Liebe KollegInnen,
neu im LabourNet Germany am Montag, 2. August
2004:
I. Diskussion: (Lohn)Arbeit / Praxis der
Sozialpolitik / Alg
II: "Zusammenführung" von Arbeitslosen- und Sozialhilfe
- Zitat des Tages
"1. Bei der Hilfe zum Lebensunterhalt ist "Bedarfszeitraum",
in Bezug auf den die Hilfe zu berechnen und innerhalb dessen zufließendes
Einkommen als Einkommen zu berücksichtigen ist, grundsätzlich
der jeweilige Kalendermonat.
2. Auch Einkommen, das regelmäßig erst zum Ende eines Kalendermonats
zufließt, ist grundsätzlich nur als Einkommen des Kalendermonats
anzurechnen, in dem es tatsächlich zugeflossen ist."
Urteil des BVerwG Leipzig vom 22. April 2004
- Bundesminister bestimmen über Einkommensanrechnung. Reicht ein
Einkommen für zwei Monate? Tacheles: „Es reicht“ -
Sozialverbände drohen mit Massenprotesten. Medieninformation
von Tacheles e.V. vom 29.7.04
- Hartz-IV: Clement setzt auf "Ein-Euro-Jobs". „Um
die Zahl der Langzeitarbeitslosen möglichst schnell zu senken,
komme von Kinderbetreuung bis Gartenbau jede Arbeit in Frage, die nicht
der örtlichen Wirtschaft ins Gehege komme. Dafür solle es
eine Aufwandsentschädigung geben, die zusätzlich zum neuen
Arbeitslosengeld II gezahlt werden soll….“ Artikel
in SZ vom 31.7.2004
- Hartz-Chaos auf dem Arbeitsamt: Beschäftigte auf die Barrikaden?
jW sprach mit einem Beamten im Dienste der Bundesagentur für Arbeit
(BA). Interview
von Ralf Wurzbacher in junge Welt vom 30.07.2004.
Aus dem Text: „…F: Wann gehen die BA-Mitarbeiter auf die
Barrikaden? Eigentlich warten die Beschäftigten nur darauf,
daß einer den Mut hat, aufzustehen und Krach zu schlagen. Solange
das aber nicht passiert, funktionieren die Leute eben und baden den
Mist aus, den die Bundesregierung verbockt….“ Wo ist
er/sie?
- Offener
Brief von Sieghard Bender, 1.Bevollmächtigter der IG Metall
Chemnitz, an die Sächsische Staatskanzlei. Aus dem Text: „…
Da Sie von uns Steuerzahlern bezahlt werden, bitten wir Sie ebenfalls
an einer Bedürftigkeitsprüfung teilzunehmen und beiliegenden
Fragebogen ausgefüllt an uns zurückzuschicken. Wir werden
am 14.September 2004 anlässlich einer Arbeitslosenkonferenz in
Chemnitz Ihre Antwort auswerten…“
- „Freiwillig ist besser“. „Zugegeben, der Bundesminister
bezog dies auf die Ausbildungsabgabe, der er Nachrang gegenüber
dem freiwilligen Weg der Wirtschaft einräumt. Denn natürlich
hat Clement nichts gegen Zwang, wie das Statement des Bundesministers
für Wirtschaft und Arbeit anlässlich der Pressekonferenz im
BMWA zum Thema: Ergebnisse des Vermittlungsausschusses Hartz IV am 01.
Juli 2004 in Berlin zeigt, „hilfebedürftigen Arbeitssuchenden
ist deshalb jede Arbeit zumutbar“, führte er da unter anderem
aus…“ Diskussionsimpuls
von KoALA e.V. (Kooperation Arbeiten und Lernen in Altona) vom August
2004
II. Diskussion: (Lohn)Arbeit / Sozialpolitische
Aktionen und Proteste / regionale
Anti-Hartz & Co-Bündnisse
- Berlin: Koordination der Berliner Herbstkampagne
gegen Sozialkahlschlag, gegen Hartz 4 und gegen Privatisierung –
gemeinsamer Ratschlag am 15.August von 18-21h. Einladung
des Berliner Sozialbündnis
- NRW: Zur weiteren Vorbereitung der landesweiten
Demonstration gegen den Sozialabbau und das finanzielle Aushungern der
Kommunen am 18.9.04 in Düsseldorf findet ein Treffen am Samstag,
dem 7.8.04, um 15.00 Uhr in den Räumen der Arbeitslosen-Initiative
Düsseldorf, Flurstraße 45 (Flingern) statt. Vom Düsseldorfer
Hbf bitte die Straßenbahnlinie 709 nehmen, bis Haltestelle Hoffeldstraße.
- Köln: Kölner
Erwerbslosenanzeiger Nr. 10 vom 5.8.04
III. Diskussion: Arbeitsalltag / Ausbildung
Ein schweizer „Vorbild“?
- Jugendliche müssen für Lehrstelle zahlen.
Der Zürcher Informatiker Max Holliger sucht Jugendliche, die bereit
sind, für eine Lehrstelle 50'000 Franken hinzublättern. Für
dieses Geld können sie Mitte August eine vierjährige Informatiklehre
in Angriff nehmen. Artikel
in Zürcher Tages-Anzeiger vom 30.07.2004.
Siehe auch
- 50'000 Franken für eine Lehrstelle. Eine Zürcher
Firma macht aus der Lehrlingsausbildung ein Geschäft. Wer Informatiker
werden will, muss dafür tief in die Tasche greifen. Doch der Kanton
trägt die Idee mit. Kommentar
von Felix Müller im Tages-Anzeiger vom 30.07.2004
IV. Unzitat des Tages:
"Ich finde nichts Anstößiges
daran, Menschen zurückzuführen"
Otto Schily im SZ-Interview vom 2.8.2004: „Bundesinnenminister
Otto Schily bleibt bei seinem heftig umstrittenen Vorschlag, in Nordafrika
EU-Flüchtlingslager einzurichten. Schiffbrüchige Flüchtlinge
sollten zunächst in Libyen oder Tunesien untergebracht werden und
kein Asyl in Europa erhalten. Eine gerichtliche Kontrolle müsse es
"nicht zwangsläufig" geben, sagte Schily….“
Interview
von Heribert Prantl
Lieber Gruss, Mag
LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils
aient ou non un emploi
|