Home > Internationales > Kosovo > vierjahre
Updated: 18.12.2012 15:51
Aktuelle Meldungen im neuen LabourNet Germany

Nach 4 Jahren tagte das leitende Gremium des BSPK

Ein Gewerkschaftsverband, der von der Regierung finanziert wird, sich teuere Strategiepapiere von Experten verfassen lässt und offene Rebelion der wichtigsten Einzelgewerkschaften registriert - das ist die Situation des BSPK, dessen Vorstand logischerweise auch seine Unterstützung der Privatisierungspolitik im Euroland Kosova fortsetzt. Der Beitrag "Gewerkschaft zahlt 100.000 Euro für ein Schriftstück mit 26 Seiten" vom 25. April 2006 von Agron Sadiku

Gewerkschaft zahlt 100.000 Euro für ein Schriftstück mit 26 Seiten

Turbulenzen im BSPK vor der Konferenz am 29. April

Der gewerkschaftliche Dachverband Kosovas BSPK zahlte für eine Untersuchung über seine künftige Strategie 100.000 Euro. Den Auftrag eine Studie über die gewerkschaftliche Arbeit zu entwickeln bekam die „Agentur für Europäischen Aufbau“. Das jetzt fertiggestellte Schriftstück umfasst insgesamt 26 Seiten. Die italienische „Expertin“ Lanna George, aus Turin erhielt davon 26.500 Euro. Das Leitungsmitglied des BSPK Zeqir Shkodra nannte das Papier, „besonders wichtig für die weitere Arbeit des BSPK“. Der Sachverhalt löste bei vielen Mitgliedern der Gewerkschaft, Wut und Empörung aus. Die Leitung des BSPK steht wegen ihrer bedingungslosen Teilnahme am Privatisierungsprozess unter starker Kritik der Basis. Insgesamt 6 Einzelgewerkschaften befinden sich in offener Rebellion gegen den Dachverband. Darunter die Metallarbeitergewerkschaft, die Bergarbeitergewerkschaft sowie die Erziehergewerkschaft. Haxhi Arifi ebenfalls Leitungsmitglied des BSPK kritisierte in scharfen Worten die Auftragsvergabe und das Finanzgebaren der engeren Gewerkschaftsführung. Arifi forderte gegenüber der Presse eine „ grundlegende Reform des BSPK“.

BSPK Konferenz am 29. April

Nach 4 Jahren tagt erstmals wieder das leitende Gremium des BSPK, mit den Vertretern der Einzelgewerkschaften. Dem Vorsitzenden des BSPK Shabani, steht ein Sturm ins Haus. Kritisiert werden die laufenden Satzungsverstöße der Gewerkschaftsführung, ihre „Geheimdiplomatie“ und ihre Finanzierung durch die Regierung. Vor einiger Zeit vergab die „Regierung“ Kosovas an den BSPK 120.000 Euro. Viele Mitglieder fordern Rechenschaft darüber was mit dem Geld passiert ist. Besonders scharf geht mit dem inneren Kreis des BSPK Ndue Kalaj ebenfalls formal Leitungsmitglied des BSPK, ins Gericht. Kalaj erklärte: „Wir brauchen eine Führung die sich um den mit der Regierung ausgehandelten Kollektivvertrag kümmert“ ( im Kollektivvertrag sind Abfindungen und Mindestlöhne geregelt). In der Realität werden Arbeiter oft monatelang nicht bezahlt und auf Abfindungen wird gewartet. Den Lohn liegt für einen Arbeiter zwischen 120 und 200 Euro im Monat. Die Lebenshaltungskosten sind in vielen Bereichen mit Deutschland vergleichbar. Der Euro ist Landeswährung. Im letzten Jahr sagte der BSPK einen Generalstreik ab und bekam kurz darauf den Zuschuß durch die Regierung. Generell wird der Leitung um Bahri Shabani vorgeworfen am „Privatisierungsprozess“ teilzunehmen „ohne die Interessen der Arbeiter zu verteidigen“. Von vielen Mitgliedern und Funktionären wird angesichts des sozialen Desasters für die Arbeiter ( Die Arbeitslosigkeit liegt offiziell bei knapp 50% dürfte aber in Wahrheit bei 70% liegen) eine neue Gewerkschaft mit anderer Leitung und anderen Inhalten eingefordert.

Agron Sadiku


Home | Impressum | Über uns | Kontakt | Fördermitgliedschaft | Newsletter | Volltextsuche
Branchennachrichten | Diskussion | Internationales | Solidarität gefragt!
Termine und Veranstaltungen | Kriege | Galerie | Kooperationspartner
AK Internationalismus IG Metall Berlin | express | Initiative zur Vernetzung der Gewerkschaftslinken
zum Seitenanfang