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Updated: 18.12.2012 16:22 |
Liebe KollegInnen, Neu im LabourNet Germany am Mittwoch, 25. März 2009: Worlds of Labour/Arbeitswelten China - Deutschland Das erste Update des Projektes Arbeitswelten China - Deutschland (Worlds of Labour - WoL), an dem in China wie Deutschland eine Reihe Gruppierungen beteiligt sind. Über China liest mensch heute überall - aus China weitaus weniger; erst recht nicht von Aktivisten aus kritischen Gewerkschaftskreisen und sozialen Bewegungen: Dafür gibt es "Infoexchange" im Rahmen des Projekts WoL, das sind vor allem zwei Netzseiten (China im LabourNet Germany und demnächst worldsoflabour.org in China). Direkter Austausch, Fachseminare, Solidarität - das sind weitere Aktivitäten von WoL, auch davon werden wir berichten. Alles weitere dazu, sowie zu den beteiligten Gruppierungen in der kurzen "Selbstdarstellung WoL" . Jeden Monat einen kritischen Beitrag (meist von AktivistInnen) aus China, der ansonsten nicht auf deutsch zugänglich ist, zu veröffentlichen (und umgekehrt) und zur Diskussion zu stellen, ist zunächst bescheidenes Etappenziel im Rahmen von Infoexchange - und da die Arbeit im Januar 2009 begann, werden im März drei Beiträge aus China veröffentlicht. Sowohl diese Beiträge, als auch die ins Chinesische übersetzten deutschen Beiträge haben daselbe Thema: Auswirkungen der aktuellen Krise auf die Menschen und Reaktionen der Gewerkschaften und sozialen Bewegungen. Wer Vorschläge hat, was chinesische AktivistInnen unbedingt über Deutschland lesen sollten, ist eingeladen, dies kund zu tun. I.Internationales / China / Projekt Arbeitswelten-Infoexchange Die Krise in China und ihre Auswirkungen auf die Arbeitsbedingungen "Während es Monate oder sogar Jahre dauern könnte, diese Theorien zu verifizieren, steht die Existenz Hunderter Millionen ArbeiterInnen auf dem Spiel. Arbeitslosigkeit, furchtbare Arbeitsbedingungen und gesellschaftliche Instabilität werden immer drängender, und so wird die Regierung an ihrer Bearbeitung dieser Probleme messen lassen müssen, wie es um ihre Fähigkeit zum Krisenmanagement bestellt ist und ob die eingeschlagene Richtung für die langfristige Entwicklung die richtige ist. Mit diesem Artikel möchte ich die Auswirkungen der Krise skizzieren. Mein Augenmerk richtet sich vor allem auf Arbeitsplatzverluste und sinkende Löhne, auf die Gestaltung der Arbeitsverhältnisse sowie auf die Versuche der Regierung, für Stabilität zu sorgen" - so skizziert die Autorin des Artikels "Auswirkungen der Finanzkrise auf Arbeitsbedingungen in China" Staphany Wong einleitend ihre Absichten mit dem Beitrag, den sie im März 2009 aktualisiert hat. Ländliche ArbeitsmigrantInnen - eine Manövriermasse "Tausende WanderarbeiterInnen haben erleben müssen, wie ihre Arbeitgeber verschwinden, ohne ihnen die ausstehenden Löhne zu bezahlen. Sie müssen darum kämpfen, wenigstens einen Teil der Löhne noch zu bekommen. Straßenblockaden und Demonstrationen sind kein seltenes Bild. Wenn ihre Aktionen groß genug sind, gelingt es den ArbeiterInnen häufig, die lokalen Behörden dazu zu zwingen, ihnen zumindest genug für die Heimreise in ihre Dörfer zu bezahlen. Damit kommen die Behörden allerdings nicht nur den Forderungen der Beschäftigten nach, sondern handeln auch zum eigenen Vorteil: Schließlich ist es viel sicherer, die WanderarbeiterInnen nach Hause zu schicken, als ganze Reservearmeen arbeitsloser und mittelloser Menschen in den Städten zu behalten. Schon zu Beginn des ökonomischen Abschwungs hatten die Zentralregierung sowie die Provinzregierungen hastig angekündigt, ökonomische Anreize schaffen zu wollen, um die entlassenen WanderarbeiterInnen dazu zu bewegen, nach Hause zurückzukehren und auf ihren kleinen Parzellen Landbau zu betreiben oder kleine Unternehmen zu gründen" - so beginnt der Artikel "ArbeiterInnen als verfügbare Masse - Chinesische Beschäftigung im wirtschaftlichen Abschwung" von Au Loong Yu vom 5. Januar 2009, der mit seinen Ausführungen das chinesische Wirtschaftsmodell insgesamt einer Kritik unterzieht. Regulierung für ein starkes China? "Wir müssen im Kontext der gegenwärtigen Knappheit, den Fokus der Kapitaleinlagen auf den Aufbau von Anlagen zur Modernisierung einsetzen, unter anderem für ausreichende Sicherheitseinrichtungen in Bergwerken, damit die Bergleute unter besseren Bedingungen eine höhere Produktivität erreichen können. Wenn man das Wirtschaftswachstum Chinas auf über 10% halten kann, können diese Bergwerke eine ausreichende Kohleversorgung ohne Schwankungen hinsichtlich des Kohlepreises gewährleisten. Einhergehend mit Chinas Aufstieg zu einer der größten Wirtschaftsmächte der Welt, sollte China die stärkste Armee der Welt haben. Durch die radikalen Veränderungen der letzten zweihundert Jahre wurde sie ununterbrochen "geschlagen". Die chinesische Armee sollte die beste Ausrüstung der Welt bekommen, und diese Ausrüstung sollte aus chinesischer Forschung und chinesischer Produktion kommen" - so ist es unter anderem in dem ganz anders gerichteten Beitrag "Krise oder Chance" vom November 2008 zu lesen, verfasst von Zuo Dapei, Professor an der chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften. Diesen Beitrag dokumentieren wir gekürzt, in der Bearbeitung des chinesischen Herausgeberkreises von "Arbeitswelten-Infoexchange", die dazu darauf hinweisen, Dapeis Auffassung, durch eine nationalistische Witrschaftspolitik China vor der globalen Krise zu schützen, werde vor allem in Behörden und in den Leitungen staatseigener Betriebe vertreten. ...und demnächst gibt es mehr, Gruß Helmut LabourNet Germany: http://www.labournet.de/ |