beitrag vor, um den BR vor Kritik in Schutz zu nehmen. Herr Humpert widerlegte dabei, was Klaus Specht gar nicht gesagt hatte und entgegnete nach dem Vorwurf von Klaus Specht die GL informiere miserabel schlecht, da sei Specht aber schlecht informiert. Das Geschäftsführungsmitglied Humpert sprach dann auch von BR-Wahlkampf und mischte sich somit in diesen ein. Das allerdings, ist der Geschäftsführung verboten, bei Androhung von bis zu einem Jahr Gefängnis. Mutig, mutig, Herr Humpert
IMPRESSUM:
HERAUSGEBER: SYMPATHIE ZIRKEL DER VEREINIGTEN ALTERNATIVEN
ADRESSE S.U. LAYOUT: FRIEDHELM KNOTZ
V.i.s.d.P.: FRIEDHELM KNOTZ ST.FRANZISKUS-STRASSE 92 40470 DÜSSELDORF
DRUCK: TIAMAT DRUCK LUISENSTRASSE 69 40215 DÜSSELDORF
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