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Innenspiegel

Geschrieben und hergestellt von Kolleginnen und Kollegen bei DaimlerChrysler und der EVO-Bus GmbH Werk Mannheim

März 2001

 

BONUS IM BUSBAU

Auch hier herrscht Chaos

Seit Juli 2000 gilt bei EVO Bus Mannheim in der Lohnfindung das neue Bonussystem. Die Verdienstgrade wurden bei gleicher Leistung von 102,4 % im Durchschnitt auf 100 % reduziert. Das heißt: Bei gleicher Arbeitsmenge bekommst Du weniger Geld. Durch Mehrleistung kannst Du jedoch auf das alte Geld zurückkommen oder gar mehr als früher verdienen.
Bei den Angestellten wurde sofort scharf gerechnet. Im Arbeiterbereich gab’s zunächst ein Übergangsgeld, die sogenannte Anschubfinanzierung. Dann wurde die Reduzierung auf 101,2 % verkleinert; eine Art Vorschuß auf den Bonus wird vierteljährlich gezahlt. Ab Januar 2001 ist auch hier alles scharf gestellt.
Durch Erfüllung neuer Leistungskriterien können die Gruppen, die Kostenstellen, die Abteilungen oder das Center insgesamt die Leistung höherschrauben und einen entsprechenden Bonus zur Belohnung dazu verdienen. Die Kriterien beziehen sich auf Produktivität, Qualität, Termintreue, Anwesenheit, Ordnung/Sauberkeit, KVP, Umwelt- und Arbeitsschutz; sie sind Gruppen- und Centerbezogen.

Große Zweifel und wenig Motivation

Bei den Informationsveranstaltungen, bei EVO - Vertrauensleuteversammlungen und natürlich im persönlichen Gespräch bringen die KollegInnen ihre ganze Skepsis zum Ausdruck. Hier einige Beispiele:

Bezüglich einzelner Punkte gibt es ebenfalls Fragen über Fragen. Zum Beispiel:

Bezüglich der Produktivität:

Bezüglich der Anwesenheit (wurde am meisten hinterfragt):

Zum Auftakt der Versammlung der EVO-Vertrauensleute am 2. März beschrieb der Betriebsratsvorsitzende die Stimmung in der Belegschaft sinngemäß wie folgt:

 

Oh Kaizen, laß uns nicht zweifeln an Bonuslohnsystemen, die mit dir einhergehen, sondern beglücke uns mit neuen Leistungsbeurteilungen und hilf uns immer zu verstehen, daß einer nur mehr kriegen kann, wenn ein anderer zu opfern bereit ist.
(Aus "Stoßgebet" zu KAIZEN, einem Redebeitrag auf der Betriebsversammlung im Dezember 2000)

 

Ihre Ziele sind nicht unsere Ziele

Das wurde in der genannten Versammlung am 2.3. sehr deutlich. Und es trifft den Nagel auf den Kopf.
In obigem Kasten sind die Ziele der Geschäftsführung nochmal zusammengefaßt. All diese Punkte sollen noch in diesem Jahr erledigt werden. Wer soll’s glauben?

Landmann wörtlich auf derselben Versammlung:
"Im Jahr 2000 haben wir die Stückzahl erreicht. Im Jahr 2001 müssen wir die Effizienzsteigerung erreichen. Diese muß den Charakter von Nachhaltigkeit haben. Sonst erleiden wir einen Vertrauensverlust beim Vorstand. Es ist die letzte Chance."

Immer dieselbe erpresserische Masche: Wir müssen rentabler werden. Das geht nur, wenn wir die Personalkosten senken. Im Jahr 2001 müssen wir mit 2.500 dieselbe Stückzahl erreichen wie im Vorjahr mit 2 800. Also heißt die Unternehmerdevise: 300 Leute sind zuviel! Und wohin damit? Bei all den Auslagerungen ( siehe Teilefertigung im Rohbau ). Über das Thema, neue Arbeit rein zu holen, macht man sich entweder keine Gedanken oder aber es bleibt bei frommen Sprüchen.
Die Kollegen werden mit finanziellen Anreizen angetrieben, effizienter zu arbeiten. Das hat Personalabbau zur Folge. Die erhöhte Anstrengung kann also dazu führen, daß man sich selber wegrationalisiert. Wie soll da Motivation aufkommen?
Das Bonussystem ist wie all die anderen Maßnahmen ein Instrument, Effizienz zu steigern und wettbewerbsfähig zu werden/bleiben/sein.
Die Belegschaften will man zu betriebswirtschaftlichem Denken und Handeln erziehen, bzw. zwingen. Sie sollen so tun, als würde ihnen die Fabrik gehören. Aber sie gehört ihnen nicht.
Diesmal will man durch finanziellen Anreiz, auf den alten Lohn zurückzukommen, den man vorher gekürzt hatte, das Gold in den Köpfen der KollegInnen herausholen, um die Fabrik rentabler zu machen.
So will man gegenseitiges Konkurrenzverhalten in und zwischen den Gruppen schaffen. Vorsicht vor einer Ellenbogenmentalität auch im letzten Winkel der Fabrik.

 

Kaizen-Arbeiterparadies?

Kaizen kommt aus der japanischen Fertigungstechnik und bedeutet: "ständige Verbesserung".

Seit 1977 verheimlichte Mitsubishi Mängelrügen von Kunden, um teuren und peinlichen Rückrufaktionen zu entgehen. Obwohl das Gesetz in Japan zwingend vorschreibt, daß dies einer Aufsichtsbehörde zu melden sei, wurde es unterlassen.
60 000 Beschwerden wurden unter Verschluß gehalten. Fahrlässig wurde das Leben von Kunden aufs Spiel gesetzt. Verschwiegen wurden schwerwiegende Fehler, wie defekte Bremsen, leckende Benzintanks, lose Halterungen usw.. Selbst Busse, die im öffentlichen Nahverkehr eingesetzt wurden, waren davon betroffen.
Immer öfter liest man in der Presse von Rückholaktionen der Autokonzerne. Diese Fahrzeugmängel resultieren aus dem japanischem Wirtschaftsmodell, dem sich mit Begeisterung alle anderen Autokonzerne angeschlossen haben. Durch "Lean Production", "Just in Time", "Kanban", "Kaizen" und "Nullfehlerziel" wurde und wird in den Fabriken den ArbeiterInnen immer mehr Leistung bei immer weniger Personal abverlangt. Und da diese Modelle immer nur auf dem Papier gut funktionieren, braucht es einen nicht wundern, was in Japan passiert ist. Da auch die anderen Autokonzerne sich eng am japanischen Vorbild orientieren, sind solche Skandale logische Folge: DaimlerChrysler wurde in Amerika zu 400 000 Dollar Strafe verurteilt, weil sie die Behörden nur unzureichend über Fehler bei zwei Produktrückrufaktionen informiert hatten. Wie man sieht, können sie noch einiges von Mitsubishi lernen.

In Mannheim mit Kaizen begonnen

Die Auftaktveranstaltung von Kaizen im Werk Mannheim, wo es elf Tage lang jeden Morgen einen sogenannten Motivationsspruch gab, ist ziemlich mißlungen. Leid tun konnten einem da die Meister, die dazu vergattert waren, die Sprüche an die Mannschaft weiterzugeben. Das löste entweder große Heiterkeit oder ungläubiges Kopfschütteln aus.

Nun soll Kaizen mehrere Jahre im Werk Mannheim angewandt werden. Kaizen ist nichts anderes als die Rationalisierungsprogramme in den letzten Jahren wie GPO, OGK, POP, KVP usw., nur geschickter aufgebaut. Man bezieht die KollegInnen in die sogenannten Workshops mit ein und macht sie so zu Verbündeten. Kaizen ist langfristig und andauernd und geht in kleinen Schritten vor sich. Deshalb erscheint es den KollegInnen undramatisch. Da heißt es, Wege, Puffer und Lagerhaltung zu reduzieren. Was zum Schluß nichts anderes bedeutet als weniger Zeit, weniger Personal und mehr Streß. Da sollen verbindliche Standards aufgestellt werden. Standardisierung dient immer der Vereinheitlichung und Vereinfachung der Arbeit. Das ist nichts anderes als die Abkehr von der Gruppenarbeit, zurück zu Fließ- und Taktfertigung, kurzzyklischen Vorgabezeiten also mehr Monotonie.

Ganz besonders die Wege und Wegzeiten als "Verschwendung" hat Kaizen im Visier und andere sogenannte "indirekte" Tätigkeiten. Bei der Abschaffung der Erholpausen hatte sogar selbst noch das Fraunhofer Institut von indirekten Tätigkeiten als erholungswirksamen Vorgabezeit-Bestandteilen gesprochen. Weniger Wege heißt z.B mehr Montage, das heißt die "Luft wird dünner".
Leistungsverdichtung und Monotonie drohen!

 

ÄRGER MIT DEM BONUS

Viele EVO-Kollegen kamen nach Erhalt der Februarabrechung erbost zum Betriebsrat gerannt. Im Gegensatz zum Herbst letzten Jahres hatte man diesmal die fällige Bonusrate mit dem Lohnausgleich (z. B. für AW-Minderung durch Versetzung) in Anrechnung gebracht. Wenn z. B. jemand 300 DM Ausgleich erhält (36, bzw.30 Monate lang), geht der Bonusanteil von 212 DM einfach darin auf.

Noch funktioniert das System nicht richtig und schon wird versucht, zu trixen.
Die Kollegen fordern mit Recht, daß die Nachzahlung im nächsten Monat auf dem Konto ist!

 

Kühlwasser-Gau im Bau 111

Der Mensch steht im Mittelpunkt. Das merkte man einmal mehr im Bau 111 und im besonderen die Kollegen in der Kurbelwelle waren betroffen. Die hatten nämlich das Pech, daß sich das Kühlwasser für die Kurbelwellenschleifmaschinen in eine stinkende Brühe verwandelt hatte. Der Gestank wurde von Tag zu Tag schlimmer. Alles, was den Verantwortlichen einfiel, war, zusätzlich Natronlauge in das Kühlwasser zu schütten, in der Hoffnung, das Ganze würde sich wieder stabilisieren. Die Kollegen klagten zunehmend über Übelkeit, gereizte Augen und über Kratzen im Hals. "Frechheit. Die wolle uns schaffe losse in dem Gestank, bis mer umfalle." So war zu hören. Nach Durchhalte - Parolen der Verantwortlichen, die anscheinend noch die Hoffnung hatten, die Brühe würde sich wieder stabilisieren, schickte man einen Chemiker aus der Werkstoffprüfung. Dieser sah keine Gesundheitsgefährdung. Erst nachdem etliche Kollegen auf der Mittelschicht früher nach Hause gingen und die Tagschicht sich weigerte, unter diesen Bedingungen weiter zu arbeiten, wurde in einer Hauruck - Aktion die Brühe ausgewechselt.

Fazit: Die Kollegen fühlten sich in dem ganzen Ablauf der Geschichte mit ihrer Sorge um eine Gesundheitsgefährdung nicht ernst genommen.

 

Rentenreform:

IGMetall eingeknickt

Trotz massenhafter Proteste und Arbeitsniederlegungen in den Betrieben gegen die sogenannte Rentenreform von Arbeitsminister Riester stimmte die IG Metall dieser zu. Nach dem leicht geänderten Gesetzentwurf, der an den wichtigsten Punkten keine Veränderung brachte, bleibt folgendes festzuhalten:

Dies alles wird von der IG Metall auf einmal mitgetragen.

Es ist schon ziemlich unverfroren, die Riester - Reform als " Erfolg der Gewerkschaften" zu verkaufen. So tat es der IG Metall - Vorsitzende Zwickel. Als Gewinner der Rentenreform können sich die Arbeitgeber bezeichnen; deren Rentenbeitrag von 11% ist auf Jahre festgeschrieben.

Nach der sehr zurückhaltenden Lohnpolitik und der Zustimmung zur Rentenreform nimmt das Murren der Kollegen in den Betrieben über die Politik der IG Metall immer mehr zu. Viele sagen: "Die machen inzwischen alles mit, nur um die SPD an der Macht zu halten. Als nächstes verkaufen sie uns die Verschlechterungen bei der noch ausstehenden Reform der Krankenversicherung als Erfolg." Viele KollegInnen fühlen sich von Zwickel und Co wieder einmal verarscht.

 

Nach "Hochzeit im Himmel"

Fataler Ehekrach bei DC

Nach dem Scheitern des Visionärs Reuter, der aus Mercedes Benz einen Technologiekonzern machen wollte, was Milliarden DM und zig Tausend Arbeitsplätze gekostet hat, folgte der nächste Visionär: J. Schrempp. Der will als Global Player bei den ganz Großen in der ersten Reihe mitspielen. Steht auch er nun kurz vor seinem Scheitern?

Chrysler ist tief in die roten Zahlen gefahren. Der von Schrempp vor der Fusion viel gerühmte "profitabelste" Autohersteller entpuppte sich als größter Verlustbringer. Da kann man sich nun Gedanken machen, wer wen reingelegt hat. Der Stratege, wie sich Schrempp gern nennen läßt, oder das amerikanische Management, das Chrysler loswerden wollte; denn es war abzusehen, daß Chrysler wegen nicht getätigter Investitionen in die Krise fahren würde.

Und Mitsubishi, das als Schnäppchen gekauft worden war, fällt in der Öffentlichkeit nur noch mit zwei Dingen auf: Erstens durch Rückrufaktionen von Fahrzeugen mit gravierenden Mängeln in Millionenhöhe (zuletzt 1,5 Mill.). Zweitens mit Bekanntgabe immer größerer Milliardenverluste.

Belegschaften müssen’s ausbaden

Wieder mal müssen die Belegschaften die geplatzten Visionen ausbaden. Auch die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat haben keine berühmte Rolle gespielt: schon bei Reuter segneten sie sein Konzept als zukunftsweisend für den Konzern ab. Nach dessen Scheitern sprangen sie gleich auf den Zug von Schrempp.

Bei Chrysler sollen die Produktionskapazitäten um rund 15 % gekürzt werden. 26 000 von 127 000 Arbeitsplätzen sollen abgebaut werden, drei Viertel noch in diesem Jahr. Auch sollen Werke in Argentinien, Mexiko und Brasilien geschlossen werden. Der größte Teil des Personalabbaus ist in USA und Kanada geplant.

Zulieferer müssen 15 % einsparen, was auch Tausende von Arbeitsplätzen kosten dürfte.

Bei Mitsubishi sind es 9.500 Arbeitsplätze. Ein Werk soll ganz geschlossen werden.
Die Produktionskapazität wird um 20% gesenkt, die Zulieferer müssen ihre Produkte für 15 % billiger anbieten.

Zumindest in den USA/Kanada wird das Ganze etwas abgemildert durch einen bis 2003 geltenden Tarifvertrag, den die Gewerkschaft vor Jahren abgeschlossen hat. Demnach darf es bis Ende 2003 keine Entlassungen geben. Jeder Mitarbeiter kann 42 Wochen kurzarbeiten und erhält dafür 95 % seines Grundlohns. Eine Vorruhestandsregelung erleichtert dem einen oder anderen das "freiwillige" Ausscheiden. Dies alles kostet den Gesamtkonzern Milliarden.

Mercedes bezahlt

Das oberste Management beteuert, Chrysler und Mitsubishi würden sich allein sanieren. Doch das stimmt nicht.

Mercedes Benz ist zur Zeit der einzige Gewinnbringer im Konzern. Vor gut zehn Jahren wurde den Belegschaften vorgehalten, japanische und amerikanische Unternehmen seien um 30% rentabler. Daraufhin wurde ein Ratioprogramm nach dem anderen durchgezogen und Mercedes fuhr in tiefschwarze Zahlen. Mit den Gewinnen aus dieser Prokduktivitätssteigerung werden jetzt japanische und amerikanische Autobauer gesund gemacht. Ein Irrsinn sondergleichen!

Mit dem Gewinn, den die Belegschaften erbringen müssen.

Auf die Belegschaften aller Betriebe werden wieder neue zusätzliche Sparprogramme zukommen, um den Gesamtkonzern rentabel erscheinen lassen und vor einer "feindlichen Übernahme" zu schützen.

Oh Kaizen, laß den Kauf von Chrysler keine "Hau-Ruck" Aktion gewesen sein, sondern wie einst gepredigt, die "Hochzeit im Himmel".
Oh Kaizen, laß bitte Schrempp's Krisenmanagement bei Chrysler und Mitsubishi keine Nacharbeit sein, denn du sagst: Nacharbeit ist des Teufels!

Aus "Stoßgebet" zu KAIZEN", einem Redebeitrag auf der Betriebsversammlung im Dezember 2000

 

Belegschaften werden nicht alles schlucken

In der Presse entstand der Eindruck, daß die Belegschaften diese ganze Operation einfach schlucken würden, aufgrund des obengenannten Tarifvertrags. Aber auch unter den US- und Kanadischen Arbeitern regt sich Unzufriedenheit. Manch einer wird seine Lebensplanung umwerfen müssen, die 95 % beziehen sich auf den Grundlohn und wer bei Chrysler entlassen wird, findet schlechter Arbeit; die werden, so meint man, sofort wieder dorthin gehen, wenn die wieder einstellen.

In Toledo/Ohio, wo Chrysler unlängst ein neues Jeep Werk errichtet hat, ist der Aufruhr recht groß. Es gab Arbeitsniederlegungen und Proteste in der Bevölkerung. Die Stadt Toledo hatte dem Konzern Zuschüsse in Millionenhöhe gewähren müssen. Ja sogar ein Wohnviertel mit 83 Familien und 16 Kleingeschäften mußte für Chrysler abgerissen werden. (Dieses Gebiet wird jetzt als Gartenanlage für den Konzern genutzt!). Am Jahresende 2000 waren im Werk 5797 Beschäftigte. In Zukunft wird es nach den Befürchtungen der KollegInnen und der Bevölkerung nur noch gut 3 000 geben.

Das Fernsehen brachte Berichte von aufgebrachten Kollegen und betroffenen Familien in kanadischen Werken.

Im brasilianischen Campo Largo soll ebenfalls das Jeep Werk geschlossen werden. Die 250 Beschäftigten traten gleich nach der Ankündigung in einen 24 stündigen Streik.

Welche Rolle spielt bei dieser ganzen Auseinandersetzung der Internationale Arbeitskreis bei DC (eine Art Vorstufe eines Weltbetriebsrates)? Wird es zu ähnlichen weltweiten Aktionstagen kommen wie unlängst im GM Konzern nach der Verkündigung ähnlicher Drohbotschaften. Europaweit wurde da warngestreikt.

 

ANDERE LÄNDER ANDERE KÄMPFE

VW SÜDAFRIKA

Entlassene Arbeiter kämpfen um Wiedereinstellung

Im Februar 2000, vor gut einem Jahr, entließ VW Südafrika 1.300 Arbeiter. Diese hatten an einem Streik teilgenommen, um die Wiedereinstellung von 13 Shopstewards (eine Mischung aus Betriebsrat und Vertrauensmann) und deren Wiedereinsetzung in ihre Ämter durchzusetzen.

Ausgangspunkt war die Unzufriedenheit von großen Teilen der Belegschaft mit einem Abkommen, das die Werkleitung mit der offiziellen Metallergewerkschaft (der NUMSA) abgeschlossen hatte und das Verschlechterungen in den Arbeitsbedingungen zur Folge hatte. Diese Unzufriedenheit brachte eine Oppositionsbewegung in Gang. Bei Wahlen erhielten die Vertreter dieser Bewegung beachtliche Erfolge. Die offizielle Gewerkschaftsleitung, deren Mitglieder die 13 immer noch waren, versuchte, diese Kollegen ihres Amtes zu entheben. Im Januar 2000, beim zweiten Anlauf, sie abzusetzen, legten die Kollegen (wie schon beim ersten Versuch im Juli 1999) die Arbeit nieder. Nach Aussperrung und Ultimatum durch die Firma traten 1.300 nicht zur Arbeit an und wurden entlassen.

Nach langen Verhandlungen vor einer staatlichen Schiedsstelle erhielten sie im Januar diesen Jahres Recht: Zum 5. Februar sollten sie wieder eingestellt werden. VW aber ging vors Arbeitsgericht. Am 23. Februar sprach sich dieses zugunsten des Konzerns aus. Ende März/Anfang April fällt nun das Berufungsgericht die endgültige Entscheidung.

Diese Auseinandersetzung vor den Gerichten kostet viel Geld. Wer die Kollegen und ihre Gewerkschaft finanziell unterstützen will, kann Geld überweisen auf folgendes Konto:
E. Scholz, VWSoli, Ktr.Nr: 29417508 Postbank Köln, BLZ 370 100 50

 

INNENSPIEGEL:

Impressum: verantwortlich i.S.d.P.R. Gudrun App, Maxstr. 5, 68199 Mannheim

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