![]() |
|
Home > Internationales > Iran > repressionserfolg | |
Updated: 18.12.2012 15:51 |
Repression erfolgreich? Die Massenproteste gegen das Wahlergebnis der iranischen Präsidentschaftswahl gehen zurück - die massive Repression nicht nur in Teheran zeigt Wirkung. Die im Iran nicht von Parteiapparaten sondern vom Wächterrat vorsortierten Wahlbewerber - allesamt verdiente Funktionäre des Regimes - zollen zunehmend der Staatsräson Respekt. (Ganz wie ein Al Gore in den USA 2004). Gewerkschaftliche Aufrufe zum Streik waren bisher nur regional von Erfolg gekrönt. Eine weitere - diesmal kürzere - kommentierte Materialsammlung zur Entwicklung im Iran "Erfolgreiche Repression?" vom 25. Juni 2009. Erfolgreiche Repression? Nachdem die obersten Autoritäten der Islamischen Republik die Position bezogen haben, dass es keine wesentliche Wahlmanipulation gegeben habe, war der weitere Weg klar: Wer protestiert, muss mit Repression rechnen, was auch geschah. Die iranische Gewerkschaftsbewegung hatte - nach einem gewissen Zögern, da alle Kandidaten dieser Wahl sich in der Vergangenheit als Akteure der Unterdrückung der Gewerkschaftsbewegung profiliert hatten - in der vergangenen Woche mit Streikaufrufen und - organisationsversuchen ebenfalls Stellung bezogen, aber diese waren bereits mit der Wucht der Repression konfrontiert. In diese Konstellation fällt nun auch der von der Gewerkschaftsinternationale ITUC ausgerufene Aktionstag zur Solidarität mit Gewerkschaften im Iran am 26. Juni. Bei der Seite Justice for Iranian Workers dieser Kampagne gibt es eine Stellungnahme von 26 betrieblichen und örtlichen gewerkschaftlichen Gruppen und Organisationen aus dem Iran: "Joint message by 26 workers' groups in Iran on Action Day" Die Bedeutung der Aufrufe zu einem Generalstreik werden in dem Artikel "Call for general strike" Unabhängig davon, wie weit der Autor des zuletzt genannten Artikels recht hat, sind in diesem Zusammenhang zwei politische Realitäten zu unterstreichen: Zum einen, dass mensch nicht plötzlich so tun darf, als wären europäische Kommerzmedien eine wirkliche zuverlässige Quelle von Berichterstattung. Ganz simpel: Proteste in China, dem Iran oder auch Venezuela werden ganz anders behandelt, als - beispielsweise - in Tunesien oder anderswo, von denen im je eigenen Land ganz zu schweigen. Zum anderen aber auch: die politische Strömung, die aus lauter Sorge darum, sich nicht vor den Karren spannen zu lassen, so weit geht, das Regime zu verteidigen übersieht bei ihrer Charakterisierung des störenden Regimes als antiimperialistisch oder ähnlich, dass solche Positionierungen in der eigenen Tradition stets an soziale Inhalte gebunden waren (also etwa - vereinfacht - nationaldemokratisch und Landreform), wovon das Privatisierungsregime das im Iran ungebrochen fortdauert nichts aufweist. Deswegen kommt auch Statements von solchen Akteuren, die sich profiliert haben als Gegner des Kriegskurses gegen Iran, und die - nicht dennoch, sondern gerade deswegen - die Massenbewgeung des Protests verteidigen und unterstützen besondere Bedeutung zu. Dazu gibt es mehrere Dokumente, unter anderem den "Open letter of support to the demonstrators in Iran" Zusammengestellt und kommentiert von Helmut Weiss |