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Updated: 10.11.2005 15:17

ZCTU Vorstand weiter in Haft

Auch am gestrigen Donnerstag befand sich der Vorstand des Gewerkschaftsbundes von Zimbabwe weiter in Haft: den Funktionären wird faktisch vorgeworfen, Vertreter der britischen Anti-Mugabe-Politik zu sein. Ein aktueller Kurzbericht "Die Schwäche ausgenutzt" von William Lakers vom 10. November 2005

Die Schwäche ausgenutzt...

Auch am Donnerstag sind - unter vielen anderen - auch die Spitzenfunktionäre des ZCTU nach wie vor in Haft, ohne dass irgendein juristischer Schritt bezüglich eines Verfahrens unternommen worden wäre, und der Gewerkschaftsbund protestierte in einer Pressemitteilung nicht nur dagegen, sondern informierte auch, dass ein Regionalfunktionär von einem mutmaßlichen Polizisten mit der Waffe bedroht worden sei.

Politisch versuchen die Kräfte, die die Regierung unterstützen eine Kampagne zu starten, bzw zu intensivieren, die den Gewerkschaftsbund - und die Gewerkschaftsbewegung - als eine Art "agent" von Tony Blair darstellt. Was durch die politische Entwicklung des ZCTU durchaus begünstigt wird, da er sich mehrheitlich sehr stark an dem MDC (Oppositionspartei, die von der britischen Labourparty unterstützt wird) beteiligt.

Kann man sich darüber noch streiten, ob dies eine politische Schwäche ist, so ist der zweite Punkt ziemlich unbestritten: Die gesamte Gewerkschaftsbewegung blieb eher ziemlich - vor allem ziemlich lange - apathisch, als die brutalen und menschenfeindlichen Räumungskampagnen - Vertreibungskampagnen eher - in den Armensiedlungen stattfanden. Natürlich führt das dazu, dass aus diesen Kreisen jetzt genausoviel Solidarität zurückkommt: Kaum.

Das mit den Menschenjagden gegen Hunderttausende geschaffene politische Klima aber ist eines der Angst - und die wirkt auch in den Gewerkschaften. Diese Angst - verbunden mit der Tatsache, dass ein Teil der Gewerkschaften, die im ZCTU sind, nicht zu den Protesten dieser Tage aufriefen (was sich wiederum zum guten Teil aus der politischen Festlegung des ZCTU ergibt) haben auch dazu geführt, dass die Mobilisierung jetzt im Vergleich zu früheren Aktionen schwach war. Denn Gründe zu protestieren haben die arbeitenden und erst recht erwerbslosen Menschen dieses Landes mehr als genug, und das haben sie auch oft getan.

Die Bewegung gegen das Mugabe-Regime muss in der Tat stets aufpassen, nicht mit der alten Kolonialmacht "in einen Topf geworfen" werden zu können, denn diese ist bei den Menschen hier nach wie vor nicht eben beliebt.

(William Lakers ist ein 48jähriger Aktivist der Lehrergewerkschaft im ZCTU in Harare und gab diesen kurzen, hier sprachlich bearbeiteten, Bericht am 10. November per Telefon).

 


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