Liebe KollegInnen,
neu im LabourNet Germany am Montag, 9. Februar 2004:
- Metallindustrie im Tarifkonflikt: Kapital als Mobilisierungshelfer?
jW sprach mit Tom Adler, Betriebsrat bei DaimlerChrysler im Werk
Untertürkheim/Mettingen, Mitglied der Tarifkommission der IG Metall in
Baden-Württemberg und im Arbeitsausschuß der Initiative zur Vernetzung
der Gewerkschaftslinken. Link
zum Interview von Daniel Behruzi in junge Welt vom 05.02.2004. Aus dem
Text: „… F: Wie sehen Sie die Rolle der Gewerkschaftslinken in
der Auseinandersetzung? A.: Ihre Aufgabe muß sein, sowohl argumentativ
als auch organisierend für eine maximale Mobilisierung und gegen falsche
Kompromißlinien Druck zu entwickeln. So müssen wir zum Beispiel
weg von der Formel »keine Arbeitszeitverlängerung ohne mehr Lohn«
– es muß gegen jede Arbeitszeitverlängerung gehen, nicht
nur gegen unbezahlte. Zum anderen sollte die Gewerkschaftslinke darauf dringen,
daß keine Nebenverabredungen getroffen werden, die dem Unternehmerlager
die Umsetzung seiner Ziele im anderen Gewand ermöglichen. So bin ich
zum Beispiel sehr dagegen, das Thema Lebensarbeitszeitkonten zum tarifpolitisch
erstrebenswerten Ziel zu erklären. So etwas muß die Linke verhindern.“
- Tarifkonflikt in der Metallindustrie: Wie die Ost-Abkopplung verhindern?
jW sprach mit Arno Hager, 1. Bevollmächtigter der IG Metall
in Berlin Link
zum Interview von Daniel Behruzi in junge Welt vom 04.02.2004. Aus dem
Text: „…F: Wenn in den Westbezirken ein Abschluß vollzogen
wird, ist der Osten wohl kaum allein durchsetzungsfähig. A.: Das
ist ein reales Problem. In unserem Tarifsystem wird üblicherweise dort,
wo es zu einem Pilotabschluß kommt, nicht gewartet, bis alle nachgezogen
haben. Dafür bräuchte man ein ganz anderes Tarifsystem. Ich bin
mir aber sicher, daß wir auch nach einem Abschluß im Westen Solidarität
finden werden….“
- Sozialpartner oder Gegenmacht? Noch nie war die IG Metall so einsam
wie heute. Link
zum Kommentar von Wolfgang Müller in Freitag vom 06.02.2004. Aus
dem Text: „…Die Industrie hier zu Lande ist Exportweltmeister.
Geworden ist sie das auch durch die Sozialpartnerschaft, die spezielle deutsche
Form des Interessenausgleichs zwischen Kapital und Arbeit. Sie hat es dem
Kapital ermöglicht, ständig die Produktivität zu steigern und
gleichzeitig die Lohnstückkosten im Verhältnis zur internationalen
Konkurrenz zu senken. (…) War man einst akzeptierter Partner von Kapital
und Politik, ist jetzt eine Neubestimmung angesagt: weniger Ordnungsfaktor
sein, sondern mehr Gegenmacht.“
- Zur Ethik des Warnstreiks. Die Tarifverhandlungen in der
Metallindustrie zeigen, wie sehr die Gewerkschaften in die Defensive geraten
sind. Link
zum Artikel von Udo van Lengen in Jungle World 7 vom 04. Februar 2004
- Zur Metalltarifrunde: Wieder eine harte Auseinandersetzung. Link
zum Internet-Statement 2004-06 von Klas Ber vom 27.1.04 bei Neue Einheit
Unzitat des Tages zur IGM-Tarifrunde: „Flexibel immer, 40 nimmer“
Überschrift von „Metallnachrichten“ der IG Metall, Bezirk
NRW Nr. 4 vom 12. Januar 2004 – wer`s nicht glaubt, Link
zur pdf-Datei
Geschmückt wird die Site um ein Foto vom Warnstreik bei Ford Köln….
angriff auf tarifvertraege
So der Titel einer Video-Dokumentation von KanalB zur Bedeutung, Geschichte,
den Angriffen und Verteidigungsmöglichkeiten des Tarifvertrags. Link
zu allen 7 videoclips bei KanalB
Continental verliert Rechtsstreit in Mexiko
Im Streit um die widerrechtliche Schließung des Continental-Werkes im
mexikanischen Guadalajara hat der Reifenkonzern eine weitere juristische Niederlage
erlitten. Einer Verfassungsbeschwerde der Arbeiter wurde nun in letzter Instanz
Recht gegeben. Siehe dazu die Pressemitteilung
von FIAN und Germanwatch vom 6.2.04 als pdf-Datei
„…Nach mexikanischem Recht gibt es nun zwei Möglichkeiten:
Entweder die Schlichtungsstelle bewertet den Streik als “nicht existent”:
dann müssten die Arbeiter binnen 24 Stunden an ihre Arbeitsplätze
zurückkehren. Das Unternehmen wäre in diesem Fall gezwungen, das Werk
sofort wieder zu eröffnen. Oder die Schlichtungsstelle erklärt den
Streik für “existent”. “Die unmittelbare Konsequenz daraus
wäre, dass der Konzern die seit über zwei Jahren ausstehenden Gehälter
nachzahlen müsste”…“
IV. Hinweis in eigener Sache
Eine neue Erkenntnis: Nicht alle Computerprobleme kommen von Viren (v.a. wenn
mensch leider mit Windoof arbeitet)! Alte Erkenntnis: Sie kosten trotzdem Zeit
und Nerven. Alle Zusendungen werden schnellstmöglich bearbeitet –
ich bitte um Verständnis und Geduld!
Lieber Gruss, Mag
LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Der virtuelle Treffpunkt der Gewerkschafts- und Betriebslinken
The virtual meeting place of the left in the unions and in the workplace