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Updated: 18.12.2012 15:51
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"Long Beach und Oakland tagelang blockiert"

Sie heissen heute kaum noch "Trucker" sondern nennen sich "Troqueros" - die meist aus Lateinamerika - und oft auch Asien - (ab)stammenden LKW Fahrer, die am 30.April 2004 einen Streik begonnen haben, der auch die gewerkschaftliche Landschaft zumindest Kaliforniens in Bewegung gebracht hat.

25 Jahre nach der Entscheidung der Teamster Gewerkschaft, keine "freien" Fahrer zu organisieren, sind sie in den Streik und zu Strassenblockaden regelrecht getrieben worden, weil sie die letzten 10 Jahre keinerlei Erhöhung ihrer Preise erreicht hatten. Der Transport von den Hafenterminals zu Eisenbahnverladestationen wird nach wie vor in einem Bereich zwischen 50 und 200 US Dollars je Fahrt bezahlt: Die Wartezeiten beispielsweise nicht und auch der Treibstoffzuschuss datiert noch aus vergangener Zeit. Der reale Netto-Durchschnittsverdienst der Fahrer kommt auf 8 Dollar die Stunde, wobei 18 Stundentage keine Seltenheit sind.

Neben konkreten finanziellen Forderungen haben die Fahrer vor allem auch das Recht auf Bildung einer eigenen Gewerkschaft gefordert - und viele möchten auch den Status des "freien" Unternehmers verlassen...Da sie aber Unternehmer sind wäre eine Gewerkschaft juristisch ein (verbotenes) Kartell.

In Oakland haben die rund 2000 Fahrer ein eigenes Verhandlungskomitee gegründet, das mit Hafen- und Transportgesellschaften verhandelt, in Los Angeles haben mehrere hundert von ihnen nach dem Scheitern erster Verhandlungen die Interstate 5 blockiert. Während aber der Streik in Los Angeles nach wenigen Tagen zusammenbrach, wurde der in Oakland mindestens 14 Tage lang fortgeführt. Dort kamen über 90 % des Containerverkehrs zum Erliegen.

Auch wenn die Streiks zunächst nicht erfolgreich waren und durch juristische Androhungen geschwächt trotz nicht verhandener zentraler Strukturen allmählich eingestellt wurden, so haben sie doch ganz unterschiedliche Reaktionen in der Gewerkschaftsbewegung hervorgerufen. Während die unabhängige Hafenarbeitergewerkschaft ILWU von beginn an ihre Unterstützung erklärte, sprang die IBT erst auf den fahrenden Zug auf - bzw versuchte es ohne besonderen Erfolg.

Einen Beitrag aus einer ganzen Reihe auf der "Gangbox-Mailingliste" empfehlen wir allen, die sich mit den daraus entstehenden Debatten bekannt machen möchten: "TROQUEROS REVOLT" externer Link von Gregory Butler.

 


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