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Bericht von der Veranstaltung "...die Vernetzung der Gewerkschaftslinken muss vorangebracht werden", Berlin, 26.11.2001

Markus Dahms

Nachdem es schon zahlreiche Versuche einer Vernetzung linker Gewerkschafter in Berlin gegeben hat, hielt es eine Schar von etwa 30 KollegInnen aus verschiedensten Bereichen am Montag den 26.11. in der Medien-Galerie wieder mal an der Zeit, über weitere Schritte zur Vernetzung zu diskutieren. Während die verdi-Erfahrung viele KollegInnen heftig erschüttert hat, das "Bündnis für Arbeit" und die dahinterstehende Konstellation für viele gewerkschaftspolitischen Gebiete paralysierend wirkte, haben andererseits die Bewegungen von Seattle, Prag, Genua etc. für neue Hoffnungen auf ein alternatives Bündnis einer handlungs- und auseinandersetzungsfähigen Gewerkschaftslinken mit einer neuen sozialen Bewegung geführt.

In diesem Sinn wurde bei der Veranstaltung besprochen, welche Zusammenhänge und Initiativen in Berlin "vernetzt" werden können. Dazu wurde von einzelnen TeilnehmerInnen ihr jeweiliger Zusammenhang vorgestellt:

IG Metall

Mitglieder des Ortsvorstandes (Hans, Dirk), die sich besser und breiter vor z.B. Deligiertenversammlungen koordinieren möchten.

OJA (Heiko) - Beteiligung an Anti-Kriegs-Bewegung (mit einigen Konflikten gegenüber Ortsverwaltung), Auseinandersetzung mit "Kammerjäger-Jobs", Südafrika-Solidarität, Umlagefinanzierungs-Kampagne.

AK Internationalismus (Alke) - Internationale Gewerkschaftssolidarität gegen Standortpatriotismus, konkrete Solidaritätsarbeit (z.B. Nicaragua).

IG BAU

(Lothar) - AG's zu Streikaktionen bzgl. "Arbeitswelt Bau": Erfahrungen mit neuen, radikaleren Kampfformen; Linke in Gewerkschaften haben momentan günstige Bedingungen (höhere Akzeptanz); Anti-Rassismus und Anti-Faschismus sind ständiges Thema.

Verdi - Medien

(Andi) - noch geringe Vernetzung von Gewerkschaftslinken, die von dem diffusen verdi-Projekt betroffen sind; deutsch/britischer Gewerkschaftsaustausch (Internationalismus-Arbeit).

Verdi - ÖTV

nicht anwesend: AK "Soziales Berlin" (hat Interesse geäußert); ex-"Berliner Aktions Komitee" war mit Bericht (Dirk) zur Situation im Krankenhaus Charite vertreten (prinzipielles Interesse). Erdogan - BVG.

"Neues Sozialbündnis" - aus Anlass der Berliner Wahl zusammengetroffen, versucht Veranstaltungen und Druck gegen Sparpolitik zu organisieren.

Gegenwehr kritischer Gewerkschafter

(Peter H.) - Skepsis gegenüber Gewerkschaftspolitik, unmittelbare Arbeit mit KollegInnen wichtiger.

Stiftung Menschenwürde und Arbeitswelt

(Peter V.) - Organisiert "Gesprächskreis politische Gewerkschaften" mit, in dem die notwendige Selbstverständnis-Diskussion linker Gewerkschafter geführt werden soll.

Initiative für ein "Soziales Zentrum"

(Uschi) - Will einen Ort erkämpfen, an dem linke Politik, Alltag, Soziales etc. möglich ist.

Initiative "Raus aus dem Bündnis für Arbeit"

(Markus) - Koordinierung von Aktionen gegen Bündnis für Arbeit, an dem sich außer Gewerkschaftslinken auch Schülervertretungen, attac und andere Anti-Globalisierungs-Initiativen beteiligen.

Euromarsch

(Norbert) - Organisiert u.a. Arbeitslose in den europaweiten Mobilisierungen gegen EU- und Konzernpolitik.

Es wurde kurz zur bundesweiten "Initiative zur Vernetzung der Gewerkschaftslinken" und deren letzten Kongress (13./14.Oktober in Stuttgart) berichtet und diskutiert, insbesondere zu deren Schwerpunktsetzung auf die nächste Tarifrunde, die auch für das weitere Schicksal des "Bündnis für Arbeit" und die Handlungsfähigkeit der Gewerkschaften insgesamt von großer Bedeutung sein wird. Die Initiative ist eine lose Koordinierung, sowohl für die Organisierung weiterer Selbstverständnisdiskussion wie auch für handlungsbezogene Absprachen. In diesem Sinn soll auch von Berlin aus Kontakt zu diesem Zusammenhang gehalten werden (ohne dass damit ein "Einzigkeitsanspruch" für bundesweites Vernetzen gesehen wird).

Vor allem wurde über mögliche Kooperationsfelder gesprochen:

Zur Organisierung weiterer Vernetzungs-Aktivitäten:

Terminübersicht

Di, 4.12., 17 Uhr, in der "Stiege", AG GewerkschafterInnen gegen den Krieg (+ Koordinierungskreis)

Mi, 5.12., 17:45 Uhr, Sternmarsch der verdi gegen die Berliner Sparpolitik (S-Bhf. Jannowitzbrücke und U-Bhf Mehringdamm; Ziel: Gendarmenmarkt 18:50 Uhr).

Do, 6.12., 10:30, Rotes Rathaus, Protest der GEW gegen die Sparpolitik.

Fr, 7.12., 19 Uhr, KATO (U-Bhf. Schlesisches Tor), Veranstaltung zur Vorbereitung der Aktion "Soziales Zentrum".

Mi, 12.12., 17 Uhr, Kundgebung der GEW "Stoppt den Kürzungswahn im Bildungsbereich", vor dem Roten Rathaus.

Do/Fr 13./14.12., Demonstrationen zum EU-Gipfel in Brüssel.

Sa, 15.12., Demonstration gegen Krieg und Sozialabbau, 13 Uhr Alexanderplatz.

So, 16.12., Demonstration gegen das Bündnis für Arbeit (wahrscheinlich: ab 16 Uhr auf der Moltke-Brücke, gegenüber Kanzleramt).

Mo, 14.1.02, 19 Uhr, IGM-Haus, "Für ein soziales Berlin", Diskussion von Alternativen zur Sparpolitik aus gewerkschaftlicher Sicht.

Mo, 21.1.02, 18:30 Uhr, Mediengalerie, Koordinierung Berliner Gewerkschaftslinke, Schwerpunkt: Tarifrunde.

so, dass reicht für's erste...


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