Home > Internationales > El Salvador > Sotomord
Updated: 03.12.2004 19:49

Gilberto Soto - vor dem Elternhaus in den Rücken geschossen

Gilberto Soto war US-Bürger salvadorianischer Geburt - und ein Aktivist der "International Brotherhood of Teamsters", der LKW-Fahrer Gewerkschaft in New Jersey. Er war nach El Salvador zurückgekehrt, um die Frachtlieferanten für salvadorianische Häfen zu organisieren - sein Arbeitsbereich auch in den USA - und wollte auch in Honduras und Nicaragua Versammlungen mit Frachttransporteuren und Hafenarbeitern machen - am 5.November 2004 wurde er vor seinem Elternhaus von zwei Unbekannten in den Rücken geschossen und starb auf der Stelle.

Gilberto Soto war insbesondere damit befasst, die Containerfahrer (Zulieferer) des Cargo-Multis Maersk Sealand (laut der Teamstergewerkschaft "die grösste und profitabelste Schiffahrtsgesellschaft der Welt") in El Salvador zu organisieren, die selbst für mittelamerikanische Verhältnisse unter besonders schlechten Arbeitsbedigungen leiden und bei denen bisher alle versuche gewerkschaftlicher Organisation scheiterten. Auf der anderen Seite hatten die "Teamsters" in den USA eine Auseinandersetzung mit Maersk wegen der Verlagerungspläne der regionalen Zentrale, wozu sie Giralda Farms, in Madison - New Jersey, Streikpostenketten organisierten. Die weitverbreitete öffentliche Kritik an Maersk entzündet sich in den USA vor allem daran, dass sie ihre Verlagerungspläne bekanntgaben, kur nachdem sie erhebliche steuerliche Vergünstigungen der US Regierung erhalten hatten.

Das "Centro de Estudios y Apoyo Laboral" (CEAL) von El Salvador machte den Mord an Soto am 12.November bekannt - zwei Tage später wurde das Büro der CEAL überfallen und ausgeraubt.

Inzwischen ist (am 1.Dezember) eine grosse US-amerikanische Gewerkschaftsdelegation in El Salvador eingetroffen, um bei den zuständigen Ministern für Druck bei der Aufklärung zu sorgen. Auch der Internationale Hafenarbeiterrat hat seine Solidarität deutlich gemacht und in einer Stellungnahme betont, transnationale Organisierung sei trotz aller Drohungen dringend nötig.

(Zusammengestellt von hrw aus Meldungen von CEAL, der Nachrichtenagenturen, und den Mailingdiensten von Teamsters und IDC am 2. Dezember 2004).


Home | Impressum | Über uns | Kontakt | Fördermitgliedschaft | Newsletter | Volltextsuche
Branchennachrichten | Diskussion | Internationales | Solidarität gefragt!
Termine und Veranstaltungen | Kriege | Galerie | Kooperationspartner
AK Internationalismus IG Metall Berlin | express | Initiative zur Vernetzung der Gewerkschaftslinken
zum Seitenanfang