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Updated: 18.12.2012 15:51 |
Bochumer Friedensplenum 11.9.2005 Pressemitteilung Eine Bilanz des Militärspektakels: Es war eine Schau des alltäglichen Militarismus In einer Bilanz des Militärspektakels der Bundeswehr auf dem Bochumer Kirmesplatz kommt das Bochumer Friedensplenum zu dem Ergebnis, dass seine Befürchtungen teilweise noch übertroffen worden sind. Wir hatten im Vorfeld der Bundeswehrshow nicht damit gerechnet, dass die Bundeswehr versuchen wird, mit Panzern auf Bochumer Schulhöfe zu dringen, sie den Kirmesplatz zum militärischen Sperrgebiet erklärt und dort mit dem Gebrauch von Schusswaffen droht. Der WDR hat in Filmbeiträgen eindrücklich dokumentiert, wie dreist die
Presseoffiziere der Bundeswehr in die Kamera lügen, dass Kinder nicht
durch die jugendliche Faszination von Waffentechnik verführt werden
sollen. Gleichzeitig wurden dabei Bilder gezeigt, wie Soldaten das exakte Gegenteil
praktizieren. Kinder wurden z. B. reihenweise in Tötungsmaschinen wie
den Tornado gesetzt. An keiner Stelle wurde durch die Bundeswehr
problematisiert, was Krieg oder allein schon die Ausbildung zum Töten
bedeutet. Dass eine staatliche Einrichtung wie die Bundeswehr es Kindern
verbietet, mit Luftballons der Friedensbewegung ihr “Familienfest mit Das Spektakel hat vor Augen geführt, wie erschreckend alltäglich Militarismus geworden ist. Zivile Aufgaben? Wir haben sehr viele gute Diskussionen in diesen Tagen geführt. Aber es ist doch sehr ernüchternd, wie stark die Propaganda der Militärs verfängt, dass sie auch humanitäre und zivile Aufgaben erfüllen. Immer wieder mussten wir vorrechnen, wie viel preisgünstiger zivile Organisationen solche Aufgaben erledigen könnten und deutlich machen, wie pervers es ist, Militär durch zivile Aufgaben zu legitimieren. Das Bochum Friedensplenum hat mit der Unterstützung vieler Gruppen und Organisationen versucht, zum Nachdenken darüber anzuregen, dass Militarismus niemals ein Grund zum Feiern sein kann. Wenn wir bedenken, dass wir mit unserer ehrenamtlichen Aufklärungsarbeit gegen den PR-Apparat eines der größten Ministerien des Globusses angetreten sind, der mit einem Millionen-Etat und der Unterstützung einer Werbeagentur arbeitet, dann kommen wir zu einer positiven Bilanz. Es ist gelungen, in Bochum eine kritische Diskussion über die Bundeswehrshow anzuregen. Wir bedanken uns für die sehr ausgewogene Berichterstattung der Medien. Wir denken, dass die Medien am Freitagabend selber einen Vergleich
zwischen dem staubigen leeren Kirmesplatz mit der Bundeswehr-Big-Band
und dem lebendigen Festival des Friedensplenums u.a. mit Sons of
Gastarbeita im Bermuda-Dreieck gezogen haben.
Das Friedensplenum freut sich, in diesem friedlichen Vergleich gegen
die Bundeswehr gewonnen zu haben. |