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Updated: 18.12.2012 15:51 |
Solidarität und Videos zur Revolte im Maghreb "Am gestrigen Donnerstag um 11 Uhr besetzten Solidaritäts-AktivistInnen, darunter solche der französisch-afrikanischen Solidaritätsvereinigung ,Survie', in der Pariser Banken- und Geschäftsvorstadt La Défense eine Filiale des Erdöl-Multikonzerns Total. Dadurch erhoben sie den Vorwurf gegen die Konzernfiliale GPN (die frühere Aktiengesellschaft ,Grande Paroisse S.A.'), der grö?te Abnehmer und Importeur von Phosphat aus dem tunesischen Bergbaubecken von Gafsa, und das wichtigste Partnerunternehmen des dortigen (staatlichen) Bergbauunternehmens CPG - Compagnie des phosphates de Gafsa - zu sein. Dessen mafiöse Einstellungspraktiken werden derzeit durch den massiven Ausstand der örtlichen Bevölkerung angeprangert. Die Direktion der Konzernfiliale GPN behauptete jedoch gegenüber einer Delegation der Besetzer/innen, die sie empfing, seit längerem keine Phosphate aus Gafsa (die zur Produktion von Düngemitteln benutzt werden) mehr einzuführen. Erstaunlich, immerhin, denn die Konzernführung von Total gibt unterdessen zu, auch weiterhin - während der Revolte - Phosphat von dort zu importieren..." - so beginnt die kommentierte Dokumentation einer Reihe von Videobeiträgen "SOLIDARITÄT MIT DEN SOZIALEN REVOLTEN UND GEGEN DIE REPRESSION IN TUNESIEN UND MAROKKO" von Bernard Schmid vom 20. Juni 2008. SOLIDARITÄT MIT DEN SOZIALEN REVOLTEN UND GEGEN DIE REPRESSION IN TUNESIEN UND MAROKKO - VIDEOS ZU DEN EREIGNISSEN IM MAGHREB Die internationale Solidarität ruht nicht. Am gestrigen Donnerstag um 11 Uhr besetzten Solidaritäts-AktivistInnen, darunter solche der französisch-afrikanischen Solidaritätsvereinigung ,Survie', in der Pariser Banken- und Geschäftsvorstadt La Défense eine Filiale des Erdöl-Multikonzerns Total. Dadurch erhoben sie den Vorwurf gegen die Konzernfiliale GPN (die frühere Aktiengesellschaft ,Grande Paroisse S.A.'), der größte Abnehmer und Importeur von Phosphat aus dem tunesischen Bergbaubecken von Gafsa, und das wichtigste Partnerunternehmen des dortigen (staatlichen) Bergbauunternehmens CPG - Compagnie des phosphates de Gafsa - zu sein. Dessen mafiöse Einstellungspraktiken werden derzeit durch den massiven Ausstand der örtlichen Bevölkerung angeprangert. Die Direktion der Konzernfiliale GPN behauptete jedoch gegenüber einer Delegation der Besetzer/innen, die sie empfing, seit längerem keine Phosphate aus Gafsa (die zur Produktion von Düngemitteln benutzt werden) mehr einzuführen. Erstaunlich, immerhin, denn die Konzernführung von Total gibt unterdessen zu, auch weiterhin - während der Revolte - Phosphat von dort zu importieren... Während derzeit in Paris ein bis zwei Solidaritätsdemonstrationen pro Woche für die sozialen Revolten in Marokko stattfinden - aber mit überwiegend marokkanischer Beteiligung -, besteht ein breites Bündnis für die Solidarität mit der massenhaften Protestbewegung im Phosphat-Bergbaurevier in Gafsa (im Südwesten Tunesiens). Denn im Zusammenhang mit der sozialen Revolte in der Region Gafsa/Tunesien sind auch die französischen Organisationen massiv mobilisiert: Linke und Teile der Gewerkschaften. Dieses unterschiedlich starke Mobilisierungsniveau hängt überwiegend damit zusammen, dass der Massenprotest im Bergbaubecken von Gafsa schon seit Anfang Januar anhält, nämlich seitdem am 5. Januar dieses Jahres die Ergebnisse der Ausschreibung von 81 Arbeitsplätzen veröffentlicht worden sind. Dabei wurde offenkundig, dass die durch örtliche Honoratioren "empfohlenen" Kandidaten bevorzugt worden waren, sprich: dass Vetternwirtschaft und Korruption über die Einstellungspraxis entschieden hatten. Hingegen fand die soziale Explosion in Südmarokko, in der Hafenstadt Sidi Ifni (südlich von Agadir, am Rande der Westsahara und in einer traditionell "aufsässigen" Berberregion) relativ überraschend statt. Ebenfalls aus Protest gegen Einstellungspraktiken, hatten dort 160 junge Arbeitslose den Hafen, der zur Fischerei und zum Abtransport des in der Region ebenfalls geförderten Phosphats dient, besetzt. Ein äußerst brutales Eingreifen der Polizei am Samstag, den 7. Juni hat dieses Protestereignis jedoch in ein Massaker verwandelt. Laut Angaben von des arabischsprachigen Fernsehsenders ,Al-Jazeera' (dessen oberster Vertreter in Marokko daraufhin durch die Kriminalpolizei vernommen und behördlich unter Druck gesetzt worden ist), marokkanischer Menschenrechtsvereinigungen sowie des örtlichen Krankenhauspersonals kamen dabei mindestens fünf junge Menschen ums Leben. Zahlreiche weitere wurden, u.a. durch harte Knüppeleinsätze, verletzt. Doch in dem französischen Solidaritätsbündnis bildet die Frage der Ausweitung des Bezugsrahmens auch auf die sozialen Revolten in Marokko (und, mittels Riots, auch in Algerien) derzeit einen wichtigen Punkt. Die Überschreitung der nationalstaatlichen Grenzen in der Solidarität steht also durchaus auf der Tagesordnung. Zu Gafsa existieren inzwischen mehrere Solidaritâtserklärungen, darunter die eines breiten Bündnisses, die im Anhang dokumentiert wird. Zur Repression in allen drei Hauptländern des Maghreb hat u.a. die französische KP eine Solidaritätserklärung veröffentlicht. Und im Anschluss noch ein wichtiger Hinweis auf Videos, die den Ablauf der Ereignisse in Originalbildern - von Amateurfilmern, i.d.R. mittels ihrer Mobiltelefone, aufgenommen - zeigen. Aus diesem Grunde haben die Repressionskräfte der ortsansässigen Jugend auch oftmals ihre Handys abgenommen bzw. gestohlen... Videos Tunesien: 2. Aufnahmen aus Redeyef vom 25. April 2008 (Arabisch: ,Walad es-Schaab' = "Kinder des Volkes") 3. Bilder aus Redeyef (nicht datiert): 4. Redeyef: Die Polizei dringt in Häuser und Geschäfte ein 5. Aufnahmen von Demonstrationen zur Unterstützung der tunesischen Protestbewegung in Frankreich 6. Solidaritätsdemonstrationen in Nantes, wo besonders viele Tunesier aus der Region von Gafsa leben, am 12. April 2008 Videos Marokko: 1. Ein Amateurfilm über die Ereignisse von Sidi Ifni 2. "Sidi Ifni, der 7. Juni 2008" 3. "Menschenrechte in Sidi Ifni' 4. Die Verletzten von Sidi Ifni 5. Sidi Ifni, ein paar Amateuraufnahmen vom Protestmarsch 7. Sidi Ifni, Amateuraufnahmen von Polizei und Armee (beim Steinewerfen) sowie - zweite Hälfte - vom Stadtrand, wo die Protestierenden sich in die Berge flüchteten bzw. aus der Stadt vertrieben wurden 8. Fotoaufnahmen aus Sidi Ifni (Blog) 9. Solidaritätskarawane nach Sidi Ifini, am 16. Juni 2008 10. Bilder von einem Solidaritäts-Sit in mit Sidi Ifni (in Rabat?) vom 13. Juni 11. Fotos von der Auflösung einer Solidaritätsversammlung in der Hauptstadt Rabat |