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Updated: 18.12.2012 16:22 |
Liebe KollegInnen, Neu im LabourNet Germany am Mittwoch, 15. Dezember 2010: Heute Meldungen aus drei Staaten, die nicht bis morgen warten können… I. Internationales > Türkei > Arbeitskämpfe Wildwest bei UPS - Firmenchef bedroht Gewerkschafter mit Pistole. Organisation der Beschäftigten soll verhindert werden. Aufruf zu weltweitem Aktionstag Artikel von Nick Brauns in der jungen Welt vom 14.12.2010 . Aus dem Text: „Zur Unterstützung eines seit April andauernden Arbeitskampfes beim Logistikunternehmen UPS in der Türkei ruft die internationale Transportarbeiterföderation (ITF) ihre Mitgliedsgewerkschaften zu einem weltweiten Aktionstag am kommenden Donnerstag auf. Hintergrund ist die Entlassung von 162 UPS-Beschäftigten aufgrund ihrer gewerkschaftlichen Organisation. Nach türkischen Gesetzen wird eine Gewerkschaft erst als tariffähig anerkannt, wenn sie sowohl zehn Prozent aller Beschäftigten einer Branche landesweit als auch über 50 Prozent der Angestellten eines Betriebes als Mitglieder vorweisen kann. Dazu muß die Gewerkschaft den Eintritt jedes einzelnen notariell beglaubigen lassen…“ Siehe dazu:
II. Internationales > Iran > Gewerkschaften Hungerstreik des Gewerkschafters Reza Shahabi „Reza Shahabi, führendes Mitglied einer unabhängigen, von den Behörden nicht anerkannten Gewerkschaft, ist in den Hungerstreik getreten. Er befindet sich seit Juni im Evin-Gefängnis in Teheran in Haft. Saeed Torabian, ein weiteres führendes Mitglied der Gewerkschaft, wurde am 20. Juli aus der Haft entlassen. Seitdem sind allerdings noch drei weitere Gewerkschafter inhaftiert worden. Reza Shahabi, der Schatzmeister der Gewerkschaft des Buslinienverkehrs im Großraum Teheran (Sherkat-e Vahed) wurde am 12. Juni festgenommen. Drei Tage zuvor war Saeed Torabian, der Verantwortliche für die Öffentlichkeitsarbeit des Vorstands der Gewerkschaft, inhaftiert worden. Er wurde einige Wochen in Haft ohne Kontakt zur Außenwelt gehalten, kontaktierte später aber seine Familie und teilte ihr mit, dass er im Evin-Gefängnis inhaftiert ist. Am 4. Dezember trat er aus Protest gegen seine andauernde Haft in den Hungerstreik. Die Gewerkschafter Gholamreza Gholamhosseini, Morteza Komsari und Ali Akbar Nazari sind seit Anfang November inhaftiert. Amnesty International geht davon aus, dass die vier Männer gewaltlose politische Gefangene sind, die nur aufgrund ihrer friedlichen gewerkschaftlichen Aktivitäten festgehalten werden. In diesem Fall sollten sie umgehend und bedingungslos freigelassen werden…“ Siehe dazu die Urgent-Action-Kampagne von Amnesty International vom 10.12.2010 III. Internationales > Bangladesch Verhaftung der Gewerkschaftsführerin Mushrefa Mishu „Wie ihr sicherlich wisst, ist in den vergangenen Tagen die Polizei in Bangladesh gewaltsam gegen Proteste von Textilarbeiterinnen vorgegangen, die die Umsetzung des erhöhten Mindestlohns fordern. Dabei wurden drei Menschen getötet und Hunderte verletzt. Die Gewerkschaftsführerin Mushrefa Mishu wurde vorgestern von zivilen Polizisten von zu Hause abgeführt, obwohl kein Haftbefehl gegen sie vorlag. Gegen Mushrefa Mishu, Präsidentin der Textilarbeiterinnengewerkschaft GWUF (Garment Workers' Unity Forum), wurden bereits im letzten Jahr zahlreiche missbräuchliche Klagen eingereicht, im Juli 2010 musste sie zeitweise untertauchen, als sie während der Arbeiterinnenproteste von Polizei und Geheimdienst gesucht wurde und Morddrohungen erhielt. Es ist dringend, dass wir uns für die Freilassung von Mushrefa Mishu einsetzen. Ich schicke euch anbei einen Musterprotestbrief an die Botschaft von Bangladesh auf deutsch und englisch. Könntet ihr die Info zur Verhaftung und einen Aufruf für Protestbriefe über euer Netzwerk zirkulieren lassen?...“ Mail an die Redaktion des LabourNet Germany vom 15.12.2010. Siehe dazu:
Wieder Tote bei Brand in einer Textilfabrik – Türen wieder verschlossen? Wie der Onlinedienst bdnews24.com aus Bangladesch gerade meldet, sind mindestens 31 Menschen bei einem Brand in einer Textilfabrik nahe Dhaka ums Leben gekommen. Hunderte wurden verletzt. Die ArbeiterInnen, die wie Vieh an ihren Arbeitsplätzen gehalten werden, konnten mal wieder nicht schnell genug fliehen, und erneut sprechen Augenzeugen davon, dass in der Todesfabrik Ausgänge und Rettungswege verschlossen waren. Die Fabrik gehört übrigens der Ha-meem-Group, die laut Clean Clothes Campaign Produkte für Gap und Wrangler produziert. Die Abnehmer sind u.a. Walmart, H&M, Next, JC Penney, Kohl's, Squeeze, Sears, Target Store, Charming Shoppes, Carrefour, Inditex, ETAM, Migros and Celio. Siehe dazu die Meldung
Lieber Gruss, Mag und Ralf LabourNet Germany: http://www.labournet.de/ |