letzte Änderung am 24. Sept. 2003

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DaimlerChrysler Werk Stuttgart-Untertürkheim / Werkteil Mettingen

Mettinger Belegschaft wehrt sich mit Arbeitsniederlegungen gegen die Fremdvergabe der Integralträgerproduktion !

Der Integralträger ist das Karosserieteil an dem Motor, Lenkung und Vorderachse befestigt sind. Bisher wurde er aus Aluguss in der Mettinger Gießerei hergestellt.

Aus Gründen des Crashverhaltens werden nun aber zukünftige Integralträger aus Stahlblech gefertigt. Auch die könnte man weiterhin im Werkteil Mettingen produzieren und zwar in der Mettinger Presserei. Dort stellen ca. 900 Kolleginnen und Kollegen verschiedene Blechteile für Achsen, Getriebe und Motoren her. Heute werden dort bereits für den Integralträger der E-Klasse Bleche abgepresst und die Einzelteile zu fertigen Integralträgern verschweißt.

Nachdem der Vorstand bereits die Fertigung des Integralträgers der zukünftigen S -Klasse fremdvergeben hat, ist nun auch bei der C- Klasse die Fremdvergabe geplant.

Belegschaft ist stinksauer

Ein Schreiben der Belegschaft an den Produktionsvorstand von DaimlerChrysler blieb bis heute unbeantwortet. "Eine Frechheit, wie der Vorstand mit uns Beschäftigten umgeht", beschwert sich das zuständige Betriebsratsmitglied Michael Clauss. Entsprechend war die Empörung als sich alle Presserei - Kollegen der Früh - und Spätschicht am vergangenen Mittwoch in zwei 30-minütigen Versammlungen über den Stand der Entscheidungen bei ihrem Betriebsrat informiert hatten.

An der Betriebsversammlung am Freitag setzten sie noch etwas drauf, um ihrem Protest noch etwas wirksamer Gehör zu verschaffen: Mit Plakaten und selbstgefertigten Buttons liefen die Kollegen in die Betriebsversammlung ein. Die komplette Frühschicht war auf der Versammlung anwesend und was völlig unüblich ist, auch die Spätschicht erschien geschlossen bereits morgens um 9.30 Uhr zu der Betriebsversammlung. Alle Redebeiträge gegen diese Fremdvergabe wurden mit tosendem Applaus bedacht.

Bereichsbetriebsrat Clauss: "Die letzten beiden Jahre hat die Firma für die Presserei über 150 Metallfacharbeiter mit Schweißkenntnissen eingestellt. Sie wurden wegen der speziellen Qualifikation aus ganz Deutschland angeworben oder besser gesagt, bei anderen Firmen abgeworben. Es kann von uns nicht akzeptiert werden, dass in den nächsten Jahren diese Arbeitsplätze wieder vernichtet werden. Es muss endlich Schluss sein mit der Fremdvergabepolitik des Vorstands."

Erste Arbeitsniederlegungen

Nach der Versammlung gingen die Kollegen der Frühschicht nicht wieder an ihre Arbeitsplätze, sondern gönnten sich lieber ein verlängertes Wochenende. Auch die Spätschicht ging bereits um 18.00 Uhr nach Hause. Insgesamt 5 Stunden Produktionsausfall waren die Folge.

IG Metall-Vertrauensmann André Halfenberg: "Wenn die hohen Herren uns jetzt immer noch nicht ernst nehmen, dann müssen wir das wohl noch etwas steigern."

Fremdvergabe dient in den meisten Fällen dazu, den Gewinn der Unternehmer zu steigern und unsere Arbeitsbedingungen zu verschlechtern. Wir sollten uns viel massiver dagegen zur Wehr setzen. Uns jedenfalls reicht’s !!

Wem es genauso geht, bitte melden bei:

Michael Clauss
Betriebsrat DaimlerChrysler
Tel. 0711 / 17 67977
Fax: 0711 / 17 790 67977
michael.clauss@daimlerchrysler.com

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