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Updated: 18.12.2012 15:51 |
Der "Druck der Strasse" bringt das Einwanderungsgesetz ins Stocken Fast eine Million Menschen auf der Strasse gegen das neue Einwanderungsgesetz am vergangenen Samstag - das konnte nur in Los Angeles sein, die sozusagen neuere Einwandererhauptstadt. Aber das ist längst nicht alles - am Montag gab es an unzähligen Schulen der Stadt Protestaktionen, Hungerstreik vor dem Bundeshaus, jede Menge (grosse) Demonstrationen in vielen Städten, inklusive Washington: als erstes Ergebnis hat eine Senatskomission, die die Beschlussfassung im Oberhaus vorbereitet, mehrheitlich dafür votiert, die Bestimmungen, nach denen Hilfe für "papierlose" kriminell werden soll zu streichen...Eine kurze aktuelle Bestandsaufnahme "Migrantenwiderstand" vom 28. März 2006 Migrantenwiderstand gegen Einwanderungsgesetz Auf etwa 11-12 Millionen Menschen wird die Zahl der EinwanderInnen ohne korrekte Papiere in den USA geschätzt. Weshalb auch die grossen politischen Parteien gespalten sind: Einerseits gibt es weite Sektoren, die auf Billigarbeitskräfte setzen und zu den Sponsoren vieler Kandidaten für die kommende "Halbzeitwahl" gehören. Andrerseits hat die Republikanische Partei in jüngster Zeit verstärkt versucht, ihre traditionelle "Law and Order" Politik mit einer modernisierteren Migrationspolitik zu kombinieren. So sind auch die Kernpunkte des neuen Gesetzes H.R. 4437- neben einem projektierten "Gastarbeiter-Status" (befristete Arbeitserlaubnis) eine massive Ausweitung der Möglichkeiten der "Border Patrol" und die Kriminalisierung der undokumentierten Migration - inklusive eben der Kriminalisierung all jener Gruppen, die soziale Dienste für diese Menschen leisten, bzw organisieren. Nachdem schon der Protestauftakt in Chicago die grösste
Demonstration seit Menschengedenken in der Stadt war, kam es am verganenen
Samstag, dem 25. März zu einer ganzen Reihe grosser Demonstrationen,
die grösste eben, nicht zufällig in Los Angeles. Der (englische)
Bericht "The
Largest Demonstration in the History of California" Am Montag wurden um 10.30 im Schulbezirk von Gross-Los Angeles
über 14.000 SchülerInnen registriert, die die Oberschulen zu
Protesten verlassen hatten. Im Schulbezirk der Region gibt es insgesamt
877.000 SchülerInnen - davon sind 73 Prozent lateinamerikanischer
Abstammung oder LateinamerikanerInnen. Über die Schulproteste gibt
einen Überblick der (englische) Bericht "High
School Students Extend Immigration Protests Into 4th Day" Einen Einblick in die Gesetzespläne und die Entwicklung
der Debatte - inklusive der jüngsten, für manche überraschenden
Kraftanstrengung der katholischen Kirche für die Rechte der MigrantInnen
- gibt der Artikel "Massive
Protest in LA Over Anti-Immigration Proposals" Die Debatte in der vorbereitenden Senatskomission wird in
dem (englischen) AP-Bericht "Senate
Cuts Part of House Immigration Bill" Der Bericht "Hunger
Strike and Week of Actions to Stop Anti-Immigrant Bills" In verschiedenen Berichten wird auch - besonders für Los Angeles - die wesentliche Rolle in der Mobilisierung hervorgehoben, die bekannte DJs spanischsprachiger Lokalradios gespielt haben... Warum die Gewerkschaften einmal mehr nicht zu jenen Kräften
gehörten, die in der Lage oder bereit waren, stark zu mobilisieren
(ausser jenen, die viele MigrantInnen organisiert haben, bzw auch kleineren
unabhängigen Gewerkschaften und gewerkschaftsähnlichen Vereinigungen
diverser Communities), wird auch aus Passagen der Resolution des Geschäftsführenden
Bundesvorstandes des AFL-CIO "Responsible
Reform of Immigration Laws Must Protect Working Conditions for all Workers
in the U.S." (Zusammengestellt von hrw am 28. März 2006) |