Home > Internationales > USA > Arbeits- und Lebensbedingungen > katrina > hano
Updated: 18.12.2012 15:51
Aktuelle Meldungen im neuen LabourNet Germany

Nach Katrina ist alles noch zynischer - auch die HANO-Bürokraten

Die "Folgen von Katrina" sind weiterhin höchst aktuell. Vor allem, versteht sich, für die Betroffenen - aber keineswegs nur für sie, sondern für alle, die anstelle der Marktwirtschaft eine humane Gesellschaft haben möchten. Und für alle, für die Repression gegen Erwerbslose und Rassismus Themen sind, bei denen Widerstand angesagt ist. Die "Housing Authority New Orleans" (HANO) - sozusagen das Gegenstück zum Wohnungsamt - hat nun öffentlich erklärt, in die neu zu bauenden Strassenzüge sollten keine Erwerbslose einziehen, auch wenn sie da früher gewohnt haben...Und wie etwa in deutschen Arbeitsagenturen, finden sich auch dort hemmungslose Beschäftigte, die im Vollzug solcher Unmenschlichkeiten ja nur ihre Pflicht sehen. Eine neue Folge der aktuellen "Nach-Katrina-Bestandsaufnahmen" - "HANO-Zynismus" vom 22. Februar 2006.

HANO - Zynismus

Geleistet haben sie bisher: Gar nichts. Auf einer Stadtratssitzung am 20. Februar gestanden die Vertreter der (seit einiger Zeit bundesgeführten) HANO ein, dass es bis jetzt weder einen kurz- noch längerfristigen Bebaungsplan gäbe. Aber sie drohen - und handeln.

Die eingesetzte Behördenleiterin Nadine Jarmon - unisono mit dem Ratsvorsitzenden Oliver Thomas - unterstrichen, dass sie nur "arbeitswillige" Menschen wieder ansiedeln wollen. Und der sehr ehrenwerte Ratsvorsitzende sagte dazu, es gäbe Zeiten, in denen man "nicht das politisch korrekte, sondern das Richtige" tun müsse, weswegen BewerberInnen geprüft werden müssten...

Währendessen - und aufgrunddessen - beklagen viele rückkehrwillige AnwohnerInnen den langen Zeitraum von befragungen usw... Einen tieferen Einblick in den alltäglichen Zynismus des Systems bietet der (englische) Artikel "HANO wants only working tenants" externer Link von James Varney in der "Times Picayune" vom 21. Februar 2006.

...und darüber hinaus

Eine allgemeinere Bilanz der Lage der betroffenen Menschen sechs Monate danach zieht Bill Quigley in seinem (englischen) Beitrag "Six Months After Katrina: Who Was Left Behind - Then and Now" externer Link vom 21. Februar 2006 beim Alternativportal "Commondreams". Er kommt dabei zum ebenso einfachen wie konkreten Ergebnis, dass jene Bevölkerungsteile, die damals alleine gelassen wurden, dieselben sind, die auch ein halbes Jahr später am schwersten an den Konsequenzen zu tragen haben - nicht zuletzt aber auch jene beinahe eine halbe Million Menschen (aus dem Großraum New Orleans), die (bisher?) nicht zurückgekehrt sind.

Und die Linke?

Zwei Beiträge befassen sich mit der Reaktion der politischen Linken auf die Ereignisse um den Sturm. Wenig überraschend steht dabei die Frage der Basisorganisation im Zentrum der Debatten.

Gihan Perera, Direktor des "Workers Center Miami" plädiert in seinem Artikel "Disaster: The New State of the State" externer Link pdf-Datei vor allem dafür all jene Ansätze der Selbstorganisation zu unterstützen, die die Menschen vor Ort entwickelt haben.

In seinem provokanten Beitrag "From the Ground Up: Race and the Left Response to Katrina" externer Link in "Left Turn" Nr 19 vom Februar 2006 wirft Walidah Imarisha die Frage auf, ob die weisse Linke rassistisch sei - und dies anhand konkreter Erfahrungen.

(Zusammengestellt von hrw)


Home | Impressum | Über uns | Kontakt | Fördermitgliedschaft | Newsletter | Volltextsuche
Branchennachrichten | Diskussion | Internationales | Solidarität gefragt!
Termine und Veranstaltungen | Kriege | Galerie | Kooperationspartner
AK Internationalismus IG Metall Berlin | express | Initiative zur Vernetzung der Gewerkschaftslinken
zum Seitenanfang