letzte Änderung am 16. Februar 2004

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Solidaritätskommitee Jens Fertsch
Date: Fri, 13 Feb 2004 14:02:37 +0100


Liebe Kolleginnen und Kollegen,

gestern hat die Verhandlung über die Kündigungschutzklage von Jens vor dem Arbeitsgericht Bremen stattgefunden. Der Anwalt der Gegenseite signalisierte Verhandlungsbereitschaft. Jens hat sich auf Grund seiner finanziellen und persönlichen Situation bereit erklärt, folgendem Vergleich zuzustimmen:
 
1. Zustimmung zu einer betriebsbedingten Kündgung zum 31.3.04 (einschließlich eines "wohlwollenden Zeugnisses ohne Erwähung der Umstände der Kündigung" ) unter Zahlung der ausstehenden Löhne seit der Kündigung.

2. Zahlung einer Abfindung i.H.v. 10.000 Euro.

Der Vergleich ist auf Widerruf geschlossen, so dass ETIB die Vereinbarung noch bis zum 26.2. platzen lassen kann.
 
Die- im Vergleich zu sonst üblichen Angeboten- hohe Vergleichssumme zeigt die Haltlosigkeit der Vorwürfe gegen Jens. Sie bringt zum Ausdruck, dass der Gegenseite klar ist, dass Jens große Unterstützung geniest.
 
Jens erkärte: "Ich stehe diesem Vergleich mit gemischten Gefühlen gegenüber. Einerseits würde die Zahlung der Abfindung meine wegen der Kündigung im letzten halben Jahr entstandenen finaziellen Probleme lösen. Meine Freundin ist seit Ende Januar ebenfalls arbeitslos, was unsere Situation nicht gerade vereinfacht hat. Dazu kommt, dass die Auseinandersetzungen und die Unsicherheit natürlich an meinen Nerven zerren. Die Abfindung ist im Verhältnis zu meinem Lohn bei ETIB und der Höhe der Abfindungen, die in arbeitsgerichtlichen Verfahren im Schnitt vereinbart werden in Ordnung. Andererseits tut es mir natürlich leid, die Auseinandersetzung bei ETIB nicht mehr als Kollege mit führen zu können. Ich sehe den Abschluss der "Affaire ETIB" jedoch nicht als Niederlage für uns. Ein Mitglied unserer Liste ist inzwischen als Nachrücker  Mitglied des Betriebsrates bei ETIB geworden und leistet dort großartige Arbeit. Insgesamt zeigt sich, dass die Gründung eines Betriesrates bei ETIB einen großen Fortschritt für die Kollegen darstellt. Unter diesen Umständen halte ich es für vertretbar, die Auseinandersetzung mit meinem ehemaligen Chef nichtmehr ohne Rücksicht auf meine persönliche Situation um jeden Preis fortzusetzten.

Sollte Herr Löhmann den Vergleich allerdings platzen lassen, werde ich natürlich mit Eurer Unterstützung weitermachen.
Ich möchte mich bei allen Kolleginnen und Kollegen für die großartige Unterstützung bedanken, die ich bisher bekommen habe. Ohne Euch hätte ich diese belastende Zeit nicht durchgestanden."
 
Das Solidaritätskomitee wünscht den Kollegen von ETIB und Jens viel Glück und eine weitere erfolgreiche Arbeit für die Rechte von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in diesem Land.

Mit solidarischen Grüssen,
Ianka Pigors

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