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Ein Info der Alternativen Metaller bei DaimlerChrysler Werk Kassel |
Kassel, den 21.08.2000 |
Liebe Kolleginnen und Kollegen, der Ablauf der letzten Betriebsversammlung vom 15.8.2000, die 3 Zeitungsbericht der HNA Nr. 188 vom 15.8.2000 ("Daimler-Werker uneins über Samstagsarbeit", "Streit um mehr Samstagsarbeit" und der Kommentar von Jan Schlüter "Eine Chance für Kassel") und der Nach-Denk-Zettel vom 18.08.2000 "Der Verhandlungstand schwarz auf weiß" veranlassen uns Stellung zu nehmen.
Meinungsfreiheit ist eine der tragenden Säulen der Demokratie.
Meinungsstreit ist eine Grundvoraussetzung zur weiteren Entwicklung der Gesellschaft
in allen Bereichen!
Meinungsstreit muss aber sachlich und fair über die Sachthemen geführt
werden.
Von niemanden verstanden, der sachlichen Diskussion abträglich und nicht hinnehmbar, waren die persönlichen Unterstellungen und Verleumdungen einiger Diskussionsredner der IGM-Liste, die damit Front gegen die Gegner der Regelarbeitszeit 17 Schichten machen wollten.
Indirekt unterstellt werden sollte, allen voran den Alternativen Metallern, aber auch anderen Kollegen, dass sie die Belegschaft wider besseren Wissens mit falschen Fakten nur aufhetzen wollten und dabei das Arbeitsplatzrisiko ignorierten.
Deutlich wurde dabei, zu welchen miesen Methoden man greift, wenn die sachlichen Argumente nicht mehr ziehen. Was die überwiegenden Versammlungsteilnehmer von diesen Redebeiträgen hielten war eindeutig: Lautstarke Pfeifkonzerte und Buhrufe waren die Antwort. Lediglich Teile von Führungskräften der 1. Reihen ließen sich zu Beifallsbekundungen hinreißen.
Oberflächlich gesehen könnte man sagen gegen die 3 Artikel ist nichts einzuwenden. Doch sind 4 Kernaussagen noch einmal zu durchleuchten bzw. klar zu stellen.
Diese Aussage ist falsch! Der Betriebsrat hat sich bis zum heutigen Tag nicht weitgehend geeinigt. Dies kann besten falls für einige Mitglieder des Betriebsrates zu treffen.
Zitat: "Auch wenn es Illi nicht als Drohgebärde herausposaunt, steht doch fest, dass er Alternativpläne in der Schublade hat." Anschließend posaunt der Kommentator Jan Schlüter die Alternativpläne von Illi aus: Neubau in Thüringen, Standorte in Ungarn oder Spanien, Ausgründung des neuen Bereiches als GmbH.
Mit dieser Aussage macht sich Jan Schlüter eindeutig zum Sprachrohr von Illi.
Anmerkung: Die GmbH Lösung kommt uns bekannt vor. Könnte aus der geplanten neuen Struktur eines der 6 Geschäftssegmente (Van/SUV Axles) sein.
Durch das Aussprechen von Halbwahrheiten wird die Situation eindeutig verfälscht. In der Öffentlichkeit wird der Eindruck erweckt, das ist doch alles gar nicht so schlimm und dafür riskieren die Arbeitnehmer mit ihrer ablehnenden Haltung leichtfertig Arbeitsplätze für sich und die Zukunft.
Der Kommentator Jan Schlüter setzt noch einen drauf, in dem er die Angst mit dem Verlust von Arbeitsplätzen kräftig anheizt und auch noch die Zukunft für unsere Kinder ins Spiel bringt.
Durch die Aussage, der Betriebsrat und die Unternehmensleitung haben sich weitgehend mit dem 17 Schichtmodell geeinigt, soll der Eindruck geweckt werden, als sei eh schon alles klar. Jeder weiterer Widerstand ist zwecklos.
Gleich auf der 1. Seite unter der Überschrift "Position des BR" seht die Aussage:
Hier könnte der fälschliche Eindruck entstehen, die Betriebsnutzungszeit (BNZ) spiele nur eine untergeordnete Rolle. Genau das Gegenteil ist der Fall und das weiß die Werkleitung ganz genau!
Anmerkung: Bei der Darstellung handelt es um eine etwas eigenwillige Abschrift des Verhandlungsstandes. Was die Autoren davon abhielt die Originale abzudrucken wissen wir nicht.
Unter der Überschrift "Derzeitiger Verhandlungsstand" steht dort die Aussage:
Diese Aussage ist so nicht ganz richtig und verschleiert die Tatsachen.
In den Originalen steht:
In diesen Aussagen wird deutlich, was die Werkleitung will.
Sie will eine Betriebsnutzungszeit von 17 Schichten für den gesamten mechanischen Bereich + automatisierte Montagen mit dem BR vereinbaren. Damit ist Rechtssicherheit für das Unternehmen gegeben und die Planung kann getrost ihre Investitionen auf 17 Schichten auslegen!
Mit der Unterschrift unter dieses oder gleich lautendes Dokument ist die Messe für 17 Schichten im Werk Kassel, ohne wenn und aber, gelesen. Detailfragen wie: wer, wann, wo in welchen Bereichen werden mit Sachzwängen abgehandelt. Die Frage Anwendungsbereich nur NCV2 oder auch andere Bereiche wird sich von allein erledigen. Die Werkleitung hat schon angekündigt, daß sie bei Neuanläufen und Engpässen 17 Schichten anwenden will. In Pilotbereichen möchte sie ja auch schon vorher üben. Der Betriebsrat und die Belegschaft werden die Sachzwänge nur noch zu Kenntnis nehmen können und formal abhandeln. Die Mitbestimmung verabschiedet sich!
Ach! Übrigens: Der VW-Betriebsrat hat viele Schichtmodelle befristet vereinbart, aber eins hat er nicht getan, die Betriebsnutzungszeit hat er nicht freigegeben. Die Planungsgrundlage ist 15 Schichten. Sie wissen warum!
Herr Illi, wir haben den Eindruck, Sie wollen unser Angebot, die BV-Engpass zu verlängern, nicht hören. Wir machen Ihnen zum 3. Mal dieses Angebot: "Als Alternative zu 17 Schichten sind wir bereit die BV-Engpass auf Punkt und Komma zu verlängern".
Vielleicht sollte die Belegschaft einmal diskutieren, mit welchen Maßnahmen sie sich für den NCV2 Produktionsstandort Kassel ohne wenn und aber einsetzen kann.
IMPRESSUM |
Herausgeber: |
Betriebsräte der Gruppe Alternative Metaller bei DaimlerChrysler Werk Kassel |
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Klaus Berger |
Tel. 2645 Piepser Nr. 631 |
Udo Brehm |
Tel. 3048 Piepser Nr. 626 |
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Klaus Ehlers |
Tel. 3240 Piepser Nr. 641 |
Werner Hellwig |
Tel. 2503 Piepser Nr. 623 |
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V.i.s.d.P.: |
Klaus Ehlers |
LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
LabourNet Germany: Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch The virtual meeting place of the left in the unions and in the workplace |
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