letzte Änderung am 29. Juni 2003 | |
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Am Samstag Morgen hatten die Delegierten der Eisenbahnergewerkschaft fuer Streik votiert. Sie fordern unter anderem einen sofortigen Stop der Privatisierungsmassnahmen (siehe auch www.kctu.org und www.base21.org). Nur wenige Stunden spaeter stuermten massive Kraefte der Anti-Aufruhreinheiten den Campus der Yonsei Universitaet in Seoul, pruegelten wahllos und brutal um sich und inhaftierten ueber 1700 Gewerkschaftsaktivisten. "Mit diesem Gewaltexzess zeigt die neue Regierung entgueltig ihr wahres Gesicht", so die Aktivistin Joh Ji-yeong (Demokratische Arbeiterpartei). Sie sagt, dass bisher die Universitaeten Tabu-Zonen fuer die suedkoreanische Staatsmacht waren, "aber auch das scheint nun der Vergangenheit anzugehoeren ..."
Seit Samstag Nachmittag, aus Protest gegen die Angriffe auf die
Eisenbahnergewerkschaft, wird ein unbefristeter Sit-in Streik in der
unmittelbaren Naehe der Nationalversammlung (suedkoreanisches Parlament)
durchegefuehrt. KCTU will damit einerseits den Ruecktritt des Ministers fuer
Transport und Verkehr Choi Jong-chan und andererseits die Erfuellung der
bereits im Vorfeld gestellten Forderungen (s.
http://www.base21.org/show/show.php?p_cd=0&p_dv=0&p_docnbr=28739)
erzwingen. Da diese aber auch wieder politischer Natur sind, wird die
Regierung erst gar nicht darauf eingehen. In diesem Falle droht KCTU mit
"kombinierten Streiks" - man koennte das als quasi-Generalstreik ansehen -
zur ihrer Durchsetzung Das selbe Dilemma: politischer Streik - Polizei und
Staatsanwaltschaft koennen sich der Sache annehmen.
Viele hier bezweifeln, dass es die KCTU wirklich zu einer solchen Eskalationsspirale kommen lassen wird. Die naechsten Wochen werden auf alle Faelle spannend bleiben.
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