letzte Änderung am 22.05.2002

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Moin, Kolleginnen und Kollegen,

 

bei uns ist es nicht sehr weihnachtlich, den laut Aushang der Geschäftsleitung und des Betriebsrates (alles IG-Metallmitglieder) bei der Firma Danfoss Compressors GmbH vom 13.12.00 sollen sinngemäß die IG-Metall und die VKL Danfoss dafür verantwortlich gemacht werden, daß 100 Arbeitsplätze verloren gehen! Austritte und -androhungen waren die Folge.

Wir (die VKL) haben uns gegen eine Betriebsvereinbarung über Schichtmodelle gewehrt, weil wir diese u. a. für familienfeindlich halten. Z.B.: 6 Nachtschichten, einen Tag frei, gefolgt von 6 Spätschichten.

Aber auf welchem Regal sich unser Betriebsrat bewegt zeigt auch die Tatsache, daß anfänglich zwei Betriebsräte an einem Projekt mitgearbeitet haben das unter dem Scheinbar fürsorglichem Thema "Sie fehlen uns, wenn Sie fehlen" lief. Angeblich dazu da um die Fehlzeiten der Kolleginnen und Kollegen unter die Lupe zu nehmen. Uns liegt ein Protokoll dieses Projektes vor. 50% davon sind positiv, der Rest ist der reinste Horror. Da wird gesprochen von entfernen, reduzieren und auswechseln von Mitarbeitern.

Aber der größte Skandal ist, daß dieses Projekt auch noch von einem leitenden Angestellten in den "Danfoss Nachrichten" (ein von der Geschäftsleitung gesteuertes angebliches Mitarbeiterblatt) vorgestellt wurde. Darunter der Punkt: Hohe Fehlzeiten der türkischen Mitarbeiter, mögliche Ursache: die Landeskultur.

Pikanter Weise in der gleichen Ausgabe, in der unsere Betriebsratsvorsitzende mit einem leitenden Angestellten deren gemeinsamen Artikel über eine Betriebsvereinbarung über Arbeitszeitkonten vorstellten, die auch unter den Kolleginnen und Kollegen sehr unterschiedlich aufgenommen wurde. Tage später wird dieser Artikel über türkische Mitarbeiter mit einem Aushang entschuldigt. Auch durch starke Proteste unseres VKL- Leiters, der anfänglich auch an dem oben genannten Projekt beteiligt war, aber frühzeitig unter Protest seine Beteiligung ablehnte). Leider war da schon der braune Mob aktiviert und sie wagten sich, gestärkt durch einen leitenden Angestellten, aus ihren Verstecken.

Was mich daran besonders wütend macht, ist die Tatsache, daß einige von Euch gerade zu dem Zeitpunkt in einem verstärkten Kampf gegen den rechten Sumpf waren.

Frage an Euch: Sollen wir (VKL), wie vorn Betriebsrat gefordert, unsere Einwände, Kritiken und Mahnungen herunterschlucken und aus Solidarität bei allen Betriebsratsentscheidungen abnicken und keinen Widerstand zeigen?

Wer kann uns bei unserer VK-Zeitung (VK-Journal-Danfoss) helfen, bzw. Tipps geben?

Mit herzlichen Grüßen, frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr!
Peter Jacobsen (VKL Danfoss/Flensburg)
Flensburg, 15.12.2000, 8:31:35

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