letzte Änderung am 16. Februar 2004 | |
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Liebe Kolleginnen und Kollegen,
gestern hat die Verhandlung über die Kündigungschutzklage von Jens
vor dem Arbeitsgericht Bremen stattgefunden. Der Anwalt der Gegenseite signalisierte
Verhandlungsbereitschaft. Jens hat sich auf Grund seiner finanziellen und persönlichen
Situation bereit erklärt, folgendem Vergleich zuzustimmen:
1. Zustimmung zu einer betriebsbedingten Kündgung zum 31.3.04 (einschließlich
eines "wohlwollenden Zeugnisses ohne Erwähung der Umstände der
Kündigung" ) unter Zahlung der ausstehenden Löhne seit der Kündigung.
2. Zahlung einer Abfindung i.H.v. 10.000 Euro.
Der Vergleich ist auf Widerruf geschlossen, so dass ETIB die Vereinbarung noch
bis zum 26.2. platzen lassen kann.
Die- im Vergleich zu sonst üblichen Angeboten- hohe Vergleichssumme zeigt
die Haltlosigkeit der Vorwürfe gegen Jens. Sie bringt zum Ausdruck,
dass der Gegenseite klar ist, dass Jens große Unterstützung
geniest.
Jens erkärte: "Ich stehe diesem Vergleich mit gemischten Gefühlen
gegenüber. Einerseits würde die Zahlung der Abfindung meine wegen
der Kündigung im letzten halben Jahr entstandenen finaziellen Probleme
lösen. Meine Freundin ist seit Ende Januar ebenfalls arbeitslos, was unsere
Situation nicht gerade vereinfacht hat. Dazu kommt, dass die Auseinandersetzungen
und die Unsicherheit natürlich an meinen Nerven zerren. Die Abfindung ist
im Verhältnis zu meinem Lohn bei ETIB und der Höhe der Abfindungen,
die in arbeitsgerichtlichen Verfahren im Schnitt vereinbart werden in Ordnung.
Andererseits tut es mir natürlich leid, die Auseinandersetzung bei
ETIB nicht mehr als Kollege mit führen zu können. Ich sehe den
Abschluss der "Affaire ETIB" jedoch nicht als Niederlage für
uns. Ein Mitglied unserer Liste ist inzwischen als Nachrücker Mitglied
des Betriebsrates bei ETIB geworden und leistet dort großartige Arbeit.
Insgesamt zeigt sich, dass die Gründung eines Betriesrates bei ETIB einen
großen Fortschritt für die Kollegen darstellt. Unter diesen Umständen
halte ich es für vertretbar, die Auseinandersetzung mit meinem ehemaligen
Chef nichtmehr ohne Rücksicht auf meine persönliche Situation um jeden
Preis fortzusetzten.
Sollte Herr Löhmann den Vergleich allerdings platzen lassen, werde ich
natürlich mit Eurer Unterstützung weitermachen.
Ich möchte mich bei allen Kolleginnen und Kollegen für die großartige
Unterstützung bedanken, die ich bisher bekommen habe. Ohne Euch hätte
ich diese belastende Zeit nicht durchgestanden."
Das Solidaritätskomitee wünscht den Kollegen von ETIB und Jens viel
Glück und eine weitere erfolgreiche Arbeit für die Rechte von Arbeitnehmerinnen
und Arbeitnehmern in diesem Land.
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