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Updated: 18.12.2012 15:51
Aktuelle Meldungen im neuen LabourNet Germany

liebe KollegInnen,

neu im LabourNet Germany am Freitag, 16. Juli 2004:

I. Branchen / Auto / DaimlerChrysler allgemein

Mehr als 60 000 DaimlerChrysler-Beschäftigte haben am 15. Juli 2004 gegen Sparpläne der Unternehmensleitung protestiert. Allein im Stammwerk in Sindelfingen ließen rund 20 000 Beschäftigte am Morgen zeitweise die Arbeit ruhen. Nach Angaben des Betriebsrats wurden dort etwa 800 Fahrzeuge nicht montiert. Weitere Proteste gab es in auch in Stuttgart-Untertürkheim, Mannheim, Wörth, Bremen, Hamburg, Berlin, Kassel, Gaggenau und Rastatt. Bereits in der Nacht hatten rund 3000 Beschäftigte in Hamburg, Berlin und Düsseldorf die Arbeit niedergelegt. Auch am heutigen 16. Juli hat ab 3.30 Uhr die Nachtschicht bei DC im Werk Untertürkheim geschlossen die Arbeit niederlegt. Für Details siehe die DC-Sonderseite der IG Metall externer Link

Zum Aktionstag liegen viele Soli-Erklärungen vor:

  • "Wir Düsseldorfer DaimlerChrysler Arbeiter wissen, dass es heute heißt die "Stuttgarter sind zu teuer" und morgen heißt es "Ludwigsfelde ist billiger als Düsseldorf". Redebeitrag und Resolution von Sascha Dusper, Rohbauarbeiter, die auf der Kundgebung am 15.07 bei DaimlerChrysler Düsseldorf Tor 3, B-Schicht gehalten und von der großen Mehrheit der schätzungsweise 300 - 500 Kollegen abgestimmt wurde
  • Solidaritätserklärung an die Kolleginnen und Kollegen von Daimler-Chrysler
    von Kolleginnen und Kollegen, Betriebsräte und IG Metaller aus Zulieferbetrieben der südwestsächsischen Automobilindustrie und von VW Sachsen pdf-Datei Aus dem Text: „…Heute schauen auch tausende Kolleginnen und Kollegen der ostdeutschen Zulieferbetriebe auf Euch und drücken Euch die Daumen – denn wenn Ihr heute protestiert, geht es um unsere gemeinsame Sache!..“
  • SoliBrief der Fabrikkomission im DC-Werks São Bernardo do Campo und Gewerkschaft Metall im Industriegebiet ABC / São Paulo, Brasilien auf Deutsch und Portugisiesch. Aus dem Text: „… Morgen, am 15. Juli, werden wir Eure Aktionen hier bei uns im Werk São Bernardo do Campo, mit einer Kundgebung unterstützen. Vorwärts kommen wir nur gemeinsam! Wenn Ihr diesen Kampf gewinnt, werden auch wir gewinnen…“
  • Solibrief der ver.di Funktionärskonferenz Stuttgart pdf-Datei Aus dem Text: „… In vielen Branchen unseres Organisationsbereiches starten die Arbeitgeber ähnliche Angriffe zur Verlängerung der Arbeitszeit, insbesondere im öffentlichen Dienst. Wirksame Proteste auf der Straße und Arbeitsniederlegungen sind die einzige Sprache, die sie noch verstehen. Eure Aktionen machen unseren Kollegen und Kolleginnen Mut. Gemeinsam werden wir die Angriffe der Arbeitgeber abwehren…“
  • „Keine Erpressung der Daimler- Chrysler Kolleginnen und Kollegen! Weg mit der Drohung die Arbeit zu verlagern!“ Solibrief der IGM-Vertrauensleute bei Airbus Hamburg pdf-Datei
  • Solibrief der IGM-Vertrauensleute und Betriebsräte der MTU-Friedrichshafen pdf-Datei Aus dem Text: „…Wir unterstützen Euch in Eurem schweren Kampf. Ihr seid das Zünglein an der Waage. Wenn es dem Management von DaimlerChrysler gelingt Euch zu überwinden, dann sind alle Dämme gebrochen. Wenn der Standort Baden-Württemberg eine Krankheit hat, dann ist es die Völlerei des entfesselten Kapitals. Ihr seid das Antibiotika…“
  • SoliBrief von Betriebsrat und VKL der IG Metall Opel Rüsselsheim pdf-Datei Aus dem Text: „… Aus eigener Erfahrung wissen wir, dass die Arbeitgeber in der Automobilindustrie die aktuelle Situation nutzen wollen, um Arbeitsplätze, Einkommen und Sozialleistungen am Standort Deutschland abzubauen und zu kürzen. Gegen diese massiven Angriffe müssen wir uns gemeinsam wehren…“

Siehe auch:

„Den Kampf, den wir begonnen …“ "Stoßstange", die MLPD-Zeitung „Von Kollegen für Kollegen aller DaimlerChrysler-Werke in Deutschland“ zum Aktionstag:

II. Branchen / Auto / DaimlerChrysler Bremen

Kollegen von Daimler informieren – das Kollegeninfo 468 (erschienen vor dem Aktionstag) als HTML-Datei externer Link und als PDF-Datei externer Linkpdf-Datei Darin u.a.:

Erpressung pur: „entweder / oder“externer Link. Einige Überlegungen zur auf der Betriebsversammlung vorgestellten Strategie des Gesamtbetriebsrates.
Es ist natürlich richtig, dass der Sindelfinger und Bremer Betriebsrat nicht bereit sind gültige Tarifverträge zu verschlechtern und nicht bereit sind sich gegen einander ausspielen lassen, so dass „kein Blatt Papier“ (Klemm auf der Betriebsversammlung am 29.6.) zwischen die beiden Betriebsratsgremien und Belegschaften passt. Da sollte sich bei uns in Bremen auch keiner raschelig machen lassen durch Sprüche, dass doch vor allem die Sindelfinger mit ihren höheren tariflichen Schichtzuschlägen was abgeben sollen. – Gemeint sind wir alle und klauen will man bei allen. Die höheren Schichtzuschläge in Sindelfingen werden nur benutzt um zu spalten….“

III. Branchen / Auto / Internationales

Auch in Südafrika droht Streik. Am Kap geht es aber nicht um den Abbau oder die Verlagerung von Stellen, sondern um Lohnverhandlungen. Gewerkschaften "erklären Autoherstellern den Krieg".

"Wir erklären den Autoherstellern den Krieg", lautet die Schlagzeile einer Pressemitteilung der südafrikanischen Metallarbeitergewerkschaft Numsa. Die von den Arbeitgebern angebotene Lohnerhöhung um 6,5 Prozent ist der Gewerkschaft zu wenig. Sie besteht auf einem Zuschlag von neun Prozent und sozialen Verbesserungen bei Urlaub und Gesundheitsvorsorge….“ Artikel von Susanne Bittorf in SZ vom 16. Juli 2004externer Link

IV. Diskussion / Arbeitsalltag / Arbeitszeit / Arbeitszeitverlängerung?

  • Zitat des Tages
    Das ganze Gesülze um den Standort Deutschland läuft nur auf eines hinaus: Die Arbeitnehmer sollen für ihre Arbeit weniger Geld bekommen.“
    Franz Steinkühler in „Auf Biegen und Brechen – keinen Schritt zurück“. Interview von Ursula Weidenfeld in Tagesspiegel vom 16.07.2004 externer Link Darin übrigens auch: „..Ich fürchte, dass mit Siemens die Büchse der Pandora geöffnet wurde. Und dass wir sie nun kaum wieder schließen können werden….“
  • Angriffe auf Tarifverträge und Arbeitsbedingungen abwehren. Resolution der Vertrauensleutekonferenz der IG Metall Göppingen-Geislingen pdf-Datei vom 14. Juli 2004. Aus dem Text: „…Ob bei Siemens, bei DaimlerChrysler, bei WMF, bei Märklin, bei Allgaier oder anderswo: Die Belegschaften werden gemeinsam mit ihrer IG Metall den Angriff der Arbeitgeber zurückweisen und tarifliche Ansprüche verteidigen. Tarife müssen weiterhin verlässliche vertraglich festgelegte Mindestbedingungen bleiben. Dazu gehört auch die 35-Stunden-Woche, deshalb lehnen wir den Ergänzungs-Tarifvertrag bei Siemens zu unbezahlten 40-Stunden-Woche ausdrücklich ab…“
  • Schleusen für längere Arbeitszeiten geöffnet. Siemens, DaimlerChrysler, Deutsche Bahn AG – wer ist der Nächste? “Deutschland ist Exportweltmeister, die Kassen der großen Unternehmen sind voll, doch Arbeitgeber und Teile der Wirtschaftsforscher werden immer dreister: Nach Siemens kommen immer mehr Unternehmensführungen mit der Forderung nach längeren Arbeitszeiten ohne Lohnausgleich…“ Artikel von Martin Brust in ND 16.07.04 externer Link

Arbeitsfreies Wochende wünscht
Mag

LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi


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