letzte Änderung am 19. Dez. 2002

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SOLIDARITÄT für OZAROW PROTEST

UNTERSTÜTZUNGSAUFRUF für OZAROW PROTEST

Die ArbeiterInnen der Kabel-Fabrik in Ozarów haben sieben Monate lang ohne Unterbrechung protestiert. Sie blockieren das Haupttor der Fabrik, um den Abtransport der Maschinerie zu verhindern.

Die Fabrik lief ohne Probleme (eine Menge Aufträge, gute Finanzlage, Drei-Schicht-System [24 Stunden Maschinenlaufzeit pro Tag, Anm. d. Übers.]) - bis Tele-Fonica sie kaufte. Der neue Eigentümer, Boguslaw Ciupal, entließ von Tag zu Tag die gesamte Belegschaft und beendete die Produktion. Die offizielle Begründung für das Schließen der Fabrik hieß es, der Markt für Telephonkabel sei zusammengebrochen. Der Eigentümer suchte keine Alternativen, während die ArbeiterInnen jede Art von Kabel (nicht nur für Telephonleitungen) herstellen könnten, die neue Technologie und gute Maschinen zur Verfügung hatten und jede Anweisung befolgt hätten. Mit den ArbeiterInnen wurde kein Wort gewechselt - es gab keine Verhandlungen. Das zeigt, wie der Eigentümer von Tele-Fonica (die ein Monopol auf dem polnischen Markt besitzt) die Menschen behandelt, die für ihn arbeiten.

Die gesamte Maschinerie soll abtransportiert werden, das Grundstück ist zum Verkauf ausgeschrieben. Niemand schert sich darum, dass die Fabrik einer großen Mehrheit der Familien von Ozarów und Umgebung den Lebensunterhalt sicherte. Die ArbeiterInnen haben nur eine Forderung: die Produktion soll wieder aufgenommen werden.

Von Anbeginn an erwogen die ArbeiterInnen jede Möglichkeit: den Verkauf der Fabrik damit sie wieder eröffnet werde, Betriebsbesetzung und -verwaltung durch die ArbeiterInnen selbst. Sie machen von jeglicher legaler Möglichkeit Gebrauch, um ihre Verzweiflung aufzuzeigen - mit Demonstrationen und Umzügen. Es ist kein Geheimnis, dass der Besitzer der Tele-Fonica, der während der Umbruchphase von 1989 reich wurde, die Unterstützung der lokalen Finanz- und Polit-Elite hat. Eben deshalb scheiterten alle Handlungen, die auf eine Wiedereröffnung der Fabrik zielten. Eine große Zahl dieser Elite und auch die Fabrikverwaltung wollte die Betrieb so schnell wie möglich schließen. Sie hatten geglaubt, der Protest würde schnell erlahmen. Aber die ArbeiterInnen entschieden, bis zum Ende zu kämpfen. Die vergangenen Tage zeigten ihre Entschlossenheit, die ein Symbol wurde für den Kampf um die Rechte auf Arbeit [oder vielmehr ein Auskommen] und Leben in Würde.

In Folge eines fünftägigen Kampfes mit Polizei und privaten Sicherheitskräften, wurden fünfzig Menschen inhaftiert. Alle sind inzwischen wieder frei, auf sie können aber noch Geld- und Haftstrafen zukommen. Der Protest ist schon seit Monaten im Gange, während dieser Zeit hatten die ArbeiterInnen [und Familien] kein Einkommen. Die meisten können sich keine Anwälte leisten. Wir, die ArbeiterInnen Initiative, unterstützten den Protest nach Kräften. Jetzt appellieren wir an unsere GenossInnen, finanzielle Unterstützung zu leisten. Jetzt, in diesen harten und entscheidenden Momenten brauchen die ArbeiterInnen von Ozarów wirklich unsere Solidarität. Jegliche Hilfe ist wichtig - sie wird zeigen, dass ihr Kampf kein isolierter ist.

Mit Hilfe des Anarchist Black Cross sammeln wir Geld. Spenden können mit dem Verweis "for Ozarow" an folgendes Konto gesendet werden:

PEKAO BP
XX odzial poznan
ul.Stary Rynek 44
61-722 Poznan
Polen
swift code: bpkoplpwapoa
für US-Dollar: 10204085-5999100-270-44787
Inhaber: marek piekarski

Solidarität!

Englisch sprachiger Originaltext unter: http://republika.pl/paspartoo0/wi/ozarow.htm
Übersetzung von sy.bi.le.

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